Angesichts der bevorstehenden Europawahlen und des damit verbundenen EU-Kommissionwechsels konzentriert sich die Deutsche Kreditwirtschaft darauf, an der Gestaltung eines verlässlichen und zukunftsfähigen Aufsichtsrahmens mitzuwirken. Die Deutsche Kreditwirtschaft dringt auf eine bessere Bankenregulierung mit dem Ziel, unnötige Komplexität der Regulierung sowie die überbordenden Berichtspflichten für die deutschen Kreditinstitute zu reduzieren, um damit die Wettbewerbsfähigkeit insgesamt zu stärken. Dabei soll vor allem die mehrfache Erfassung von Risiken im Fokus stehen.
Besonderes Augenmerk gilt auch der Zukunft des europäischen Zahlungsverkehrs. Die gerade begonnene Vorbereitungsphase für den Digitalen Euro wird die DK auch im kommenden Jahr intensiv begleiten. Ziel muss es dabei sein, nicht nur den europäischen Zahlungsverkehr zu modernisieren, sondern auch eine kundenorientierte und attraktive Basis für die digitale Transformation des europäischen Finanzsektors zu schaffen, ohne dessen Stabilität zu gefährden.
Neben der digitalen Transformation wird die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft eine wesentliche Rolle spielen. „Banken und Sparkassen stehen bereit, den Strukturwandel der deutschen Wirtschaft gezielt zu unterstützen. Um dies effektiv bewerkstelligen zu können, bedarf es starker und leistungsfähiger Institute, eines gut funktionierenden Kapitalmarkts sowie sinnvoller Steuerungsgrößen“, betont Ulrich Reuter, der zum 1. Januar das Amt des Präsidenten des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes übernimmt, für die Deutsche Kreditwirtschaft.
Die DK wird sich in diesem Zusammenhang für eine Überarbeitung der ab 2024 geltenden Green Asset Ratio (GAR) einsetzen, die in ihrer jetzigen Form das Nachhaltigkeitsprofil von Unternehmen und Banken nur unzureichend abbildet. Auch die Verfügbarkeit von ESG-Daten muss verbessert werden. Die DK wird sich unter anderem für eine leicht zugängliche Datenbank, noch vor Fertigstellung des European Single Access Point (ESAP), einsetzen. Darüber hinaus müssen effektive und bedarfsgerechte Förderangebote für die ökologische Transformation gestärkt werden, um Unternehmen bei ihren notwendigen Entscheidungen zu unterstützen.
Der Wohnungsmangel wird sich im kommenden Jahr weiter zuspitzen und eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen bleiben. Eine effektive Wohnungsbau-Strategie, die staatliche und private Bautätigkeit fördert, ist essentiell, um Wohnraum zu schaffen und Hürden für Bauwillige zu verringern, wobei vor allem eine Senkung der Grunderwerbsteuer und der Abbau von Bürokratie helfen könnten. Positive Signale wie verbesserte Förderungen für den Erwerb von Wohneigentum und die Unterstützung des sozialen Wohnungsbaus sind entscheidend, um insbesondere Familien ohne ausreichendes Eigenkapital den Immobilienerwerb zu erleichtern. Die Banken und Sparkassen stehen weiterhin bereit, bauwillige Familien und Unternehmen zu unterstützen.
In der Deutschen Kreditwirtschaft arbeiten der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), der Bundesverband deutscher Banken (BdB), der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) sowie der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zusammen. Die Spitzenverbände beziehen bei einer Vielzahl wichtiger Arbeitsgebiete, beispielsweise Aufsichtsfragen, Steuerfragen, Fragen des Zahlungsverkehrs und bankrechtlichen Fragestellungen, gemeinsam Position.
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