Betrug im Internet: So erkennt man Scams

Betrügereien gibt es überall und ganz besonders im Internet, wo Anonymität und Dezentralität es den sogenannten Scammern einfach machen, unbehelligt ihren kriminellen Aktivitäten nachzugehen. Doch es gibt oftmals Warnsignale, an denen man legitime Angebote von Betrugsversuchen unterscheiden kann. SpardaSurfSafe, eine Initiative der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg, zeigt die häufigsten Szenarios und erklärt, woran sich Scams im Internet erkennen lassen.

Wer im Internet bereits einmal nach einem Abschlussball- oder Brautkleid gesucht hat, dem dürfte dieses Szenario bekannt vorkommen: Ein Traum von einem Kleid mit fließendem Rock, langer Schleppe und aufwändiger Stickerei wird auf tollen Fotos in einer Anzeige in den sozialen Medien beworben. Und der Preis ist außerdem viel günstiger als bei sämtlichen Vergleichsangeboten. Gerade einmal 99,90 Euro soll der Traum kosten. Da ist es durchaus verlockend zuzuschlagen – auch wenn vermutlich bei den meisten Menschen an dieser Stelle bereits die Alarmglocken läuten dürften. Vielleicht ist es ja doch kein Scam und die eigene Risikobereitschaft zahlt sich am Ende aus?

„Das ist leider sehr unwahrscheinlich. Im besten Fall kommt eine traurige Kopie des angebotenen Kleides beim Käufer an, für die eventuell sogar noch Zollgebühren anfallen. Im schlimmsten Fall wartet man vergeblich auf sein Paket und das Geld ist futsch“, warnt Götz Schartner vom Verein Sicherheit im Internet e.V., einem der Mitveranstalter von SpardaSurfSafe. „Wenn etwas im Netz zu gut aussieht, um wahr zu sein, dann ist es das normalerweise auch nicht.“ Natürlich kann man auf legitimen Webseiten tolle Schnäppchen ergattern, aber diese sind im Normalfall nicht völlig unrealistisch bepreist, wie es bei den Fake-Shops der Fall ist. Das sollte man immer bedenken, wenn man im Netz einkauft. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man auf Zahlungsweisen mit Käuferschutz zurückgreifen und sich die Bewertungen des Shops sowie Erfahrungsberichte ansehen. Oft findet man dabei Beiträge in den Sozialen Medien mit Titeln wie „Das ist, was ich bestellt habe und das hier habe ich bekommen“. Für Unbeteiligte sind diese Posts durchaus unterhaltsam, aber in den Schuhen der geprellten Kunden möchte man lieber nicht stecken.

Doch Fake-Shops sind längst nicht der einzige Weg, auf dem Kriminelle versuchen, im Netz zu betrügen. Ein Klassiker ist das sogenannte Phishing, eine der häufigsten Betrugsmaschen im Internet. Dabei versuchen Scammer, über gefälschte E-Mails, SMS oder Chatnachrichten an persönliche Daten zu kommen. Die Nachrichten sehen oft täuschend echt aus und scheinen auf den ersten Blick von seriösen Unternehmen wie Banken oder Social-Media-Plattformen oder gar von Bekannten zu stammen. Über enthaltene Links in den Nachrichten werden die Opfer auf Webseiten geleitet, auf denen Malware lauert oder persönliche Daten über täuschend echt aussehende Formulare gestohlen werden. Um sich vor Phishing zu schützen, sollte man stets aufmerksam bleiben. Oft hilft es, einen Blick auf die URL zu werfen, die bei einem Link hinterlegt ist. Auch Rechtschreib- und Grammatikfehler können Hinweise auf Phishing sein. Anhänge enthalten ebenfalls häufig Malware und sollten daher nicht unkritisch heruntergeladen werden. Fragen Webseiten oder Dokumente nach Berechtigungen, sollten ohnehin die Alarmglocken läuten.

Gewinnspiele sind ebenfalls eine beliebte Art, mit der Scammer versuchen, ihre Opfer hereinzulegen. Sie locken oft mit angeblichen Gewinnen aus Lotterien oder Gewinnspielen, an denen man nie teilgenommen hat. Um den „Gewinn“ zu erhalten, sollen zuerst Steuern oder Gebühren gezahlt werden – danach hört man nie wieder von den Betrügern. Außerdem sind Gewinnspiele eine beliebte Methode, um an persönliche Daten zu gelangen. Dabei werden ein attraktiver Gewinn in Aussicht gestellt und eine schicke Website gestaltet. Hier werden die Opfer dazu gebracht, ihre vollständigen Daten samt E-Mail-Adresse und Telefonnummer einzugeben, um sie dann gewinnbringend weiterzuverkaufen.

Auch mit persönlichen Beziehungen wird im Internet gerne Schindluder getrieben, so etwa mit dem sogenannten Love-Scamming. Dabei geben sich Betrüger online als potenzielle Partner aus und bauen eine emotionale Beziehung zu ihren Opfern auf. Nachdem sie deren Vertrauen gewonnen haben, berichten sie von angeblichen Notsituationen und bitten um dringend benötigtes Geld. Auf solche Forderungen oder Bitten sollte man sich niemals einlassen.

Karrierechancen sind ebenfalls ein beliebtes Thema für Scams. Geboten wird ein hoher Verdienst mit wenig Arbeit und natürlich völlig ohne Risiko. Doch um den Job zu erhalten, sind bestimmte Qualifikationen nötig – und diese müssen zunächst käuflich erworben werden. Diese Jobangebote sind natürlich absolut unseriös. Entweder hört man nach dem Kauf der Schulungsmaterialien nichts mehr von dem potenziellen Arbeitgeber oder es handelt sich um ein sogenanntes Multi-Level-Marketing-Konzept, das zunächst beträchtliche weitere Investitionen erfordert. Eine ZDF-Doku zeigt, welche Probleme dabei entstehen können.

Schartner rät allen Internetnutzern, sich regelmäßig über aktuelle Scams zu informieren, denn auf diese Weise ist die Wahrscheinlichkeit, auf Betrüger hereinzufallen, deutlich geringer.

Weitere Informationen zum Thema stehen außerdem auf der Webseite von SpardaSurfSafe https://www.spardasurfsafe-bw.de/security-privacy/504cf7fb-9ced-4039-9efb-6c609551e515 zur Verfügung.

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Über SpardaSurfSafe – eine Initiative der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg

Veranstalter und Träger von SpardaSurfSafe ist die Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg, die gemeinsam mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg, dem Verein Sicherheit im Internet e. V. und dem Landesmedienzentrum Baden-Württemberg das Großprojekt im achten Jahr durchführt. In Kooperation mit den IT-Sicherheitsexperten der 8com GmbH & Co. KG wurde ein Konzept entwickelt, das die Schüler im Rahmen des Unterrichts im Umgang mit den Neuen Medien aufklärt. „SpardaSurfSafe ist für uns ein Herzensprojekt, das wir mittlerweile in 32 verschiedenen Städten in Baden-Württemberg durchgeführt haben. Rund 450.000 Teilnehmer konnten seit dem Start von dem Programm profitieren. Dafür bekommen wir durchweg positives Feedback von den Teilnehmern, ob Schüler, Eltern oder Lehrer“, erklärt Martin Hettich, Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg.

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