In der Villa von Aiano, die sich in der Region San Gimignano befindet, sei die Weinproduktion die Hauptlebensgrundlage gewesen, erklärte der leitende Professor Marco Cavalieri von der belgischen Université Catholique de Louvain. Die Funde deuteten darauf hin, dass die Keller für sehr grosse Mengen Wein genutzt wurde. San Gimignano ist bis heute für die Produktion des Weissweins Vernaccia bekannt.
Die Forscher und Studierenden aus Italien und Belgien entdeckten eine grosse Halle, die etwa 30 Mal neun Meter misst, was der derzeit grösste ausgegrabene Raum in der Villa ist. Dort fanden die Archäologen auch rund 30 grosse, vergrabene Krüge («dolia defossa»), die einst der Weinlagerung dienten. «Aufgrund ihrer Positionierung und der Grösse des Raumes ist anzunehmen, dass ursprünglich etwa fünfzig Krüge in vier Reihen angeordnet waren, was auf eine Produktion nicht nur für den lokalen Verbrauch hinweist», so Cavalieri. Chemische Analysen an Proben aus den Krügen bestätigten, dass die Behälter mit Kiefernharz und Pech beschichtet waren, «Substanzen, die in der antiken Weinproduktion verwendet wurden.»
Zuletzt wurden auch zwei rechteckige, mit Putz ausgekleidete Tanks gefunden, mit Wänden, die mit Becken am Boden zur Sedimentaufnahme sowie mit Stufen, um hineinzugelangen. In ihnen wurde der Wein vergoren. Spuren wiesen ausserdem auf eine Presse in dem Keller hin.
Damit habe archäologische Forschung neue Einblicke in die Geschichte der Weinherstellung während der Römerzeit geliefert.
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