„Selbst wenn die Schneehöhe auf dem Dach massiv steigt, sollten Hausbesitzer niemals zur Selbsthilfe greifen“, so Ziemanns dringende Mahnung. Zu groß sei neben dem Absturzrisiko gerade bei Flachdächern die Gefahr eines Durchsturzes durch Oberlichter. „Am besten, einen Dachdecker-Fachbetrieb informieren, der dann erst mal beurteilt, ob eine Schneeräumung wirklich notwendig ist und diese dann bei Bedarf auch entsprechend gesichert ausführt“, so Ziemann.
Unverantwortlich handeln auch Hausbesitzer, die ihre Solaranlage in Eigenregie von Schnee befreien wollen. Auch hier besteht höchste Absturzgefahr. Zudem produzieren Solarmodule auch noch Strom, wenn sie mehrere Zentimeter dick mit Schnee bedeckt sind. Lediglich die Leistungsausbeute wird verringert. Ziemann beruhigt: „Je nach Dachneigung erledigt sich das Problem meist binnen weniger Stunden oder Tage von selbst, wenn der Schnee von der glatten Modulfläche abrutscht“. Wichtig sei es aber, die unter dem betreffenden Dachbereich verlaufenden Verkehrsflächen oder auch Autostellplätze abzusichern. Entsprechende Schneefangsystem hierzu gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen.
Bei zugeschneiten Dachfenstern sollten Hausbesitzer ebenso auf den „Zeitfaktor“ setzen. Wer sein Dachfenster dennoch von Schnee befreien will, sollte dies nur von innen erledigen. Denn auch hier gilt: Dach betreten verboten.
Gegen die Eiszapfenbildung an der Dachrinne hat der Landesinnungsmeister einen guten Tipp: Im Rahmen einer Dachinspektion, die ohnehin jährlich empfehlenswert ist, können durch die Dachrinnenreinigung viele Probleme im Vorfeld vermieden werden. Denn oft sind Eiszapfen an der Dachrinne die Folge einer eingeschränkten Wasserabführung durch Laub und Äste aus dem Herbst. Übrigens gibt es bereits seit Jahren auch beheizbare Dachrinnen. Hierzu werden vom Dachdeckerbetrieb Heizbänder in Rinne und Fallrohr verlegt. Der Strombedarf dieser mit 12 oder 24 V betriebenen Bänder ist außerordentlich gering.
Landesinnungsmeister Stephan Ziemann fasst zusammen: „Ein gut vorbereitetes und regelmäßig vom Fachbetrieb inspiziertes Dach, bei dem auch die Schneelast berechnet und in der Ausführung berücksichtigt ist, wird auch im Winter ein sicheres Dach über dem Kopf bleiben“. Sollten dennoch im Winter Maßnahmen auf dem Dach erforderlich werden, rät Ziemann von jeder Eigeninitiative ab: „Dafür sind wir Dachdecker besser ausgebildet“.
Adressen von Dach-Fachbetrieben gibt es bei der Dachdecker-Landesinnung Berlin und unter www.dachdeckerinnung.berlin
Die Dachdecker-Landesinnung Berlin repräsentiert als berufsständische Organisation rund 200 Dachdecker-Fachbetriebe in der Bundeshauptstadt.
Landesinnung des Dachdeckerhandwerks Berlin
Nicolaistraße 5 + 7
12247 Berlin
Telefon: +49 (30) 77100-70
Telefax: +49 (30) 77170-86
https://www.dachdeckerinnung.berlin
Geschäftsführung
Telefon: +49 (30) 7671580
Fax: +49 (30) 77170-86
E-Mail: info@dachdeckerinnung.berlin
HF.Redaktion Harald Friedrich
Telefon: +49 (8165) 939754
E-Mail: hf.redaktion@t-online.de