„Wir brauchen dringend eine konsequente Deregulierung. Die Kliniken ächzen unter einer Kontrollbürokratie, die einen unverhältnismäßig großen Teil der ohnehin knappen personellen, finanziellen und zeitlichen Ressourcen bindet. Die immer größer werdende Fülle an zum Teil nutzlosen und praxisfernen Struktur- und Personalvorgaben, wie etwa die Pflegepersonaluntergrenzen, die Personalausstattungsrichtlinie Psychiatrie und Psychosomatik und andere mehr, hat keine spürbare Verbesserung der Versorgung, dafür aber Mehrkosten und Mehraufwand auf allen Seiten bewirkt“, kritisiert die Hauptgeschäftsführerin des VPKA Bayern, Dr. Ann-Kristin Stenger.
Sie unterstreicht: „Strukturvorgaben, insbesondere Personalmindestvorgaben, sind kein Garant, um die Qualität der stationären Versorgung zu verbessern.“ Stattdessen müsse vor allem die Ergebnisqualität der Behandlung bewertet und anschließend für Patienten transparent dargestellt werden, beispielsweise durch die Abrufbarkeit im Klinikatlas der Bundesregierung. „Das würde die Verantwortung der Leistungserbringer für die Behandlungsqualität unterstützen und mehr Eigenverantwortung und Innovationsbereitschaft befördern.“
Effizienz- und Qualitätssteigerungen könnten außerdem durch das vom BDPK ins Gespräch gebrachte regionale Vergabesystem zu Versorgungsaufträgen bewirkt werden, bei dem derjenige Anbieter mit dem besten Verhältnis von qualitativ hochwertiger Leistung und Kosteneffizienz den Zuschlag erhält.
Ein weiteres wichtiges Anliegen der Verbände betrifft den Ausbau der ambulanten und teilstationären Versorgung. „Veraltete Regularien wie z.B. untere Grenzverweildauern sowie unflexible Abrechnungssysteme behindern den Auf- und Ausbau einer effizienten ambulanten Versorgung. Würden diese abgeschafft, hätten die Krankenhäuser endlich die Möglichkeit, ambulante Behandlungsmodelle aufzubauen. Diese sollten zunächst, wie stationäre Leistungen vergütet werden, um so die dafür notwendigen Investitionen zu ermöglichen. Diese Unterstützung würde mittelfristig Effizienzgewinne und damit letztlich eine nachhaltige Entlastung der Kosten begünstigen.“
Dr. Ann-Kristin Stenger betont: „Angesichts steigender Krankenkassenbeiträge, des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels wünschen wir uns von der neuen Bundesregierung generell politische Weichenstellungen, die eine nachhaltig effiziente – also qualitativ hochwertige und zugleich für die Träger finanziell tragbare – Gesundheitsversorgung ermöglichen, und zwar auch in ländlichen Regionen von Flächenstaaten wie Bayern.“
Der Verband der Privatkrankenanstalten in Bayern e. V. (VPKA) setzt sich als dynamischer und praxisnaher Verband seit mehr als 75 Jahren bayernweit für die inhaltlichen Belange der privaten Akut- und Rehakliniken ein. Er vertritt als größter Landesverband rund 170 Einrichtungen mit knapp 25.000 Betten. Sein Ziel ist eine qualitativ hochwertige, innovative und wirtschaftliche Patientenversorgung in Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken. Neben der Beratung seiner Mitglieder vertritt er die Belange der Privatkrankenanstalten in gesellschaftlichen, sozialpolitischen und tariflichen Angelegenheiten.
Verband der Privatkrankenanstalten in Bayern e.V.
Kreillerstr. 24
81673 München
Telefon: +49 (89) 5730-99
Telefax: +49 (89) 5734-88
http://www.vpka-bayern.de
Telefon: +49 (831) 9607290
E-Mail: info@denkstroeme.com