Polizeipräsidium Schwaben-Nord wird jetzt mit Fernwärme beheizt swa investieren in fünf Jahren eine viertel Milliarde Euro in den Fernwärmeausbau

  • Nach dem Anna-Gymnasium wurde jetzt das Polizeipräsidium Schwaben-Nord im Antonsviertel angeschlossen
  • In den nächsten Jahren folgen die Erhard-Wunderlich-Sporthalle und weitere Wohngebäude
  • Fernwärme ist bis Ende des nächsten Jahrzehnts regenerativ oder stammt aus Abwärme

Klimafreundliche Fernwärme ist einer der Pfeiler der Energie- und Wärmewende in der Stadt Augsburg. Die swa Netze GmbH der Stadtwerke Augsburg (swa) baut das Leitungsnetz deshalb rapide aus. Allein in diesem Jahr kommen acht weitere Leitungskilometer zu den bestehenden 187 Kilometern dazu. In den kommenden fünf Jahren investieren die swa 250 Millionen Euro in die Fernwärme, 150 Millionen in den Ausbau des Leitungsnetzes und 100 Millionen in neue Erzeugungsanlagen. Mit dem Anschluss des Polizeipräsidiums Schwaben Nord in der Gögginger Straße an das Fernwärmenetz ist der Ausbau der Fernwärme im Antonsviertel jetzt um einen wichtigen Baustein ergänzt worden.

Bereits im vergangenen Jahr wurde dort das Anna-Gymnasium an die Fernwärme angeschlossen. In den vergangenen Wochen wurde die Leitung um 250 Meter weiter bis zum Polizeipräsidium weitergebaut. In den kommenden Jahren werden mit einer Erweiterung der Fernwärmetrasse bis zur Erhard-Wunderlich-Sporthalle weiter Haushalte an das swa Fernwärmenetz angeschlossen. Gleichzeitig wurde beim Polizeipräsidium Schwaben Nord die 2.222 Fernwärmeübergabestation der swa in Betrieb genommen. Über eine Übergabestation werden in aller Regel entweder große Abnehmer wie Industriebetriebe oder Bürogebäude oder Wohnanlagen mit vielen Wohneinheiten mit Wärme versorgt.

„Für die Zukunft gut gerüstet“

Polizeipräsident Martin Wilhelm: „Die Umstellung auf Fernwärme stellt für uns eine Win-Win-Situation dar: Wir reduzieren unseren CO2-Fußabdruck und verbessern gleichzeitig unsere Versorgungssicherheit. Wir sind also gut für die Zukunft gerüstet.“

Mit dem Umstieg von einer Gasheizung auf Fernwärme kann der Freistaat Bayern als Betreiber der Immobilie rund 186,06 Tonnen CO2 durchschnittlich pro Jahr einsparen und so einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der Wärmewende in Augsburg beitragen.

Ein weiteres staatliches Gebäude an der Fernwärme

“Es war ein glückliches Zusammentreffen“, erklärt die stellvertretende Behördenleiterin vom Staatlichen Bauamt, Annette Bubmann. „Das Angebot der Stadtwerke, das Polizeipräsidium an die Fernwärme anschließen zu können, fiel zusammen mit dem Sonderprogramm der Bayerischen Staatsregierung zur energetischen Sanierung staatlicher Gebäude mit dem Schwerpunkt der Umstellung der Wärmeerzeugungsanlagen auf regenerative Energien“. Bubmann weiter: „Ich freu mich, dass neben dem Uniklinikum oder den Hochschulen nun ein weiteres staatliches Gebäude umweltfreundlich mit Fernwärme versorgt wird.“

Über einen Wärmetauscher wird die Wärmenergie des 90 bis 120 Grad heißen Wassers aus der Fernwärmeleitung an das Heizungsnetz des Gebäudes übertragen. Die gesamte Wärmeleistung beträgt dabei rund 960 Kilowatt (kW). In der 60 Meter langen Trasse des Hausanschlusses, welche das Gebäude mit dem Fernwärmenetz verbindet, fließen bis zu 12,5 Millionen Liter heißes Wasser pro Stunde mit einem Druck von zehn bis 15 bar – in das Gebäude hinein und wieder heraus.

Bis Ende des nächsten Jahrzehnts ist die Fernwärme regenerativ

„Fernwärme ist eine der wichtigen Treiber der Energiewende“, betont der Geschäftsführer der swa-Netze GmbH, Dr. Franz Otillinger. Bis 2040 soll mindestens 40 Prozent des Augsburger Wärmebedarfs durch Fernwärme gedeckt werden, heute sind es knapp 20 Prozent. Voraussichtlich bis Ende des nächsten Jahrzehnts werden die swa die Erzeugung der Fernwärme komplett auf regenerative Energie und Abwärme umgestellt haben. „Schon heute stammen 60 Prozent unserer Fernwärme aus erneuerbarer Energie und Abwärme aus der Müllverbrennungsanlage“, so Otillinger. „Das ist für ein Netz unserer Größenordnung ein Spitzenwert in Deutschland.“

Der Vorteil der Fernwärme liegt dabei in der zentralen Wärmeerzeugung im Vergleich zu einer dezentralen durch private Heizanlagen. So kann die Fernwärme in Augsburg bis zu 40 Prozent ihres Energiebedarfs aus der ansonsten ungenutzt verpuffenden Abwärme aus der Müllverbrennung nutzen. In den kommenden Jahren sollen weitere Abwärmepotentiale in Augsburg für die Fernwärme genutzt werden.

Zusätzliche Erzeugungskapazitäten nötig

Neben der Müllverbrennung wird die Fernwärme der swa aus ihrem Biomasse-Heizkraftwerk, in dem Wald-Restholz CO2-neutral verbrannt wird, einer Power-to-Heat-Anlage, sowie noch zu 40 Prozent aus hocheffizienten Gaskraftwerken in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt. „Den Gasanteil werden wir in den nächsten Jahren ersetzen“, so Otillinger.

Es muss aber nicht nur der fossile Anteil an der Erzeugung durch klimaneutrale Anlagen ersetzt werden. „Die Nachfrage nach Fernwärme ist regelrecht explodiert, mit Zuwachsraten um 1.000 Prozent“, so Otillinger. Die Anfragen kämen von großen Industriebetrieben genauso wie vom Eigenheimbesitzer. „Deshalb brauchen wir eine Vielfalt an Erzeugungsanlagen an geeigneten Standorten im Stadtgebiet.“ Neben der Einbindung von Abwärmepotentialen aus Industrie und Gewerbe werde der Einsatz von Großwärmepumpen ebenso untersucht, wie die Nutzung von Geothermie. „Und selbstverständlich verfolgen wir auch intensiv das Thema Wasserstoff, wenn er einmal in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen wird. Hier könnten wir die bestehenden Gaskraftwerke auf Wasserstoff umstellen.“

1954 wurde die erste Fernwärmeleitung ins Augsburger Stadtzentrum verlegt und die Kreissparkasse Augsburg am Martin-Luther-Platz ab dem 17. November 1054 mit Wärme beliefert.

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