„Weil der Karneval ein Spiegel der Gesellschaft ist, reagiert er seismographisch auf gesellschaftliche Umbrüche und zeigt sich immer wieder anschlussfähig für neue Ideen, die er mitunter großzügig in sein Repertoire aufnimmt“, hat Gabriele Dafft, Kulturanthropologin beim ILR, beobachtet. „Die Elemente des alternativen Karnevals sind ein Beispiel dafür. In den 1980er Jahren als Gegenbewegung initiiert, sind sie heute fester Bestandteil der Session.“
Zum Wesen des Karnevals gehört aber auch die temporäre Auszeit von sonst üblichen Normen und die Umkehr bestehender Machtverhältnisse. Damit bietet er viele Möglichkeiten, kreativ auf kleinere und größere Krisen zu reagieren und zeigt sich von seiner gesellschaftskritischen Seite. Klassische Protestelemente und karnevalistische Mittel können dann neue, hybride Formen bilden – wie zum Beispiel beim Geisterzug.
Weitere Erkenntnisse zu solchen Entwicklungen veröffentlichen die ILR-Forscher*innen in diesem Jahr erstmals anschaulich auf ihrer Homepage. Unter www.lvr.de/karnevals-special gibt es ab sofort ein buntes „Strüssjer" mit spannenden Beiträgen. Darin gehen die Fachleute aus Kulturanthropologie und Sprachwissenschaft unter anderem folgenden Fragen nach: Warum sind Protestkultur und Karneval zwei alte Freunde? Inwieweit hat der Karneval sich durch die Corona-Pandemie verändert? Ist Karneval ein „Dialekt-Retter“? Kann Karneval angesichts individueller und kollektiver Katastrophenerfahrungen ein Ventil sein?
Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 21.000 Beschäftigten für die 9,7 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.
Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.
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