- Deutschlandweiter Höhepunkt der Preisrally war Mai 2022, seitdem Rückgang der mittleren Immobilienpreise um 11 Prozent
- Höchste prozentuale Preisrückgänge in Hannover (-21 Prozent), Frankfurt am Main (-19 Prozent) und Stuttgart (-17 Prozent)
- Berlin mit geringstem Rückgang im Vergleich: Preise seit Juli 2022 um 5 Prozent gesunken
Der rapide Anstieg der Immobilienzinsen hat in den vergangenen eineinhalb Jahr für eine deutliche Trendwende gesorgt: Die Preise für Wohneigentum haben spürbar nachgegeben. Deutschlandweit ist der Quadratmeterpreis aktuell 11 Prozent günstiger als zum Höhepunkt des Immobilienbooms im ersten Halbjahr 2022. In Großstädten sind die Angebotspreise für Eigentumswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock; Baujahr 1990er Jahre) in der Spitze sogar 21 Prozent günstiger. Das zeigt eine Studie von immowelt, in der die mittleren Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen in den 15 größten Städten über 500.000 Einwohnern mit dem jeweiligen Höchststand verglichen wurden.
„Der preisliche Höhepunkt des Immobilienbooms war im Frühjahr und Sommer 2022. Derzeit ist das Preisniveau von Immobilien deutlich niedriger als zu diesem Allzeithoch“, sagt immowelt Geschäftsführer Felix Kusch. „Da die Zinsen aktuell wieder sinken, scheint aktuell ein sehr gutes Zeitfenster für den Immobilienkauf, da Käufer noch das derzeitige günstigere Preislevel mitnehmen können.“
11 Prozent mehr: deutschlandweite Höchstpreise im Mai 2022
Der bisherige Höhepunkt des Immobilienbooms fand im ersten Halbjahr 2022 statt: Seinerzeit erreichten die mittleren Angebotspreise von Wohnimmobilien ihr historisches Höchstniveau. Zwar scheint sich der Markt derzeit zu stabilisieren, doch noch immer liegt das Preisniveau von Immobilien deutlich unter dem damaligen Niveau. Im Mai 2022 kostete der Quadratmeter einer Wohnung deutschlandweit 3.494 Euro. Derzeit sind es 3.101 Euro – ein Rückgang von 11 Prozent.
In einigen Großstädten ist der Rückgang noch deutlicher. In Hannover wurde der Preisgipfel im März 2022 mit 4.051 Euro pro Quadratmeter erreicht. Nun steht die Hauptstadt Niedersachsens bei 3.183 Euro (-21 Prozent). In Frankfurt am Main gipfelte der Anstieg ebenfalls im März 2022 bei 6.575 Euro. Aktuell wird der Quadratmeter in der Bankenstadt für 5.330 Euro (-19 Prozent) angeboten. In Stuttgart wurde mit 5.756 Euro der Höchstpreis im April 2022 erreicht – derzeit sind es 4.772 Euro und damit 17 Prozent weniger.
Deutliche Rückgänge in München und Hamburg, -5 Prozent in Berlin
In den beiden teuersten Metropolen haben die Preise ebenfalls deutlich nachgegeben. In München fiel das Preisniveau seit März 2022 von 9.617 Euro pro Quadratmeter um 16 Prozent auf nun 8.032 Euro. In Hamburg liegt seit Februar 2022 mit 6.736 Euro auf 5.951 Euro eine Preiskorrektur von 12 Prozent vor.
In Berlin hingegen hat der Zinsanstieg für eine vergleichsweise geringfügige Anpassung der Immobilienpreise gesorgt: Seit Juli 2022 ging der mittlere Angebotspreis von 5.256 auf derzeit 5.007 Euro zurück. Das entspricht einer Reduktion von 5 Prozent – der kleinste prozentuale Rückgang der Untersuchung. Trotz des hohen Zinsniveaus scheint die Nachfrage von Wohneigentum in der Hauptstadt nicht zurückzugehen, sodass Verkäufer weiterhin Preise fordern können, die nur leicht unter jenen aus dem Sommer 2022 liegen. Tendenziell sind die Immobilienpreise für eine europäische Hauptstadt dieser Größe vergleichsweise niedrig. Da die Berliner Bevölkerung zudem auch in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter wachsen wird, erwarten Kaufinteressenten weitere Preissteigerungen und sind bereit, sofern sie es sich leisten können, die derzeitigen Preisvorstellungen zu bedienen.
Ausführliche Ergebnistabellen stehen hier zum Download zur Verfügung.
Berechnungsgrundlage:
Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote in 15 ausgewählten Großstädten. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte geben die Entwicklung der Preise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) zu den Höchstwerten im Vergleich zum 01.02.2024 wieder. Es handelt sich um Angebots-, keine Abschlusspreise.
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