Die möglichen Folgen: Immer mehr Menschen sterben durch Hitze, die Belastung durch UV-Strahlen nimmt weiter zu, während die Luftqualität schlechter wird und sich Pollenallergien verschlimmern. Gleichzeitig kommtes häufiger zu Starkregen, der sich mit ausgedehnten Trockenperioden abwechselt.
Weniger Grau, mehr Grün
Doch Linke ist nicht gekommen, um das Publikum zu verunsichern, sondern um Lösungen zu präsentieren. „Das sind alles große Herausforderungen, denen wir aber gut begegnen können“, sagt sie und erklärt wie: Unter dem Motto „Grün in der Stadt“ stellt die Wissenschaftlerin das Konzept der „DreifachenInnenentwicklung“ vor.
Zunächst einmal gehe es darum, die Städte nicht immer weiter auszudehnen, sondern zu verdichten und sogenannte Graue Energie, die für den Bau vonHäusern verbraucht wird, einzusparen. Dabei sei es wichtig, bestehende Gebäude zu nutzen und gegebenenfalls zu sanieren statt sie abzureißen. Linkeempfiehlt, so weit wie möglich auf erneuerbare Energien und nachwachsende Rohstoffe zu setzen.
Die zweite Dimension umfasst das Sichern und Weiterentwickeln von Grünflächen. Pflanzen seien wahre Multitalente, die sich positiv auf die physische und psychische Gesundheit und die Biodiversität auswirken und nicht zuletzt auch das Klima regulieren. Doch dabei gebe es Einschränkungen, denn: „Grün ist nicht gleich Grün.“ Während große Bäume mit ihren riesigen Schatten und ihrer Verdunstungskühle tagsüber die „Top-Klimamanager“ seien, seien in der Nacht ausgedehnte Rasenflächen wichtiger, die die warme Luft entweichen lassen. Entscheidend seien auch Lüftungsachsen, die sich durch die Stadt ziehen und die nicht bebaut werden sollten.
Weniger Autos, mehr Carsharing
In der dritten Dimension geht es um klimafreundlicheMobilitätskonzepte mit weniger Autos und mehröffentlichem Nahverkehr, Fuß- und Radwegen sowie Car- und Bikesharing-Angeboten. Da Bäume oft erst nach 50 Jahren eine spürbare Kühlwirkung entfalten, seien kurz- und mittelfristig andere Lösungen effektiver: „Wir müssen versuchen, unsere Städte autoärmer umzubauen.“ Ganz entscheidend sei es, die Zahl der Stellplätze zu reduzieren.
Zum Abschluss gibt die Forscherin ihrem Publikum noch die prägnante „3 – 30 – 300“-Faustregel mit auf den Weg: Von jedem Ort in der Stadt aus sollte man mindestens drei Bäume sehen können. 30 Prozent der Stadtfläche sollten von Baumkronen überdeckt sein. Und schließlich: Die nächste Park- oder Grünfläche sollte nicht weiter als 300 Meter entfernt sein.
Zur Aufzeichnung der Veranstaltung geht es hier. Die Bürger-Uni geht am 25. Juni 2025 weiter. Dann spricht Prof. Mojib Latif über das Thema "Lässt sich die Klimakatastrophe noch verhindern?"
Die TUM Campus Heilbronn gGmbH
Bildungscampus 2
74076 Heilbronn
Telefon: +49 (0) 7131 264180
Telefax: +49 (7131) 645636-27
https://www.chn.tum.de/de
Telefon: +49 (7131) 26418-501
E-Mail: Kerstin.Besemer@tumheilbronn-ggmbh.de