Wechsel der anti-CD-20 Antikörper-Therapien untereinander in der Behandlung der Multiple Sklerose

Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V. (DMSG-BV) gibt in Zusammenarbeit mit dem Krankheitsbezogenen Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) wichtige Informationen für Menschen mit Multipler Sklerose (MS) zum Thema des Wechsels der B-Zell-Therapien zur Behandlung der Multiplen Sklerose bekannt. Diese Stellungnahme wurde von der Arbeitsgruppe Sicherheitsaspekte neuer Therapien des Ärztlichen Beirats der DMSG-BV verfasst.

In der Therapie der Multiplen Sklerose stehen mehrere gegen CD-20 gerichtete B-Zell entfernende Antikörper zur Verfügung. Diese umfassen intravenös (‚‚in eine Vene‘‘) verabreichte Substanzen wie Ocrelizumab (Ocrevus®), Rituximab (off-label) und Ublituximab (Briumvi®), sowie subkutan (‚‚unter die Haut‘‘) verabreichte Medikamente wie Ocrelizumab (Ocrevus®) und Ofatumumab (Kesimpta®). Ein horizontaler Therapiewechsel, also der Wechsel von einem B-Zell depletierenden Medikament zu einem anderen, kann insbesondere aus Verabreichungsgründen indiziert sein.

‚‚In dieser wichtigen, von Prof. Luisa Klotz (Universitätsklinikum Münster) koordinierten Stellungnahme wird ein alltagsrelevanter Aspekt für unsere MS-Patienten behandelt. Im praktischen Alltag wird in vielen Kliniken und Praxen bei der Umstellung zwischen den zugelassenen anti-CD20 Therapien schon so vorgegangen. Die konsentierte Stellungnahme soll Klarheit für die Patienten und behandelnden Ärzte bringen und dieses pragmatische Vorgehen unterstützen‘‘, verdeutlicht Professor Dr. med. Ralf Gold, Vorsitzender im Ärztlichen Beirat, DMSG-BV, die Bedeutung dieser Stellungnahme.

Aus medizinischer Sicht ist der direkte Wechsel zur Erhaltungsdosis eines neuen Medikaments, ohne erneute Eindosierung, nachvollziehbar und sinnvoll, insbesondere bei bereits länger bestehender Therapie. Dies entspricht jedoch einer off-label Nutzung, weshalb eine umfassende Aufklärung der Patienten und deren Einverständnis erforderlich sind. Obwohl die Struktur und das Glykosylierungsmuster der Antikörper geringfügig variieren, besteht bei der Umstellung das Risiko allergischer oder auch Infusionsreaktionen. Daher wird eine mindestens einstündige Überwachung bei der Erstgabe des neuen Medikaments sowie der Einsatz begleitender Medikamente (Antihistaminikum, Prednisolon und evtl. Paracetamol) empfohlen.

Derzeit fehlen direkt vergleichende Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit der CD-20 gerichteten B-Zell depletierenden Antikörper untereinander in der Indikation MS. Die die Zulassung begründenden Studien der gegen CD 20 gerichteten B-Zell entfernenden Antikörper sind jeweils im Vergleich mit Substanzen (Interferon beta-1a oder Teriflunomid) anderer Wirkstoffklassen erfolgt.

Über den Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Bundesverband e.V.

Hintergrund:
Der DMSG-Bundesverband e.V., 1952/1953 als Zusammenschluss medizinischer Fachleute gegründet, vertritt die Belange Multiple Sklerose Erkrankter und organisiert deren sozialmedizinische Nachsorge.

Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft mit Bundesverband, 16 Landesverbänden und derzeit mehr als 750 örtlichen Kontaktgruppen ist eine starke Gemeinschaft von MS-Erkrankten, ihren Angehörigen, mehr als 3380 engagierten ehrenamtlichen Helfern und 220 hauptberuflichen Mitarbeitern. Insgesamt hat die DMSG 42.000 Mitglieder.

Mit ihren umfangreichen Dienstleistungen und Angeboten ist sie heute Selbsthilfe- und Fachverband zugleich, aber auch die Interessenvertretung MS-Erkrankter in Deutschland. Schirmherr des DMSG-Bundesverbandes ist Christian Wulff, Bundespräsident a.D.

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems (Gehirn und Rückenmark), die zu Störungen der Bewegungen, der Sinnesempfindungen und auch zur Beeinträchtigung von Sinnesorganen führt. In Deutschland leiden nach Zahlen des Bundesversicherungsamtes mehr als 240.000 Menschen an MS. Trotz intensiver Forschungen ist die Ursache der Krankheit nicht genau bekannt.

MS ist keine Erbkrankheit, allerdings spielt offenbar eine genetische Veranlagung eine Rolle. Zudem wird angenommen, dass Infekte in Kindheit und früher Jugend für die spätere Krankheitsentwicklung bedeutsam sind. Welche anderen Faktoren zum Auftreten der MS beitragen, ist ungewiss. Die Krankheit kann jedoch heute im Frühstadium günstig beeinflusst werden. Deutschlandweit sind schätzungsweise 280.000 Menschen an Multipler Sklerose erkrankt, weltweit etwa 2,8 Mio. Menschen.

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