Den Aufschlag machte Bewegungskoordinator Günther, der den „Impulsgeber Bewegungsförderung“ vorstellte. Das digitale Planungstool, entwickelt und zusammengestellt von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), soll Kommunen, Verbänden oder etwa Vereinen dabei helfen, Bewegungsangebote besonders auch für ältere Menschen zu schaffen. „Denn Bewegung, und damit ist weit mehr als nur Sport gemeint, ist ungemein wichtig, um gesund zu bleiben. Studien zeigen etwa, dass das Sterberisiko über 20 Jahre hinweg gerechnet, durch Bewegungsmangel um 56 Prozent steigt – dicht gefolgt vom Rauchen mit 52 Prozent“, wusste Günther. Bewegung beugt Krankheiten vor, baut Stress ab, hält geistig fit und lange selbstständig, fügte er an. Bei der Aufgabe, Bewegungsangebote zu schaffen und so die Bewegung im Alltag gezielt zu fördern, komme den Kommunen eine Schlüsselrolle zu, so Günther. „Der Impulsgeber gibt dabei wissenschaftliche fundierte Hilfestellungen, man muss das Rad also nicht neu erfinden“, unterstrich Günther und zählte Beispiele wie Senioren-Bewegungsgruppen, Bewegungsparks und ähnliches auf. Der Impulsgeber wartet mit Infomaterialien auf, stellt Know-how zur Verfügung, hilft bei der Standortbestimmung und stellt erfolgreiche Projekte und Ideen vor. „Er ist eine Schritt-für-Schritt-Begleitung für Kommunen und ein Instrument, mit dem Multiplikatoren für Bewegungsprojekte werben können“, schloss Günther seinen Vortrag.
Richtiger Umgang mit Hitzewellen
Im Anschluss ging Carina Diezemann von der Fachstelle für Gesundheitliche Versorgung auf die Schwerpunkte Hitze und Gesundheit ein. Denn Hitzewellen, also mehrtägige Perioden mit hohen gefühlten Temperaturen, können die Gesundheit immens belasten und gerade für ältere Menschen gefährlich werden. Im Alter könne der Körper seine Temperatur schlechter regulieren und auch das Durstgefühl lasse nach, wusste die Expertin. Nicht ohne Grund entfielen 75 Prozent hitzebedingter Sterbefälle auf die Altersgruppe ab 75 Jahren. Denn auch die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems ist vermindert und verschiedene Vorerkrankungen oder Medikamente bergen Risiken, sagte Diezemann. „Warnzeichen wie Kopfschmerzen, Bewusstseinsveränderungen, Übelkeit, rote, heiße und trockene Haut können etwa Symptome für einen Hitzeschlag sein“, ergänzte sie. Das könne letztendlich zu Bewusstlosigkeit oder einem Hitzekollaps führen. Ein lebensbedrohlicher Notfall, bei dem der Rettungsdienst alarmiert werden muss, unterstrich sie.
Ein weiterer Punkt, der bei Hitzewellen oft nicht thematisiert wird, ist die Lagerung von Medikamenten. „Denn manche Arzneimittel können durch die Hitze Schaden nehmen und wirken dadurch anders. Andere beeinflussen auch den Abkühlungsmechanismus des Körpers“, führte sie aus und riet, schon vor dem Sommer mit dem Hausarzt zu besprechen, worauf es besonders zu achten gilt.
Abschließend gab Diezemann einige Tipps mit auf den Weg, die sicher durch Hitzewellen helfen: Wenn keine Vorerkrankungen vorliegen, sollten am Tag zwei bis drei Liter Wasser, ungesüßter Tee oder Saftschorlen getrunken werden, leichtes Essen, Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen, und der Körper mit feuchten Tüchern, Sprays oder Fußbädern gekühlt werden. Auch zum Schlafen in kühlere Räume zu wechseln sowie die Wohnung zu verdunkeln und nachts zu lüften, kann dabei helfen, gesund durch Hitzewellen zu kommen. „Auch ist es ratsam, sich mal bei Angehörigen, Nachbarn oder Freunden umzuhören, ob alles in Ordnung ist“, riet Diezemann abschließend.
Nach einigen Berichten zur Seniorenarbeit in den Beiratsgemeinden, wies Kurt Wiegel abschließend noch auf das zweite inklusive Sportfest hin, das am 7. September im Schlosspark in Stockhausen stattfinden soll.
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