In einem Statement vom 22.08.2023 hat das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung, die sogenannte Borchert-Kommission, bekannt gegeben, ihre Arbeit niederzulegen. Dem Netzwerk war es 2020 gelungen, erstmalig ein Gesamtkonzept für den Umbau der deutschen Tierhaltung hin zu einem höheren Tierwohlniveau vorzulegen.
Die Empfehlungen des Gremiums, bestehend aus Vertretern der konventionellen und ökologischen Landwirtschaft, Umweltverbänden, Wissenschaft und Wertschöpfungsketten, finden seitens der Politik keine Beachtung. Trotz erster Schritte in Bezug auf Änderungen im Bau- und Umweltrecht, sei ein für die Umsetzung notwendiger Durchbruch im Bundeshaushalt 2024 nicht erkennbar, so die Borchert-Kommission im gestern veröffentlichten Statement.
WLV-Präsident Hubertus Beringmeier bedauert die Auflösung:
„Die Borchert-Kommission hat erstmalig ein Gesamtkonzept für einen Umbau der Tierhaltung in Deutschland vorgelegt. Die Entscheidung zur Auflösung des Gremiums bedauere ich sehr, obgleich ich diesen Schritt nachvollziehen kann. Insbesondre die Frage der Finanzierung ist bis heute ungeklärt – besonders der Koalitionspartner FDP muss sich hier bewegen!“
Beringmeier sieht die Änderungen im Bau- und Umweltrecht als erste Schritte in die richtige Richtung – allerdings müsse die Frage der Finanzierung schnellst möglichst geklärt werden.
„Als WLV standen wir von Anfang an hinter der ganzheitlichen Umsetzung der Empfehlungen der Borchert-Kommission – die Umsetzung dieser Empfehlungen muss auch nach Auflösung des Gremiums weiterhin verfolgt werden.“, so Beringmeier.
In einem persönlichen Gespräch bedankte sich WLV-Präsident Hubertus Beringmeier bei Jochen Borchert für sein Engagement.
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