„Silver Society“ – wenn Best Ager in Rente gehen

Forever young. Jugend und Fitness sind im Trend. Doch während wir alle uns immer jünger fühlen wollen, werden wir als Gesellschaft in Wirklichkeit immer älter. Eine Tatsache, die kaum kommuniziert und thematisiert wird – mit verheerenden Konsequenzen auf verschiedenen Ebenen. Der Zukunftsforscher und Mitbegründer des Instituts für Generationenforschung Hartwin Maas gab im Handelsblatt zu den Herausforderung für Deutschland: „Wir sind zu wenige“ – wenn Best Ager in Rente gehen ein Interview

Scheuklappen der Wirtschaft

Aktuell geht ein Teil der Babyboomer als eine der größten und wohlhabendsten Bevölkerungsgruppen in Deutschland in Rente – und ist damit im besten Alter für Konsumausgaben, weshalb sie auch als Best Ager bezeichnet werden. Doch in dieser Hinsicht scheint die Wirtschaft Scheuklappen aufzuhaben: Im Gegensatz zur großen Kaufkraft dieser Generation vernachlässigen Marketing und Unternehmensausrichtungen sie meist fast komplett. „Für viele scheint der Marketingfokus auf die Jungen spannender zu sein – das ist fahrlässig, denn die Best Ager sind für ca. 55 Prozent der Konsumausgaben in Deutschland verantwortlich.“ weiß der Fachbuchautor Hartwin Maas,

Wir rasen in eine demografische Krise

Doch neben dem vergeudeten Konsumpotenzial steht die Wirtschaft noch vor einer ganz anderen Herausforderung: Auf die geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge folgt nur wenig Nachwuchs auf dem Arbeitsmarkt. Es entsteht also eine Lücke – wir rasen gewissermaßen direkt in eine demografische Krise. Und noch ist unklar, wie wir dieses Loch füllen können.

Die Geburtenrate in Deutschland liegt seit den 70igern unter dem notwendigen Niveau zur Erhaltung der Bevölkerung. Dieser Trend führt zu einer kontinuierlichen Alterung der Population und einem Rückgang der Erwerbsbevölkerung. „Wir wissen, dass bis 2060 die Bevölkerungszahl in Deutschland trotz Migration auf 75 Millionen absinken wird.“ sagt der Zukunftsforscher Hartwin Maas.

Gräben zwischen Gen Z und Babyboomern

Auch wenn das Smartphone bei den Babyboomern mittlerweile genauso fester Bestandteil des Alltags ist, ist die Art und Häufigkeit der Nutzung moderner Technologien, besonders bezogen auf Social Media, doch ganz anders als bei jüngeren Menschen. Dadurch bestehen sehr verschiedene Erfahrungshorizonte und „inkommensurable“, also nicht vergleichbare, Lebenswirklichkeiten. Das führt dazu, dass zwar intergenerational häufig weniger Konflikte entstehen, es jedoch auch kaum Berührungspunkte gibt. „Die Gräben zwischen den Generationen haben sich demnach nicht verschärft, sondern sie driften weiter auseinander.“, so Hartwin Maas.

Integration statt Abschottung

Bisher bestehen kaum realistische Konzepte, wie die alternde Bevölkerung ein gutes Leben führen kann. Eine „Abschottung“ älterer Personen in sog. „Silver oder Senior Cities“ kann in jedem Fall nicht die Lösung sein. Heutige Ältere sind deutlich fitter und fühlen sich jünger als es bei früheren Generationen der Fall war – und könnten somit auch weiterhin wichtige Funktionen in der Gesellschaft übernehmen. Und das ist auch nötig: „Die sozialen, wirtschaftlichen und finanziellen Herausforderungen des demografischen Wandels können nur abgefedert werden, wenn die Ältesten stärker in die Gesellschaft integriert werden.“ betont Hartwin Maas. Neben der höheren Fitness werden ältere Generationen vermutlich auch aus finanziellen Gründen sowieso in Zukunft vermehrt trotz Rentenalter einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Weiterhin vermutet der Zukunftsforscher, dass technische Geräte als Assistenten im Alltag sowie Ageless- und Universal-Design-Konzepte in Häusern ein intuitives und barrierefreies Leben auch im hohen Alter unterstützen werden.

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