Lebendiges Handwerk zieht Aufmerksamkeit auf sich

Rund 600 freie Lehrstellen wird es im Handwerk der Region Rhein-Neckar-Odenwald auch in diesem Jahr wieder geben. Allesamt Ausbildungsplätze, die jungen Menschen die Chance auf eine sichere berufliche Zukunft bieten. Welche das sind, konnten Schülerinnen und Schüler, Studierende und deren Eltern auf der am Samstag zu Ende gegangenen Jobs for Future erkunden. Die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald präsentierte das Handwerk dort gemeinsam mit verschiedenen Innungen auf dem größten Stand der Messe direkt am Eingang und freute sich über das rege Interesse von Besucherinnen und Besuchern. „Wir können ein sehr positives Resümee ziehen“, sagt Leonard Kopp, Ausbildungs- und Nachwuchssicherungsberater bei der Handwerkskammer. „Vor allem am Freitag und Samstag wurden unsere Angebote sehr gut frequentiert und wir haben viele qualitativ hochwertige Gespräche geführt.“ Auch die Lehrstellenbörse, über die mittels QR-Code direkt nach freien Lehrstellenangeboten in verschiedenen Berufsgruppen des Handwerks gesucht werden konnte, war stark nachgefragt.

Einen prominenten Gast am Stand gab es gleich zum Messeauftakt am Donnerstag mit dem ersten Bürgermeister der Stadt Mannheim, Christian Specht. Er stellte beim Rundgang über die Aus- und Weiterbildungsmesse sein handwerkliches Talent unter Beweis und setzte – unter Anleitung – mit Mörtel und Kelle ausgestattet einen Stein auf die Mauer, die die Bauberufe zu Anschauungszwecken entstehen ließen. Jeder, der wollte, konnte es ausprobieren. Bei den Maurern genauso wie bei den zwölf anderen Handwerksberufen, die sich auf der Jobs for Future präsentierten. „An keinem anderen Stand der Messe gab es so viele Mitmachaktionen wie beim Handwerk“, so Leonard Kopp.

Handwerk zu veranschaulichen, indem man es testen und erforschen konnte, war das Konzept bei den ausstellenden Handwerken. Und dieser Ansatz ging auf. Denn neben den jungen Menschen, die ganz gezielt einen der Handwerksberufe am Stand ansteuerten, weil sie schon eine Idee für ihren beruflichen Weg oder das Interesse an gewissen Berufsbildern hatten, galt es auch die Aufmerksamkeit jener zu erreichen, die noch unschlüssig oder ganz ohne Orientierung waren. Die Mitmachangebote wurden hier zu Türöffnern. Ob das Brezelschwingen bei den Bäckern oder Hairstyling bei den Friseuren – man konnte zuschauen, mitmachen und sich informieren. Darüber hinaus zeigte sich Handwerk mit all seinen Innovationen und technischen Raffinessen wie beispielsweise am Stand der Orthopädietechnik, an dem es eine elektronisch gesteuerte Armprothese zu bestaunen gab, oder bei den Fahrzeuglackierern, die mittels VR-Brille die Möglichkeiten einer modernen Ausbildung in ihrem Bereich demonstrierten. Dass an vielen Ständen Azubis vor Ort waren, die von ihren Erfahrungen in der Lehre und den Möglichkeiten des jeweiligen Berufs in eigenen Worten erzählten, senkte die Hemmschwelle zwischen Schülern und Ausstellenden und eröffnete Gespräche ohne Berührungsängste und auf Augenhöhe.

Auch Maler, Kfz-Mechatroniker, Zahntechniker, Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Tischler, Schornsteinfeger, Stuckateure und Gipser, Steinmetze und Steinbildhauer sowie Elektro- und Informationstechniker gaben einen Einblick in ihre Berufsfelder. Eine große Vielfalt also, die dennoch nur einen kleinen Auszug an handwerklichen Berufsperspektiven zeigte. Denn insgesamt gibt es mit über 130 verschiedenen Ausbildungsberufen im Handwerk eine umfassende Bandbreite an verschiedensten Möglichkeiten für Berufseinsteiger oder Berufsumorientierer. Und egal, zu welchem davon Informationen gewünscht wurden – die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald gab sie den Besucherinnen und Besuchern an ihrem Stand.

Darüber hinaus rückte die Meisterabteilung der Kammer die Weiterbildungsoptionen im Handwerk in den Fokus. Denn nach der Ausbildung muss noch lange nicht Schluss sein. Mit Zusatzqualifikationen oder aber der Weiterbildung zum Meister eröffnet das Handwerk Karrierechancen, die nicht nur die Möglichkeit beinhalten, gutes Geld zu verdienen, sondern auch dazu befähigen, einen eigenen Betrieb zu gründen oder zu übernehmen, um sein eigener Chef zu werden, oder aber selbst den Handwerksnachwuchs von morgen auszubilden.

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