Dazu ermuntern soll der Award „Familienfreundlichstes Unternehmen in Krefeld 2022“, der jüngst in den Kategorien „Mittelstand“ und „Kleinunternehmen“ feierlich beim BUSINESS BREAKFAST, organisiert von KREFELD BUSINESS und dem Marketingclub Krefeld e.V., in der Eventlocation „Stahlhaus“ vergeben wurde. Das Rennen um die begehrten Plätze 1 bis 3 machten im „Mittelstand“ die Bönders GmbH Spedition, der Klebetechnikspezialist Baumer hhs GmbH sowie das Chemieunternehmen Alberdingk Boley GmbH. Bei den Kleinunternehmen kamen gleich zwei Steuerberatungsgesellschaften auf die Plätze 1 und 2: die HNJP Steuerberater Partnerschaft mbB sowie die Scholz & Offermann Steuerberatungs GmbH. Über Platz 3 freuten sich die Akteure der ELK Ingenieurbüro GmbH. Die Prämierungen übernahmen Kerstin Abraham, Vorständin und Arbeitsdirektorin der SWK AG, und Lothar Birnbrich, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Krefeld.
Ausgelobt wird der Wettbewerb, der 2015 vom „Krefelder Netzwerk Wirtschaft und Familie“ ins Leben gerufen wurde, alle zwei Jahre. Zum „Krefelder Netzwerk Wirtschaft und Familie“ zählen: die Stadt Krefeld, die WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft Krefeld mbH als Teil von KREFELD BUSINESS, die SWK STADTWERKE KREFELD AG, die Sparkasse Krefeld, die Unternehmerschaft Niederrhein e.V., die Agentur für Arbeit sowie das Jobcenter Krefeld.
Diesmal waren es insgesamt 23 Firmen, die ihren Hut in den Ring geworfen hatten. Erstmals konnten auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „ihr“ Unternehmen nominieren. Das taten dann auch „im ersten Anlauf“ zwölf. „Die Qualität der Einreichungen ist im Laufe der Jahre stetig besser geworden. Spätestens seit Pandemiebeginn haben die Wirtschaftstreibenden erkannt, dass Homeoffice allein noch keine Familienfreundlichkeit ausmacht. So wie ‚Familie‘ immer vielfältiger geworden ist, so hat auch Familienorientierung viele Gesichter und reicht von Elternzeit über ‚Pflegende Angehörige‘ bis hin zum Jobsharing in Führungspositionen“, betont Eckart Preen, Leiter von KREFELD BUSINESS. Und Netzwerkkoordinatorin Ricarda Stamms ergänzt: „Nach Sichtung der 23 Bewerbungen hat unsere Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Kooperationspartner zehn Vor-Ort-Besuche durchgeführt. Dort haben wir erlebt, dass Unternehmen oftmals bereits viel familienfreundlicher sind, als ihnen selbst bewusst ist. Daher war es uns für die Beurteilung umso wichtiger, die gelebte Familienfreundlichkeit als ‚spielentscheidenden‘ Parameter zu sehen und weniger die ‚Buchform‘ oder theoretische Programme.“
Dass sich um Familienthemen nicht nur Mitarbeiterinnen kümmern, betonte dann Heiner Fischer, Männerberater und Existenzgründer mit der Community Plattform „Vaterwelten“. Er hielt einen Vortrag zum Thema: „Neue Vereinbarkeit und aktive Vaterschaft in Krefelds Unternehmen“. Dabei präsentierte er Denkanstöße und Impulse für Unternehmen, die sich auf den Weg zu einer familienfreundlichen Personalpolitik gemacht haben. In seinen Ausführungen erwähnte er auch aktuelle Studien, nach denen sich Investitionen in eine gute Vereinbarkeit rechnen; vor allem dann, wenn die entsprechenden Angebote auch Zielgruppen wie Väter und Pflegende erreichen.
„In Zeiten des Fachkräftemangels werden berufstätige Väter und Mütter gleichermaßen gebraucht, damit die Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben. Und die auch gerade bei der Familienorganisation erworbenen Skills wie Veränderungs- und Entscheidungsfähigkeit, Empathie und Stress-Resilienz zahlen ein auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Team, die Unternehmenskultur und das Betriebsklima“, so Abraham und führt aus: „Daher gilt es insbesondere in Krefeld, die viel zu niedrige Frauenerwerbstätigenquote zu heben. Familienfreundliche Rahmenbedingungen sind dabei ein wesentlicher Stellhebel.“
Abschließend erklärt Birnbrich: „Die Krefelder Unternehmen sind auf einem guten Weg, indem sie Arbeitnehmenden ein Arbeitsumfeld bieten, das Familienfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit vereint. Für einen nachhaltigen und positiven Erfolg ist die Weiterentwicklung der hiesigen Wirtschaft im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unabdingbar. Langfristig gesehen, kann durch einen beständigen Gleichschritt von Mitarbeitenden und Unternehmen der Problematik des Arbeitskräftemangels entgegengewirkt werden.“
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