Drei Maßnahmen halten die in Deutschland tätigen Versicherer jetzt für dringend notwendig: „Die Errichtung von Gebäuden in ausgewiesenen Gefahrengebieten sollte enden. Prävention und Klimafolgenanpassung sollten in den Landesbauordnungen verankert werden. Und die öffentliche Hand sollte über ein bundesweites Naturgefahrenportal deutlich die Gefahrenlagen benennen“, sagt Asmussen. „Denn ohne transparenten Umgang mit Gefahren werden die Betroffenen nur schwer zu überzeugen sein, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Andere Länder wie etwa Österreich und die Schweiz sind uns hier um Jahre voraus.“
„Nur Prävention verhindert Schäden oder mindert deren Höhe“
Eine verpflichtende Versicherung gegen Elementarschäden als alleinige Maßnahme zum Schutz vor Wetterextremen, wie sie von den Bundesländern gefordert wird, lehnt die Versicherungswirtschaft weiter ab. „Ein großer Teil der Schäden entsteht, weil die Anpassung an den Klimawandel immer noch nicht ernst genommen wird“, so Asmussen. „Nur Prävention verhindert Schäden oder mindert deren Höhe. Eine Versicherungspflicht allein löst kein einziges Problem. Wir planen, bauen und sanieren in Deutschland leider immer noch so, als ob es den Klimawandel und Extremwetterereignisse nicht gäbe.“
Vor diesem Hintergrund hat der Versicherungssektor ein Gesamtkonzept vorgelegt. „Es sieht neben Versicherungsschutz auch die Bausteine Prävention, Klimafolgenanpassung und eine Lösung mit staatlicher Beteiligung im Fall einer Naturkatastrophe mit extrem hohem Schadenaufkommen vor“, sagt Asmussen. „Nur so können die Prämien auf mittlere Sicht einigermaßen stabilisiert werden. Denn wenn Prävention und Klimafolgenanpassung weiterhin vernachlässig werden, wird es mittel- und langfristig teuer für die Kunden. Die Preise dürften sich dann binnen weniger Jahre verdoppeln.“ Und das gelte bei Bund, Ländern und Kommunen sowie bei Privatpersonen und Gewerbetreibenden gleichermaßen.
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