Psychosomatische Institutsambulanz: Wirksames Versorgungsmodell mit Nachbesserungsbedarf

Die Psychosomatische Institutsambulanz (PsIA) ist eine wichtige Ergänzung der ambulanten Patientenversorgung. In den vergangenen drei Jahren wurden in zahlreichen Bundesländern Rahmenvereinbarungen getroffen, die es psychosomatischen Kliniken ermöglichen, Institutsambulanzen zu betreiben. Dadurch können Patientinnen und Patienten mit komplexen psychosomatischen Beschwerdebildern umfassend und interdisziplinär in einem Team aus verschiedenen Berufsgruppen behandelt werden. So werden bedeutende Versorgungslücken geschlossen, insbesondere durch eine bessere Berücksichtigung der Wechselwirkungen zwischen körperlichen und psychischen Symptomen.

Besonders für Patienten mit mehreren Diagnosen und Chronifizierung, welche häufig unterversorgt sind, bietet die PsIA einen großen Gewinn. Die Psychosomatische Ambulanz der KIRINUS Tagesklinik in Schwabing, einer Mitgliedseinrichtung des VPKA, stößt auf sehr großes Interesse: hier werden aktuell bis zu 65 Patienten parallel behandelt. „Die PsIA ermöglicht es, psychosomatische Angebote von interdisziplinären Behandlungsteams ambulant anzubieten. So profitieren die Patientinnen und Patienten von einer umfassenden psychotherapeutischen Komplexbehandlung, ohne sich in eine stationäre oder teilstationäre Behandlung begeben zu müssen“, erklärt Dr. med. Thomas Kohl, ärztlicher Leiter der Ambulanz.

Die PsIA der KIRINUS Tagesklinik in Schwabing besteht seit drei Jahren und hat einen Schwerpunkt auf somatoformen und depressiven Störungsbildern sowie der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Darüber hinaus gibt es erste positive Erfahrungen mit der Behandlung von Traumafolgestörungen, Essstörungen und körperlichen Diagnosen, die eine intensivierte psychische Unterstützung benötigen, wie beispielsweise onkologische Krankheitsbilder. Die Behandlung in der KIRINUS Institutsambulanz erfolgt über längere Zeit in festen Gruppen, was für Betroffene, die unter sozialem Rückzug leiden, von unschätzbarem Wert ist. „Wir sehen überwiegend Patientinnen und Patienten, die aufgrund ihrer ausgeprägten und komplexen Symptomatik Schwierigkeiten haben, eine therapeutische Anbindung zu finden, und dies oft schon jahrelang“, ergänzt Kohl. Die momentane Lebensrealität der Betroffenen könne sehr gut in die Behandlung in der Ambulanz mit einbezogen werden, was die Therapie noch effektiver mache. Erste sehr positive Erfahrungen zeigten sich in den Behandlungsergebnissen mit einer deutlichen Reduktion der Symptomlast der Patientinnen und Patienten.

„Trotz der guten Rezeption ist der Betrieb der PsIA herausfordernd und Nachbesserungsbedarf an der Bundes- und Landesvereinbarung ist nach mehreren Jahren deutlich erkennbar“, sagt Ludwig Klitzsch, Inhaber und Geschäftsführer der KIRINUS Gruppe und Vorstandsmitglied des VPKA. „Die Psychosomatische Institutsambulanz sollte im gleichen Umfang tätig werden können wie im teil- und vollstationären Bereich. Aktuell können nur eingeschränkte Spektren mit vertraglich limitierten Behandlungsangeboten behandelt werden, was die Vermeidung und Verkürzung von Krankenhausaufenthalten erheblich einschränkt“, so Ludwig Klitzsch weiter. Auch Dr. Thomas Kohl betont, dass die psychosomatische Institutsambulanz frühzeitig in den diagnostischen Prozess eingebunden werden sollte, was bisher aufgrund der Notwendigkeit einer fachärztlichen Überweisung nicht möglich ist: „In Zeiten steigender Herausforderungen durch immer höhere Zahlen psychischer Erkrankungen müssen wir das große Potenzial der PsIA besser ausschöpfen.“ Ein zentrales Anliegen sei, dass künftig eine Zuweisung auch durch Hausärzte und Fachärzte mit der Zusatzbezeichnung Psychosomatische Grundversorgung erfolgen kann. Dies sollte ermöglicht werden, um mehr Patientinnen und Patienten von der PsIA profitieren zu lassen. Darüber hinaus müsse die Diagnostik am Krankenhaus für die PsIA zugänglich gemacht werden, um ihre Querschnittsfunktion in der Medizin zu stärken und unnötige Diagnostik sowie Behandlungen zu vermeiden. Dies könne ebenfalls dazu beitragen, stationäre oder teilstationäre Aufenthalte zu vermeiden oder zu verkürzen.

Die PsIA der KIRINUS Tagesklinik Schwabing arbeitet nach den Standards der Psychosomatischen Medizin in multidisziplinären Teams. Die dafür erforderlichen Team- und Koordinationszeiten sind aktuell in der Vergütung nicht abgebildet. „Wir hoffen, dass hier bald nachgebessert wird, sonst hat die PsIA wegen fehlender Wirtschaftlichkeit keine Zukunft. Das wäre sehr schade. Wir haben dies bei unseren Verhandlungspartnern auch bereits platziert“, resümiert Ludwig Klitzsch. Die ersten Erfahrungen und Erkenntnisse aus der PsIA zeigen, wie wichtig es ist, strukturelle und politische Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine optimale Versorgung der Patientinnen und Patienten garantieren. Ein bundesweit flächendeckendes Angebot von psychosomatischen Institutsambulanzen könnte zukünftig einen sehr wichtigen Beitrag leisten, um die benötigten psychosomatischen Kapazitäten zu schaffen, die dringend erforderlich sind.

Informationen zu KIRINUS Health:

KIRINUS Health ist eine familiengeführte Gesundheitsgruppe mit rund 1.000 Mitarbeitenden an 20 Standorten. Seit über 60 Jahren setzt KIRINUS Standards in der Behandlung von Menschen: von der ersten psychosomatischen Klinik in Bayern bis zur innovativen Online-Psychotherapie für ganz Deutschland und der Videoclinic, die Telemedizin in den Justizvollzug bringt. Der Schwerpunkt der Gruppe liegt auf den Bereichen Psychosomatik, Innere Medizin und Orthopädie.

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Der Verband der Privatkrankenanstalten in Bayern e. V. (VPKA) setzt sich als dynamischer und praxisnaher Verband seit mehr als 75 Jahren bayernweit für die inhaltlichen Belange der privaten Akut- und Rehakliniken ein. Er vertritt als größter Landesverband rund 170 Einrichtungen mit knapp 25.000 Betten. Sein Ziel ist eine qualitativ hochwertige, innovative und wirtschaftliche Patientenversorgung in Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken. Neben der Beratung seiner Mitglieder vertritt er die Belange der Privatkrankenanstalten in gesellschaftlichen, sozialpolitischen und tariflichen Angelegenheiten.

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