Bis Ende September will nun auch das Bundesgesundheitsministerium (BMG) „Empfehlungen für ein Bürokratieentlastungsgesetz“ erarbeiten, denn beim jüngst vorgelegten Eckpunktepapier des Justizministers blieb der Gesundheitsbereich komplett ausgespart. „Wir brauchen mehr als nur Empfehlungen zum Bürokratieabbau“, erklärt der Bundesvorsitzende des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ), Harald Schrader. „Wir brauchen eine konkrete und effektive Entlastung von bürokratischen Tätigkeiten. Stattdessen werden uns originäre Verwaltungsarbeiten der Krankenkassen zusätzlich aufgebürdet.“ Die Belastung der Praxen mit Bürokratie habe in den vergangenen Jahren um ein Vielfaches zugenommen. „In dieser Zeit können wir nicht am Patienten arbeiten – und die stehen Schlange“, sagt Schrader, „auch deshalb, weil viele niedergelassene Zahnärztinnen und Zahnärzte frustriert ihre Praxen vorzeitig schließen, um genau diesen Belastungen aus Bürokratie, Digitalisierung und Personalmangel zu entkommen.“ Volle 24 Stunden Bürokratie-Arbeit pro Woche ergeben sich laut Bundeszahnärztekammer (BZÄK), wenn man die Zeiten für Dokumentationen, Qualitätsmanagement und sonstige Auflagen zusammenzählt.
Bereits im Frühjahr hatte sich der FVDZ bei der Verbändebefragung zur Bürokratieentlastung in die Diskussion eingebracht. „Aber offenbar ist der abstrakte Wunsch der politisch Verantwortlichen nach weniger Bürokratie deutlich größer als der konkrete Wille zur Umsetzung“, kritisiert Schrader. „Denn Vorschläge zur Entlastung haben wir gemacht. „Wir begrüßen deshalb die Vorschläge der BZÄK und der KZBV zum Bürokratieabbau in den Praxen und in der Selbstverwaltung, die nun hoffentlich in ein Bürokratieentlastungsgesetz einfließen werden“, betont Schrader.
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