Die US-Fed hat es mit Zinssenkungen nicht eilig
Die US-Notenbank nähert sich einer Zinssenkung, auch wenn noch nicht hundertprozentig klar ist, wann dies genau der Fall ist. Noch benötigt sie mehr Daten, die darauf hindeuten, dass die Inflation auf ihr längerfristiges Ziel fallen wird. Dennoch ist ein erster Schritt auf der Juni-Sitzung immer noch wahrscheinlich. Die Federal Reserve geht weiterhin von drei Zinssenkungen in diesem Jahr aus.
Doch die Inflation bleibt ein beunruhigendes Thema für die Fed und die US-Wirtschaft insgesamt. Die Dienstleistungen sind weiterhin die Hauptursache für den Preisanstieg. Sie stiegen um 0,5 %, was auf ein starkes Lohnwachstum zurückzuführen ist. Der unerwartet starke Anstieg der US-Erzeugerpreise ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Rückkehr zur Zielinflation ein schwieriger und holpriger Weg ist. Der Erzeugerpreisindex PPI stieg im März um 0,6 %, wie das Behörde für Arbeitsstatistik (Bureau of Labor Statistics) des US-Arbeitsministeriums mitteilte. Er lag damit über der Prognose von 0,3 %. Ähnlich wie beim Verbraucherpreisindex war der Anstieg vor allem auf die Energiepreise zurückzuführen, die um 4,4 %zulegten. Den größten Einfluss hatten dabei die Benzinpreise, die auf Großhandelsebene um 6,8 % stiegen. Der PPI gilt als wichtiger Frühindikator für die Inflation, da er die Kosten am Anfang der Lieferkette abbildet.
EZB: Europäischer Markt freut sich auf Juni
In ihrer Erklärung vom März bekräftigte die EZB ihre Ansicht, dass das aktuelle Leitzinsniveau, wenn es "lange genug" beibehalten wird, die Inflation längerfristig wieder in Richtung des 2 %-Ziels führen wird. Darüber hinaus deutete EZB-Präsidentin Christine Lagarde erstmals an, dass eine erste Zinssenkung im Juni möglich sei. Sie blieb jedoch zurückhaltend, was das Tempo möglicher Zinssenkungen angeht, und betonte, dass künftige Entscheidungen von den Daten abhängen würden.
Die Wirtschaft des Euroraums ist seit Herbst 2022 nicht mehr gewachsen, und das reale BIP dürfte im ersten Quartal 2024 stagniert haben. Der PMI für den Dienstleistungssektor lässt nun hoffen, dass die Wirtschaft im Frühjahr wieder wächst. Allerdings dürfte die Erholung zunächst verhalten ausfallen. Die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe bleibt weiterhin schwach.
Japan: historischer Moment für die Abschaffung der Negativzinsen
Die japanische Zentralbank (BoJ) hat zum ersten Mal seit 2007 den Leitzins angehoben. Der kurzfristige Zinssatz liegt nun zwischen 0 und 0,1 %. Gleichzeitig wurde das Ziel für langfristige Staatsanleihen aufgegeben. Außerdem stellte die BoJ stellt den Ankauf von ETFs und REITs ei. Ferner werden die Käufe von Handelspapiere nund Unternehmensanleihen schrittweise reduziert und in den nächsten zwölf Monaten ganz eingestellt. Trotz dieser weitreichenden Maßnahmen reagierte der Yen negativ auf die Entscheidung. Die weitere Entwicklung bleibt unklar. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die BoJ einen Zinserhöhungszyklus plant.
Der USD/JPY-Kurs erreichte nach der Entscheidung erneut historische Höchststände (über 151,00), was das Risiko möglicher Währungsinterventionen durch die Zentralbank oder das Finanzministerium erhöhte.
Rohstoffmarkt: Gold, Öl, Kakao im Höhenflug
Der Goldpreis erreichte zu Beginn des zweiten Quartals ein Allzeithoch von 2.265 USD. Ausläser war die jüngste Entscheidung der US-Notenbank, die Zinssätze zu belassen und gleichzeitig drei Zinssenkungen in diesem Jahr in Aussicht zu stellen. Allein im März legte die Notierung um mehr als 9 % zu. Am letzten Tag des Monats erreichte der Goldpreis die technische Barriere, d.h. die obere Begrenzung des Aufwärtskanals, der vom Tiefpunkt im Oktober 2022 gebildet wurde. In den nächsten Wochen könnte mit einer Abwärtskorrektur zu rechnen sein, die den Preis auf 2.070-2.065 USD drücken könnte.
Der Brent-Ölpreis konnte den horizontalen technischen Widerstand bei 84 USD pro Barrel nachhaltig überwinden. Der Preis bewegt sich seit Mitte Dezember 2023 weiterhin in einem mittelfristigen Aufwärtstrend. Fundamental ist der Ölpreisanstieg auf die Verschiebung der freiwilligen Angebotskürzungen der OPEC+ auf das zweite Quartal zurückzuführen. Darüber hinaus wurden die höheren Preise zuletzt durch die ukrainischen Angriffe auf russische Raffinerieanlagen unterstützt. Nicht zu vergessen sind auch die anhaltenden Störungen der Öltransporte durch das Rote Meer, die ebenfalls auf die Notierungen der Kontrakte drücken.
In den letzten 18 Monaten ist der Preis der an der ICE gehandelten Kakaokontrakte um rund 325 % gestiegen. Dies ist der stärkste 1,5-jährige Preisanstieg dieser Kontrakte in ihrer seit 1959 zurückverfolgbaren Geschichte. Zurückzuführen ist dies auf Phänomene, die die wichtigsten Anbauländer wie Ghana und die Elfenbeinküste betreffen. Dazu gehört unter anderem der Klimawandel.
Welche Währungen sind in den nächsten Monaten interessant?
Der Wechselkurs des Euro gegenüber der Türkischen Lira (EUR/TRY) brach im März 2023 von seinem Höchststand im Dezember 2021 nach oben aus und und steig in Folge um etwa das Ausmaß der abgebrochenen Konsolidierung. Es kann spekuliert werden, dass diese Stärke der Türkischen Lira auf die Folgen der jüngsten Entscheidungen der türkischen Zentralbank zurückzuführen ist, darunter die Erhöhung des Leitzinses von 45 % auf 50 % im März
Der EUR/PLN-Kurs brach im November 2023 aus der seit März 2020 oberhalb des Niveaus von ca 4,4 PLN gebildeten "Kopf-Schulter"-Formation nach unten aus. In den kommenden Wochen ist hier mit der Möglichkeit einer "Rückbewegung" auf das Niveau der gebrochenen Unterstützungslinie ("Nackenlinie" der o.g. Formation) zu rechnen.
In den kommenden Wochen ist damit zu rechnen, dass es zu einem "Rücksetzer" auf das Niveau der durchbrochenen Unterstützungslinie (Nackenlinie) kommt.
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