Hamburg Commercial Bank mit 230 Mio. Euro Gewinn vor Steuern im ersten Halbjahr auf Kurs

 

  • Vorsteuerergebnis 29 % über H1 2022
  • Ergebnis nach Steuern mit 178 Mio. Euro im Plan
  • Nachhaltig profitabel: Gesamtertrag steigt um 24% – RoE vor/nach Steuern1 bei 21,7/16,8 %
  • Robustes Portfolio – solide Risikoabschirmung
  • CEO Ian Banwell: „Erfolgreiches erstes Halbjahr: Solide Finanzkennzahlen, Rating-Upgrade und gutes Stresstest-Ergebnis – Ergebnisprognose für 2023 bestätigt“

Die Hamburg Commercial Bank AG (HCOB) hat am Donnerstag ihre Zahlen für das erste Halbjahr 2023 vorgelegt und weist ein Ergebnis vor Steuern von 230 (Vorjahreszeitraum: 178) Mio. Euro aus. Zu dem starken Ergebnis, das knapp 30 Prozent über dem des Vorjahres-zeitraums liegt, trägt insbesondere die positive Margenentwicklung im weiter diversifizierten operativen Geschäft bei. Mit Blick auf das von konjunkturellen Unsicherheiten geprägte Marktumfeld wurden die Kapital- und Liquiditätspositionen der HCOB auf solidem Niveau gehalten.

„Das erste Halbjahr ist für die Hamburg Commercial Bank mit einem Ergebnisplus vor Steuern von knapp 30 Prozent, unserer verbesserten Ratingposition sowie dem guten Abschneiden beim EZB-Stresstest sehr erfolgreich verlaufen – damit haben wir unsere starke Position im deutschen Bankenmarkt weiter gefestigt. Mit ihrem diversifizierten und umsichtigen Geschäftsansatz ist die Bank nachhaltig profitabel. In allen Marktsegmenten sind die Nettozinsmargen gestiegen und die Renditen liegen über den Kapitalkosten, mit dieser Entwicklung sind wir sehr zufrieden“, sagte Ian Banwell, Chief Executive Officer der Hamburg Commercial Bank. „Mit Blick auf das erfreuliche Halbjahresergebnis bestätigen wir unsere Prognose und gehen davon aus, ein Ergebnis nach Steuern oberhalb von 250 Mio. Euro für das Gesamtjahr 2023 zu erreichen.“

Ergebnis vor Steuern plus 29 % – Gestärkte Ertragskraft – Geringe Sondereffekte

Das Ergebnis vor Steuern übertrifft mit 230 (178) Mio. Euro das Halbjahresergebnis 2022 um 29 Prozent spürbar. Zu dem starken Ergebnis trugen insbesondere ein profitables operatives Geschäft sowie Bewertungseffekte im Fair Value-Ergebnis bei. Das Konzernergebnis nach Steuern belegt mit 178 (207) Mio. Euro die nachhaltige Ertragskraft der Bank und profitiert nur noch in geringem Umfang von Sondereffekten. Einhergehend mit einer Normalisierung der Steuerposition belasten die Ertragsteuern das Halbjahresergebnis mit 52 Mio. Euro, im Vorjahreszeitraum trugen diese mit 29 Mio. Euro noch deutlich positiv zum Konzernergebnis bei. Die Eigenkapitalrendite (RoE) nach Steuern1 beträgt 16,8 % (30.06.2022: 20,5 %).

Gesamtertrag plus ein Viertel – Ausgeglichene Risikovorsorge – Verwaltungsaufwand stabil

Die erneut verbesserte Profitabilität der HCOB zeigt sich in dem um rund ein Viertel (24 %) gesteigerten Gesamtertrag von 375 (303) Mio. Euro. Dazu hat der Zinsüberschuss in Höhe von 292 (260) Mio. Euro maßgeblich beigetragen, der sich im Zuge ausgeweiteter Nettozinsmargen und eines begünstigenden Zinsumfelds um 12 Prozent verbesserte. Zudem profitiert der Gesamtertrag von dem Fair Value-Ergebnis (Ergebnis aus FVPL-kategorisierten Finanzinstrumenten) in Höhe von 73 (16) Mio. Euro infolge günstiger Entwicklungen an den Kapitalmärkten und entsprechenden Bewertungseffekten. Die übrigen Positionen des Gesamtertrags belaufen sich in Summe auf 10 (27) Mio. Euro.

Die Risikovorsorge beläuft sich auf 2 (31) Mio. Euro. Auf der Stufe 3 (Einzelwert-berichtigungen) haben sich moderate Nettozuführungen im Segment Real Estate und Nettoauflösungen im Segment Corporates nahezu ausgeglichen. Auf den Stufen 1 und 2 (Portfoliowertberichtigungen) wurden im Zuge einer umsichtigen Risikovorsorgepolitik für das Segment Real Estate Model Overlays gebildet, die durch Nettoauflösungen in den Segmenten Project Finance und Shipping kompensiert wurden, so dass sich für die Risikovorsorge insgesamt eine geringe Nettoauflösung ergibt.

