Das Projekt „Beratungsmobil Demenz“ der Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein ist abgeschlossen

Ein für solche Zwecke umgebauter VW Crafter, war in der Zeit von Mai 2021 bis zum April 2023 im Rahmen eines Modellprojektes in Schleswig-Holstein unterwegs.

“Das Beratungsmobil Demenz war ein Modellprojekt, das vom Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung sowie dem Spitzenverband der Pflegekassen gefördert wurde. Die Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V. beteiligte sich mit Spendenmitteln der NDR-Benefizaktion „Hand in Hand für Norddeutschland,“ erläutert Swen Staack, Geschäftsführer des Projektträgers, Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V. / Selbsthilfe Demenz und des Kooperationspartners Kompetenzzentrum Demenz.

„Die Idee des erfolgreich umgesetzten Projektes war es, eine ortsnahe Beratung in Ergänzung und Kooperation zu Pflegestützpunkten und anderen Beratungsstrukturen in ländlichen Regionen zu ermöglichen,“ so Anne Brandt, Mitarbeiterin des Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein. Die Kooperationspartner:innen in den Regionen ergaben sich durch die bekannten und stabilen Netzwerke schnell. In Absprache mit ihnen wurden unterschiedliche Orte in den Kreisen Dithmarschen, Herzogtum Lauenburg und Plön angefahren. Auch in den Kommunen wurde das Beraterinnenteam von unterschiedlichen Referaten, Stabsstellen und Bürgermeister/-innen immer wieder wohlwollend vor Ort empfangen und bei der Logistik und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt.

Das Kuratorium Deutsche Altershilfe begleitete die Evaluation des inzwischen beendeten Projektes. Ein umfangreicher Bericht kann nun veröffentlicht werden. Silke Steinke, Projektmitarbeiterin der Alzheimer Gesellschaft SH, fasst die Ergebnisse in wenigen Worten zusammen: „Mobile Beratung erreicht die Menschen frühzeitig und unkompliziert direkt vor Ort, bevor sie eventuell andere der vielen Beratungsstellen in Schleswig-Holstein aufsuchen.“.

Eine Empfehlung aus den gewonnenen Erkenntnissen: Beratung für Menschen mit einer (potenziellen) Demenz und die An- und Zugehörigen sollte dahin gebracht werden, wo die Menschen sind, nämlich in die Städte, an die Orte und Dörfer, auf die Marktplätze und an öffentlich zugängliche Plätze.

Das Projekt ist aktuell unter den Nominees des Marie Simon Pflegepreises. Eine Publikumsabstimmung beginnt ab dem 1. Oktober und endet mit der Verkündung der Preisträger:innen im Rahmen der 9. Berliner Pflegekonferenz am 9.November. 

Ausgehend von den in Schleswig-Holstein gesammelten Erfahrungen und im Rahmen der Nationalen Demenzstrategie wurde die Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) beauftragt:

• das Projekt der mobilen Beratung aus Schleswig-Holstein bundesweit vorzustellen
• eine Erhebung zu den Beratungsangeboten zum Thema Demenz an öffentlichen Orten zu erstellen
• die Ergebnisse der Abfrage im Anschluss auszuwerten
• und eine Handlungsempfehlung aus den Ergebnissen der Abfrage abzuleiten.

Ziel dieses Bundesprojektes, das bis Februar 2024 läuft, ist es, zu erfahren, welche Beratungsangebote an öffentlichen Orten und / oder mobil für Menschen mit Demenz und ihre An- / und Zugehörigen bereits vorhanden sind und an welchen öffentlichen Orten (u.a. mobile) Angebote aufgebaut bzw. weiter ausgebaut werden sollten.

Die Erfahrungen des Modellprojektes Beratungsmobil Demenz können bei Interesse gerne bei den Projektmitarbeiterinnen angefragt werden. Den Abschlussbericht und weitere Informationen hierzu erhalten Sie auch auf der Homepage des Projektes unter: https://www.demenzberatung-sh.de/