Die Effektivität der pharmazeutischen Dienstleistung „Blutdruckmessen" sehen wir hinsichtlich des tatsächlichen Nutzens für die Patientenversorgung bzw. der Versorgungsverbesserung kritisch. In diesem Zusammenhang hinterfragen die Betriebskrankenkassen auch den Aufruf der ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) zum bundesweiten Wettbewerb zur "standardisierten Risikoerfassung hoher Blutdruck".
„Die pharmazeutische Kompetenz in den Apotheken sollte an den richtigen Stellen eingesetzt werden. Dort wo sie etwas bewirken kann. Beispielsweise in der Medikationsanalyse von Patientinnen und Patienten, die mindestens fünf ärztlich verordnete Medikamente einnehmen. Eine einmalige Blutdruckmessung, um angehende Apothekerinnen und Apotheker dazu zu animieren, Gelder aus dem Fonds abzurufen, und sie mit Schokolade zu beschenken, gehört ausdrücklich nicht dazu.", kommentiert Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbandes den Aufruf der ABDA.
Wir müssen eine offene Diskussion führen über die Wirksamkeit solcher Dienstleistungen und über eine bilaterale Abrechnung. „Wenn mit 4,2 Prozent nur ein niedriger einstelliger Prozentsatz der Gelder aus dem Fonds für pharmazeutischen Dienstleistungen abgerufen wird, hat das seine Gründe. Es wäre sehr viel effektiver und sinnvoller, dass die pharmazeutischen Dienstleistungen direkt zwischen Apotheken und Krankenkassen abgerechnet werden, anstatt Gelder in einen Topf zu werfen, aus dem sie nicht abgerufen werden. An anderer Stelle und sinnvoll eingesetzt, können die ungenutzten 300 Mio. Euro in der Verbesserung der Patientenversorgung etwas bewirken.", so Knieps weiter.
Die Betriebskrankenkassen setzen sich dafür ein, dass die Apotheken die bestmöglichen Dienstleistungen erbringen können, die einen sinnvollen Beitrag zur Gesundheitsversorgung leisten. Es ist von entscheidender Bedeutung, pharmazeutische Dienstleistungen kontinuierlich zu evaluieren und an die Bedürfnisse der Patienten für eine qualitativ hochwertige Versorgung anzupassen.
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