Der Verwaltungsaufwand stieg mit 156 (150) Mio. Euro nur leicht, trotz anhaltend hoher Inflation und Zukunftsinvestitionen. Im Sachaufwand (einschließlich Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen) von 87 (80) Mio. Euro sind unter anderem IT-Investitionen enthalten. Der Personalaufwand bleibt mit 69 (70) Mio. Euro gegenüber Vorjahreszeitraum nahezu unverändert. Zum 30. Juni 2023 beschäftigte die Bank 863 (31.12.2022: 868) Vollzeitarbeits-kräfte (VAK), planmäßige und fluktuationsbedingte Abgänge wurden mit Neueinstellungen ausgeglichen.

Das Sonstige betriebliche Ergebnis begünstigt das Halbjahresergebnis mit 29 (40) Mio. Euro geringer als im ersten Halbjahr 2022, das deutlicher von Einmaleffekten profitierte. Der Aufwand für Regulatorik, Einlagensicherung und Bankenverbände liegt mit 20 (29) Mio. Euro unter Vorjahr und enthält bereits die vollständigen Jahresbeiträge für Bankenabgabe und Einlagensicherung. Aus dem Ergebnis aus Restrukturierung und Transformation in Höhe von 0 (-17) Mio. Euro ergaben sich plangemäß keine Belastungen.

Die Cost-Income-Ratio (CIR) verbesserte sich zum 30. Juni 2023 auf gute 39 % (30.06.2022: 44 %). Damit liegt die Bank für die Erreichung der prognostizierten CIR von 45 % für das Gesamtjahr gut auf Kurs.

Solide NPE-Quote und Risikoabschirmung – Robuste Kapital- und Liquiditätspositionen

Die NPE-Quote liegt mit 1,5 % (31.12.2022: 1,2 %) auf solidem Niveau, trotz schwieriger konjunktureller Rahmenbedingungen. Der leichte Anstieg ist zum einen auf das im Zusammenhang mit der Dividendenzahlung verringerte Exposure at Default von 33,5 (34,4) Mrd. Euro zurückzuführen. Zum anderen erhöhte sich das NPE-Volumen moderat auf 502 (405) Mio. Euro. Ursächlich dafür ist ein Nettoanstieg des NPE-Volumens im Segment Real Estate, überwiegend infolge der Zinsentwicklung, sowie ein Neuausfall eines größeren Engagements im Segment Project Finance, der mehrheitlich durch eine Exportkreditgarantie (ECA) gedeckt ist.

Die HCOB verfügt mit 318 (414) Mio. Euro, inklusive 129 (31.12.2022: 144) Mio. Euro Model Overlays, über einen komfortablen Risikovorsorgebestand für die Abfederung potenzieller adverser konjunktureller Entwicklungen. Die Verringerung ist im Wesentlichen auf den Teillabgang eines größeren NPE-Engagements aus dem Segment Real Estate zurückzuführen.

Die Risikoabschirmungsquote NPE Coverage RatioAC liegt mit 37,0 % (31.12.2022: 68,9%) weiterhin auf solidem Niveau. Der Rückgang ist auf strukturelle Veränderungen im NPE-Portfolio zurückzuführen, unter anderem im Zusammenhang mit einem mehrheitlich ECA gedeckten Neuausfall (Segment Project Finance) und dem Teilverkauf eines Immobilien-Engagements mit hoher Risikovorsorge-Abdeckung.

Die CET1-Quote hat sich wie erwartet auf komfortable 18,5 (31.12.2022: 20,5) % verringert. Die Veränderung ergibt sich im Wesentlichen aus dem planmäßigen Anstieg der aggregierten RWA von 15,4 Mrd. Euro (31.12.2022) auf 16,5 Mrd. Euro, unter anderem infolge von Rekalibrierungen in den Ratingmodellen.

Die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) wurde mit 9,4 % (31.12.2022: 9,5 %) auf dem starken Niveau des Jahresultimos 2022 gehalten und liegt deutlich über den regulatorischen Anforderungen (3 %).

Die Konzern-Bilanzsumme hat sich im Zusammenhang mit der planmäßig im April erfolgten Dividendenzahlung um 3 % auf 30,8 (31.12.2022: 31,8) Mrd. Euro moderat verringert.

Segmentergebnisse: Kreditsegmente insgesamt mit Ergebnisplus von rund einem Drittel

Die Profitabilität entwickelte sich infolge ausgeweiteter Nettozinsmargen in allen vier Kreditsegmenten erfreulich. Der RoE nach Steuern1 erreicht in den Kreditsegmenten 12,6 (10,0) % und belegt die erfolgreiche Asset-Allokation sowie die klare Risiko-/Ertragsfokussierung, ergänzt um Rückenwind aus dem veränderten Zinsumfeld. Der Gesamtertrag erhöhte sich um rund ein Drittel auf 322 (248) Mio. Euro, trotz geringerer Segmentaktiva von 19,0 (19,6) Mrd. Euro. Das Ergebnis nach Steuern der Kreditsegmente stieg ebenfalls um gut ein Drittel auf 119 (90) Mio. Euro. Das Brutto-Neugeschäft liegt mit insgesamt 3,0 (2,8) Mrd. Euro leicht über Vorjahreszeitraum.

