Faserbasierte Werkstoffe haben sich besonders in Bereichen etabliert, in denen eine hohe Leistungsfähigkeit bei geringem Gewicht gefragt ist. Neben Carbon werden zunehmend auch Fasern aus nachwachsenden Rohstoffen wie Cellulose und Lignin betrachtet. Sie bieten ähnliche Vorteile und stoßen in immer höhere Leistungsbereiche vor. Dies verbessert – im Hinblick auf die Anwendung im Baubereich – nicht nur die Tragfähigkeit und Ästhetik, sondern auch die ökologische Bilanz. In Kombination mit weiteren Materialien entstehen hochleistungsfähige Werkstoffe. So kombiniert Carbonbeton die Festigkeit von Kohlefasern mit der Zähigkeit von Beton, was zu einer erheblichen Steigerung der Tragfähigkeit von Baustrukturen führt.
Mit dem Fachforum CrossConnect vernetzten die beiden Cluster MAI Carbon und Forst und Holz zusammen mit dem Fachnetzwerk CU Bau wichtige Branchenakteure und boten die Möglichkeit, aktuelle Innovationen und Trends zu diskutieren.
Praxisnahe Lösungen – 15 Fachvorträge zu den Themen Faserverbund, Holz und nichtmetallische Bewehrung
Tiefgehende Einblicke in aktuelle Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie praktische Anwendungen in der Bauindustrie erlangten die Teilnehmenden der Veranstaltung während einer umfangreichen Vortrags-Session, darunter zwei hochkarätige Keynotes. Mit den Fachvorträgen wurden unter anderem folgende Themenbereiche abgedeckt, wobei die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz stets im Fokus standen:
- Innovationen im Faserverbund für das Bauwesen
- Entwicklung und Fertigung nichtmetallischer Bewehrungen
- Einsatz von Naturfasern in Bauanwendungen
- Holz als nachhaltiger Werkstoff zur denkmalgerechten Instandsetzung
- Einsatz von Holz und Carbon für tragende Bauteile
- Transformative Rolle von Carbonbeton im Bauwesen
- Holz-Beton-Verbundsysteme mit nichtmetallischer Bewehrung
Interaktive Workshops und praxisnahe Lösungen am Beispiel des Klosters Benediktbeuern
Am zweiten Tag des Fachforums hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, Ihre Ideen und Ansichten in drei interaktiven Schwerpunkt-Workshops zu den Themen Holz, Carbon und Beton einzubringen und praktische Anwendungen und innovative Lösungsansätze zu diskutieren.
Ein vierter Workshop fokussierte auf die Erarbeitung von Lösungen zur Instandsetzung und Sanierung des Klosters Benediktbeuern, welches im Jahr 2023 auf tragische Weise Opfer eines verheerenden Unwetters geworden und in der Bausubstanz massiv beeinträchtigt und beschädigt wurde. Im Rahmen einer Führung erhielten die Gäste bereits am Vorabend umfangreiche Einblicke zum Ausmaß und den Auswirkungen dieses Unwetters auf die Gebäude. Am konkreten Beispiel präsentierte Christian Kaiser vom ortsansässigen Fraunhofer-Institut für Bauphysik geplante und bereits umgesetzte Maßnahmen zur Instandsetzung – stets unter der Berücksichtigung von Denkmal- und Klimaschutz. In einer offenen, anschließenden Diskussion brachten die Teilnehmenden interessante weitere Ansätze ein, wie z. B. eine digitale Bestandsaufnahme der Gebäude. Mithilfe dieses digitalen Zwillings könnten dann Schwachstellen konkret identifiziert, dokumentiert und passgenaue Maßnahmen abgeleitet und umgesetzt werden.
Die Ergebnisse der Workshops sowie die zahlreichen anregenden Diskussionen unterstrichen die Wichtigkeit dieses Zusammentreffens verschiedener Branchen. Diese Meinung teilte auch Benedikt Hartmann, Leiter des ZUK: „Das eine derartige Fachkonferenz zu uns ins Zentrum für Umwelt und Kultur kommt, freut uns außerordentlich. Die Dramaturgie des Hagelschlags aus 2023 im Kloster Benediktbeuern aufzugreifen und realitätsnahe und innovative Konzepte für den Standort zu entwickeln, finde ich persönlich großartig“.
Weitere Stimmen
„Das Bauwesen ist für den größten Teil der weltweiten Stoffströme verantwortlich und gleichzeitig einer der größten Energieverbraucher. Der Einsatz von noch mehr innovativen und nachhaltigen Materialien ist aus Gründen der Ressourceneffizienz und des Klimaschutzes absolut notwendig. Diesen Weg müssen und wollen wir gern gemeinsam mit anderen Branchen denken und gehen.“, resümieren Stefan Torno (Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern gGmbH, Sven Blanck (MAI Carbon) und Roy Thyroff (CU Bau).
Danksagung
Die beteiligten Organisationen bedanken sich ganz herzlich bei folgenden Partnern und Institutionen für die finanzielle und inhaltliche Unterstützung:
- Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus
- Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (Förderung im Rahmen der Bayerischen Cluster-Offensive)
- TEC-KNIT CreativCenter für technische Textilien GmbH (Sponsor)
- Campus Toelz (Aussteller)
- WirtschaftsForum Oberland e.V., Composites United e. V. / CU Bau, Zentrum für Umwelt & Kultur im Kloster Benediktbeuern & Netzwerk „Innovatives Bauen“ / Bayern Innovativ (Partner)
Der Spitzencluster MAI Carbon des Composites United e.V. (CU) ist die bayerische Abteilung des CU und entstand 2012 im Rahmen der Spitzenclusterförderung des BMBF und wird noch heute vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert. Seitdem hat sich MAI Carbon zu einem international bekannten Netzwerk mit dem Schwerpunkt multimaterialer Leichtbau und Faserverbundtechnologie entwickelt und vereint ca. 110 Mitglieder aus verschiedenen Branchen. Durch seine intensiven Aktivitäten im Forschungs- und Entwicklungsbereich ist es MAI Carbon mit seinen Partnern gelungen, die Region zu einem global sichtbaren Innovationstreiber zu entwickeln. Weitere wichtige Handlungsfelder sind Internationalisierung, Bildung, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit für die Mitglieder.
Spitzencluster MAI Carbon
Am Technologiezentrum 5
86159 Augsburg
Telefon: +49 (821) 268411-10
Telefax: +49 (821) 268411-09
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Telefon: +49 (821) 26841110
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