Seit der Machtübernahme der Taliban setzt sich die diesjährige Preisträgerin des Award for Courage der Axel Springer Freedom Foundation unter schwierigsten Bedingungen unermüdlich für die Bildung von Frauen und Mädchen in Afghanistan ein. Mit einem geheimen Netzwerk an Schulen für Mädchen behauptet sie sich gegen das fundamentalistische und frauenfeindliche Regime – und riskiert damit ihr eigenes Leben. Deshalb musste der Award for Courage am 28. November 2023 anonym und in Abwesenheit der Laureatin verliehen werden. Der Preis zeichnet Persönlichkeiten aus, die sich in besonderem Maße für Demokratie und Freiheit einsetzen und wird in Zusammenarbeit mit der Deutschen Postcode Lotterie vergeben. Die Ehrung fand im Journalistenclub des Berliner Axel-Springer-Hochhauses statt. Unter den Gästen befanden sich zahlreiche internationale Expertinnen und Experten für Demokratie und Menschenrechte, sowie hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Politik.
Afghanistan ist das einzige Land der Welt, in dem Mädchen ab der sechsten Klasse keine Schule mehr besuchen dürfen. „Für mich ist die schmerzhafteste Ungerechtigkeit, dass ich nicht frei und öffentlich über die bedrückende Situation der Frauen in Afghanistan sprechen kann“, schrieb die Preisträgerin in einer Rede, die in Abwesenheit verlesen wurde. „Diesen bedeutenden Tag kann ich nicht einmal mit meiner engsten Familie feiern, aus Angst, mich in Gefahr zu bringen. Ich wünschte, ich könnte den Award for Courage persönlich entgegennehmen und stolz und ohne Angst in mein Land zurückkehren. Diese Anerkennung wird mich motivieren, noch härter zu arbeiten. Ich werde meinen Schmerz über die Ungerechtigkeiten in Kraft umwandeln.“
In einem Grußwort sagte Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung: „Bildung ist ein Menschenrecht, unveräußerlich. Es kann niemandem entzogen werden. Bildung ist die Triebfeder für gesellschaftliche Entwicklung, für Fortschritt und für Zivilisation. Chancengerechte Bildung ist der Hebel für einen chancengerechten Staat.“ Sie betonte: „Deswegen setzt sich unser Ministerium für die Menschenrechte und für Bildung weltweit ein.“ Die Ministerin würdigte die Preisträgerin und ihren „unerschütterlichen Glauben an den Wert von Bildung. Das beeindruckt mich sehr. Ihr unglaublicher Mut. Die Hoffnung, die sie schenkt. Ihr Wunsch nach Freiheit.“
Über den Award for Courage
Der Award for Courage wurde in diesem Jahr von der Axel Springer Freedom Foundation zum zweiten Mal verliehen. Die Preisträger sind Persönlichkeiten, die sich in besonderem Maße – und oft unter Einsatz der eigenen Sicherheit – für Demokratie und Freiheit in ihren Heimatländern verdient gemacht haben. Damit steht die Auszeichnung in der Tradition des Unternehmensgründers Axel Springer, dessen unbedingtes Engagement für die Freiheit stets Kernanliegen und Basis für sein persönliches und das unternehmerische Handeln gewesen ist.
Der Award for Courage wird von der Deutschen Postcode Lotterie gestiftet und ist mit 50.000 Euro dotiert. Erster Preisträger war Wladimir Kara-Mursa im Jahr 2022. Für die Auswahl des Award for Courage zeichnet der hochkarätig besetzte Beirat verantwortlich, zu dem Natan Scharanski (Politiker und Menschenrechtler), Masih Alinejad (Journalistin und Frauenrechtsaktivistin), Samuel Chu (Gründer und Präsident Campaign for Hong Kong) Roya Mahboob (Mitgründerin Afghan Girls RoboticTeam), Rosa Maria Paya (kubanische Menschenrechtsaktivistin) und Faisal Saeed al Mutar (Gründer von Ideas Beyond Borders) sowie Rushan Abbas (Gründerin und Executive Director Campaign for Uyghurs) gehören.
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