Mit der Schillerrede wird jährlich an den Geburtstag von Friedrich Schiller erinnert. Abdulrazak Gurnah hält die traditionelle Festrede nach u.a. Daniel Kehlmann, Anne Weber, Christian Drosten, Cem Özdemir, Jan Philipp Reemtsma, Orhan Pamuk, Jan Assmann, Brigitte Kronauer, Berthold Leibinger und Richard von Weizsäcker. In Gurnahs Roman Afterlives (2020; dt. Nachleben) wird mitten im Kolonialkrieg Schiller gelesen; für den jungen Muslim Hamza wird Heines Abhandlung Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland (1834) zu einem beinahe prophetischen Text. Es gehe ihm darum zu zeigen, dass es auch ein »anderes Bewusstsein« gebe, so Gurnah in einem Interview mit dem Deutschlandfunk – jenseits von Ideologie und Gewalt.
Der literarische Durchbruch bei einem größeren Publikum gelang Gurnah 1994 mit seinem vierten Roman Paradise (dt. Das verlorene Paradies), der u.a. auf der Shortlist des Booker Prize stand. Gurnah, 1948 in Sansibar geboren, ging mit 18 Jahren zum Studium nach England. Er unterrichtete zuerst an der Bayero University Kano in Nigeria (1980–82), danach lehrte er bis zu seiner Emeritierung 2017 an der University of Kent in Canterbury englische und postkoloniale Literatur. Er schreibt in englischer Sprache Kurzgeschichten und Romane (Memory of Departure [1987], Admiring Silence [1996; dt. Donnernde Stille]), Desertion [2005; dt. Die Abtrünnigen]). Seine Essays gelten der afrikanischen Literatur und postkolonialen Autoren wie Salman Rushdie und V. S. Naipaul.
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