Das JUPZ! wird Auszüge aus dem Roman Die größere Hoffnung von Ilse Aichinger lesen, der einen Blick auf das Schicksal junger Menschen während der Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus wirft. Ilse Aichingers 1948 erstmals erschienener Roman über rassisch verfolgte Kinder während der Hitlerzeit erzählt in verfremdenden Bildern von der Angst, von der Bedrohung und der widerständigen Hoffnung der "Kinder mit den falschen Großeltern". Diese Kinder, die nach den ‚Nürnberger Gesetzen‘ als jüdisch oder – wie die Hauptfigur Ellen – als halbjüdisch gelten, leiden unter Isolation, Demütigung und Verhöhnung. Aber nachdem ihre Hoffnung auf Auswanderung zunichte geworden ist, erwächst ihnen eine ganz andere, die »größere Hoffnung«. Dazu gehört die Gewissheit, "daß irgendwann der Abschied endet und das Wiedersehen beginnt", und dazu gehört auch, dass Liebe und Leiden eins werden: "Peitscht uns, tötet uns, trampelt uns nieder, einholen könnt ihr uns erst dort, wo ihr lieben oder geliebt werden wollt." Diese Hoffnung haben die Opfer ihren Mördern voraus.
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