CFO des Jahres 2023″ ist Thomas Kusterer, Finanzchef der Baden-Württemberg AG

Thomas Kusterer ist „CFO des Jahres 2023“. Das „FINANCE“-Magazin aus dem F.A.Z.-Fachverlag hat dem Finanzchef des Energieunternehmens EnBW Energie Baden-Württemberg AG den Preis am gestrigen Abend im Rahmen der „Structured FINANCE“ in Stuttgart verliehen, der mit knapp 2.500 angemeldeten Teilnehmern und rund 100 Roundtables führenden Kongressmesse für Unternehmensfinanzierung in Deutschland.

Der 55-jährige wurde just drei Wochen nach dem Reaktorunglück in Fukushima im Jahr 2011 CFO eines Unternehmens, das sich bis dahin stark auf das Geschäft mit der konventionellen Stromerzeugung stützte. Doch infolge des nach Fukushima von der Bundesregierung beschlossenen Atomausstiegs brach EnBW die wichtigste Ertragssäule weg. So war das Management gezwungen, eine tiefgreifende Restrukturierung zu starten und EnBW noch schneller und konsequenter zu einem auf die Energiewende fokussierten Versorger zu transformieren.

In diesen Konzernumbau hin zu erneuerbaren Energien sowie in den Ausbau der Netzinfrastruktur investierte EnBW seitdem weit über 17 Milliarden Euro. Die Tatsache, dass das Unternehmen heute so stark dasteht wie nie zuvor, ermöglicht es, allein von 2023 bis 2025 weitere 14 Milliarden Euro brutto zu investieren.

Darüber hinaus wurde EnBW unter Kusterer auch zu einem Vorreiter im Bereich Sustainable Finance: Kaum ein deutscher Konzern begab bislang mehr nachhaltige Finanzierungstitel am Kapitalmarkt. Für Nachhaltigkeit steht Kusterer auch persönlich. Seit vielen Jahren engagiert er sich in Ausschüssen auf internationaler und europäischer Ebene, die das Ziel haben, Standards für die Bewertung, Gestaltung und Begebung von ESG-konformen Finanzierungen zu erarbeiten. In der Öffentlichkeit positioniert er sich als entschiedener Gegner von „Greenwashing“ und gilt auch wegen seines persönlichen Engagements für mehr Nachhaltigkeit in der Unternehmensfinanzierung als „Mr. Sustainability“ der deutschen CFO-Gemeinde.

Unter besonderem Druck stand die Finanzabteilung der Baden-Württemberger im vergangenen Jahr durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Die Energiepreissteigerungen und die extreme Volatilität an den Rohstoffmärkten hatten kurzfristige Margin Calls in Milliardenhöhe zur Folge. Durch ein ausgeklügeltes Hedging-Konzept und die sukzessive Diversifikation der Finanzierungsquellen führte Kusterers Team den Konzern erfolgreich durch diese Phase der Marktverwerfungen.

„Die lange Historie im Sustainable Finance und Kusterers Krisenmanagement im Ausnahmejahr 2022 haben uns beeindruckt“, begründet FINANCE-Chefredakteur Markus Dentz die Auszeichnung. „Deshalb war jetzt ein idealer Zeitpunkt, den Preis an Thomas Kusterer zu verleihen.“

Thomas Kusterer sagt zu seiner Auszeichnung als „CFO des Jahres“: „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung. Sie ist eine großartige Anerkennung für die erfolgreiche Arbeit unserer Finanzorganisation, die die Transformation von EnBW der vergangenen Jahre erfolgreich unterstützt und mit vorangetrieben hat. Aber auch über den Finanzbereich hinaus gilt: Dass EnBW heute steht, wo es steht, ist eine enorme Teamleistung.“

Der EnBW-CFO ist gleichzeitig überzeugt, dass ein wichtiger Teil des Weges noch vor dem Unternehmen liegt: „Deutschland braucht eine beschleunigte Energiewende, um seine Klimaziele zu erreichen und gleichzeitig Versorgungssicherheit für Privathaushalte und Industrie zu gewährleisten. Als integriertes Energieunternehmen mit Know-how entlang der gesamten energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette sind wir hier in einer besonderen Situation und werden in der laufenden Dekade massiv in den Ausbau der erneuerbaren Energien und disponibler Kraftwerksleistung sowie den Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze investieren.“

Die Auszeichnung „CFO des Jahres“
Thomas Kusterer ist der 19. Preisträger des Awards „CFO des Jahres“, der im Rahmen der „Structured FINANCE“ verliehen wird. Vor ihm erhielten die Auszeichnung Emese Weissenbacher (Mann+Hummel; 2022,), Melanie Kreis (Deutsche Post DHL; 2021), Dr. Matthias Zieschang (Fraport; 2020), Dr. Olaf Holzkämper (Cewe; 2019), Dr. Konstantin Sauer (ZF Friedrichshafen; 2018), Dr. Stefan Kirsten (Vonovia; 2017), Ralph Heuwing (Dürr; 2016), Dr. Alexander Selent (Fuchs Petrolub; 2015), Stephan Sturm (Fresenius; 2014), Thomas Treß (Borussia Dortmund; 2013), Peter Sielmann (Neumann-Gruppe; 2012), Dr. Lothar Steinebach (Henkel; 2011), Alfried Bührdel (Ströer Out-of-Home Media; 2010), Klaus Rosenfeld (Schaeffler; 2009), Dieter Bellé (Leoni; 2008), Dr. Georg Kellinghusen (Alno; 2007), Rüdiger A. Günther (Claas; 2006) und Dr. Alan Hippe (Continental; 2005).

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