Das Segment Real Estate wurde in einem herausfordernden Marktumfeld risikobewusst gesteuert, wobei der Fokus auf dem Bestandsmanagement lag. Das Neugeschäftsvolumen liegt mit 0,7 (0,7) Mrd. Euro auf Niveau des ersten Halbjahrs 2022. Das Ergebnis nach Steuern bleibt mit 34 (37) Mio. Euro leicht unter Vorjahreszeitraum, so dass sich ein RoE nach Steuern1 von 11,0 (11,8) % ergibt. Das Segmentvermögen reduzierte sich im Zuge des selektiven Geschäfts-ansatzes auf 7,5 (31.12.2022: 8,1) Mrd. Euro.

Im Segment Shipping beträgt das Ergebnis nach Steuern 32 (35) Mio. Euro und profitiert von einem gesteigertem Zinsergebnis, gegenläufig wirken gestiegene Verwaltungsaufwendungen. Der RoE nach Steuern1 reduzierte sich damit leicht auf 17,2 (18,2) %. Das Bruttoneugeschäft mit nationalen und internationalen Reedereien guter Bonität liegt mit 0,7 (0,6) Mrd. Euro leicht über Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig führte die gute Liquiditätsausstattung der Reeder mit vorzeitigen Kreditrückführungen sowie die Abschwächung des US-Dollar-Kurses dazu, dass die Segmentaktiva auf 2,9 (31.12.2022: 3,5) Mrd. Euro zurückging.

Im Segment Project Finance liegen das Ergebnis nach Steuern mit 14 (9) Mio. Euro sowie der RoE nach Steuern1 mit 9,4 (6,4) % spürbar über dem Vorjahreszeitraum. Das Segmentvermögen erhöhte sich leicht auf 3,5 (3,4) Mrd. Euro und das Neugeschäft wurde, mit Fokus auf den Bereich Infrastrukturprojekte, auf 0,6 (0,5) Mrd. Euro ausgebaut.

Das Segment Corporates profitierte von einer positiven Margenentwicklung, insbesondere im ausgebauten internationalen Bereich, so dass das Ergebnis nach Steuern mit 39 (9) Mio. Euro und der RoE nach Steuern1 mit 13,3 (3,6) % spürbar anstiegen. Das Bruttoneugeschäft liegt bei 0,9 (1,0) Mrd. Euro, das Segmentvermögen beläuft sich auf 5,1 (31.12.2022: 4,6) Mrd. Euro.

Rating-Upgrade – EZB-Stresstest – Niederlassung London – „Best Performing Bank“

Die Ratingagentur Moody’s hat im Februar 2023 wesentliche Ratings der Hamburg Commercial Bank um eine Stufe heraufgesetzt: Das Emittenten-, Senior Preferred- und Einlagenrating der Bank wurden von „Baa1“ auf „A3“ mit stabilem Ausblick angehoben. Der Rückenwind für die Refinanzierungsaktivitäten der Bank und die verbreiterte Investorenbasis zeigte sich im ersten Halbjahr bereits bei den Benchmark-Emissionen einer Senior Preferred-Anleihe und eines Hypothekenpfandbriefs.

Die HCOB hat am diesjährigen EU-weiten Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) teilgenommen und zählt zu den widerstandsfähigsten und kapitalstärksten Banken in Europa. Mit einem moderaten Kapitalabzug von 4,0 Prozentpunkten im adversen Szenario, liegt die Bank deutlich unter dem Durchschnitt (Ø 4,8 Prozentpunkte) der weiteren Banken, die am EZB-Stresstest teilgenommen hatten. Bei der „CET1-Quote nach Stresseffekten“ schnitt die HCOB mit starken 16,5 % ebenfalls besser ab als der Durchschnitt (10,4 %) der direkt von der EZB beaufsichtigten Institute.

Die HCOB ist seit Mai 2023 mit einer Niederlassung am Standort London vertreten. Durch den Ausbau der bisherigen Repräsentanz stärkt die HCOB ihre internationale Positionierung an einem der wichtigsten Finanzmärkte der Welt.
Im Juli dieses Jahres wurde die Hamburg Commercial Bank bereits zum dritten Mal in Folge vom Branchenmagazin „The Banker“ als „Best Performing Bank“ in Deutschland ausgezeichnet.

Ausblick

Mit Blick auf die erfreuliche Geschäftsentwicklung in den ersten sechs Monaten bestätigt die Hamburg Commercial Bank ihre Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2023. Die Bank geht davon aus, ein IFRS-Ergebnis vor Steuern von rund 350 Mio. Euro und, infolge sich weiter normalisierender Ertragsteuern, ein Konzernergebnis nach Steuern von oberhalb 250 Mio. Euro erzielen zu können.

Sämtliche Prognosen verstehen sich vorbehaltlich etwaiger nicht vorhersehbarer oder deutlich adverser als erwartet ausfallender Effekte, beispielsweise aus wirtschaftlichen oder geopolitischen Entwicklungen.

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