Mössinger Moderne. Zur Geschichte der Löwenstein’schen Pausa (1919 bis 1936) in Mössingen

Erinnerung an eine jüdische Gründerfamilie und ihre innovative Textilfabrik – Von der Zusammenarbeit mit dem „Bauhaus“ über den Generalstreik 1933 bis hin zur Enteignung

Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB) präsentiert in ihrem Tagungszentrum „Haus auf der Alb“ in Bad Urach eine detailreiche Ausstellung zur Geschichte des Textilunternehmens Pausa in Mössingen. Die Wanderausstellung ist vom 25. Februar bis 25. Mai 2025 zu sehen.

Die mechanische Weberei Pausa wurde 1919 von den Familien Helene und Felix sowie Flora und Artur Löwenstein in Mössingen gegründet. Die Pausa bekannte sich öffentlich bereits 1921 aktiv zur Kultur des Bauhauses. Das Unternehmen produzierte sowohl aufwendige moderne Dekostoffe als auch Textilien für den täglichen Gebrauch. Die jüdischen Bauhaus-Schülerinnen Friedl Dicker, Lisbeth Oestreicher und Ljuba Monastirskaja arbeiteten für die Löwenstein’sche Pausa. Nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933, war es auch die Pausa’sche Belegschaft, die im Rahmen des Mössinger Generalstreiks gegen die Herrschaft der Nationalsozialisten demonstrierte. Bereits 1932 hatten sich die Löwensteins aktiv gegen den Nationalsozialismus geäußert. 1936 wurden die jüdischen Familien Löwenstein enteignet und aus Deutschland vertrieben.

Die Ausstellung hebt die besondere Rolle der selbstbewussten Frauen, die Kompetenz der Bauhaus-Frauen, den Einfluss des Bauhauses, die neue Arbeitskultur im Betrieb, die Kultur des Infragestellens von Gegebenem und die unermüdliche Innovationskultur der Löwenstein’schen Pausa mit ihren vier Leitungsfiguren hervor. In den zwanziger Jahren entstand in der Steinlachstadt ein außergewöhnlicher Mikrokosmos der demokratischen Moderne. Die Rück-Erinnerung soll unsere heutige Fähigkeit zur Verteidigung der Demokratie stärken.“ 

Mit diesen Worten begründet Irene Scherer, Vorsitzende des 2007 gegründeten Löwenstein-Forschungsvereins e. V., die Aktualität des Erinnerns, die Verbindung zum „Haus auf der Alb“ und zum Auftrag der politischen Bildung.

Die Ausstellung würdigt auf zwanzig Roll-up-Bannern das Lebenswerk der jüdischen Pausa-Gründer Helene und Felix Löwenstein sowie Flora und Artur Löwenstein. Die Ausstellung entstand in Erinnerung an Doris Angel (1924–2019), Tochter von Helene und Felix Löwenstein.

Die Entstehung der Wanderausstellung wurde ermöglicht durch die Hilfe von Nachkommen der Familie Löwenstein, durch die Unterstützung der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen (LAGG), durch den Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb e. V., durch die Stadt Mössingen sowie durch die Förderung der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg.

Die Ausstellung ist werktags von 9 bis 16 Uhr und an Wochenenden und Feiertagen von 9 bis 12 Uhr zugänglich. Über die Osterfeiertage vom 18. bis 21. April 2025 ist das Tagungszentrum geschlossen. Vor dem Besuch der Ausstellung empfiehlt sich eine telefonische Kontaktaufnahme unter 07125/152-0.

Eröffnung der Ausstellung am 28. Februar 2025:

Die Ausstellung wird am Freitag, 28. Februar 2025 um 19 Uhr mit dem Vortrag „Bauhaus-Künstlerinnen in der Löwenstein´schen Pausa“ von Irene Scherer, Vorsitzende des Löwenstein-Forschungsvereins e. V., im „Haus auf der Alb“ in Bad Urach eröffnet. Die Teilnahme am Vortrag ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.  

Kontakt und weitere Informationen:

Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
Tagungszentrum "Haus auf der Alb"
Hanner Steige 1
72574 Bad Urach
Tel.: 07125/152-0
www.hausaufderalb.de

Links zur Ausstellung:

https://www.hausaufderalb.de/ausstellung-loewensteinsche-pausa

https://www.initiative-loewensteinverein.de

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