Dort wird schnell deutlich: Für den schrittweisen gesetzlichen Anspruch auf Ganztagsbetreuung braucht es zusätzliche Kapazitäten. Doch der Grundschulstandort liegt inmitten von Schotten. Auch die Schulhoffläche soll nicht für einen Anbau geopfert werden, daher steht fest: Der Standort kann nur nach oben hin erweitert werden.
So wird im Frühjahr 2026 damit begonnen, ein weiteres Treppenhaus bis in das zukünftige Staffelgeschoss zu führen. Die Aufstockung des Hauptgebäudes der Schule erfolgt dann anschließend, um die Kranarbeiten größtenteils in den Sommerferien abwickeln zu können.
„Wir wollen so bestmögliche Bedingungen für die Ganztagsbetreuung schaffen, damit im Vogelsberg die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Eltern statt einer täglichen Herausforderung eine Selbstverständlichkeit ist“, betont der Schuldezernent. Denn verlässliche und gute Betreuungsangebote und -bedingungen sind ein wichtiger Standortfaktor. „Der Ganztag kann den Unterschied machen – als zentraler Standortfaktor für unsere Region, aber auch für Kinder, die nicht mit den besten Chancen starten“, sagt Krug.
Rund 340 Schülerinnen und Schüler besuchen die Grundschule Schotten, zu der auch eine Außenstelle in Rainrod gehört. „Etwa 130 davon nehmen das Betreuungsangebot der Schule an“, berichtet der Leiter der Schule, die in der Arbeit sportliche und musikalische Schwerpunkte setzt. Man arbeitet gerade im musikalischen Bereich sehr gut mit der Lauterbacher Musikschule e.V. zusammen. Im Pakt für den Ganztag ist die Lauterbacher Musikschule e.V. der dritte Partner zusammen mit dem Vogelsbergkreis und der Grundschule Schotten. Die Ganztagsbetreuung läuft gut, lediglich das Raumangebot sowie die Verteilung auf zwei Standorte stellen logistische Herausforderungen und zusätzlichen Planungsaufwand dar, merkt der Schulleiter an.
Was das Raumangebot angeht, zeichnet sich in der kommenden Zeit eine Lösung ab, wie die Ausführungen von Stefan Schmidt deutlich machen. „Wir wollen den Schulbetrieb bei den Arbeiten möglichst wenig stören, weswegen wir die Logistik und die Abläufe rund um die Baumaßnahmen genauso gut planen wie den Bau selbst“, sagt der Hochbauamtsleiter. Aktuell liefen die Planungen: „Wir streben einen hohen Vorfertigungsgrad an und setzen auf eine Holzbauweise, die weitgehend fertig montierte Bauelemente nutzt“, führt der Amtsleiter aus. Auch sollen dort, wo es möglich ist, geräuschintensive Baumaßnahmen in den Nachmittag oder die Ferienzeiten gelegt werden. „Die Sicherheit steht dabei an erster Stelle – in dem engen Bauumfeld wollen wir keine unnötigen Risiken eingehen“, stellt Schmidt klar.
Doch neben den baulichen Anforderungen in Schotten stellt der Anspruch auf Ganztagsbetreuung auch eine finanzielle Herausforderung für den Schulträger insgesamt dar. „Zu Unterhaltung, Betrieb und Baumaßnahmen an unseren 38 Schulstandorten wollen wir gute Lösungen auch für die Ganztagsbetreuung schaffen. Doch wir können jeden Euro nur einmal ausgeben. Nicht alles Wünschenswerte wird daher möglich sein, und doch ist unser Ziel gemeinsam mit den Schulen stimmige Lösungen zu finden, die zu den Anforderungen vor Ort passen“, sagt Schuldezernent Krug abschließend.
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