Deportationspläne für Millionen von Menschen mit und ohne deutschen Pass, unverhohlene Hetze zur Gewalt gegen die Demokratie und eine AfD, die mitten im gewaltenbereiten Rechtextremismus schwimmt und sich mit Demokratiefeinden international vernetzt: Es ist längst überfällig, dass sich gegen diese Gefahr sämtliche demokratische Stimmen im Land klipp und klar positionieren – und zwar nicht nur zu hohen Anlässen, sondern tagtäglich im eigenen Umfeld, ob in Parlamenten, Unternehmen, Schulen oder Kirchen.
Die Gefahr ist konkret und real – Hass und Hetze auch und gerade aus der Mitte der Gesellschaft führen zu rechtsextremer Gewalt, wie die Anschläge in Hanau und Halle, aber auch viele weitere Übergriffe zeigen. Letztlich zielen die vielen kleineren und größeren Angriffe auf unsere demokratische Gesellschaft als Ganzes. Rechtsextreme in und um die AfD wollen nicht nur Menschen mit einem Migrationshintergrund abschieben, sondern auch Menschen, die sich für Geflüchtete und eine offene Gesellschaft einsetzen. Das ist ein Angriff auf alle, die nicht in ihr rassistisches und nationalistisches Weltbild passen.
Ohne falsche historische Gleichsetzung rufen diese Pläne doch die deutsche NS-Geschichte der systematischen Diffamierung und Entrechtlichung von Menschen auf. In Reaktion auf die beispiellosen Verbrechen gegen die Menschheit stand und steht unser Grundgesetz mit dem universellen Schutz der Menschenwürde. Diese Grundrechte gilt es nun zu verteidigen.
Gefordert ist vieles: Das Strafrecht und konsequentes Behördenhandeln sind nur ein Aspekt – ebenso wichtig ist unsere Zivilgesellschaft. ASF engagiert sich unmissverständlich gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und andere Formen der Menschenfeindlichkeit. In Gedenkstätten vermitteln unsere Freiwilligen die Geschichte der NS-Verfolgung und begleiten NS-Überlebende und ihre Nachkommen, wie auch Geflüchtete, Obdachlose oder Menschen mit Behinderungen. Gegen all diese Gruppen richtete sich die menschenverachtende Ideologie im Nationalsozialismus wie im heutigen Rechtsextremismus – das nehmen wir nicht hin.
ASF steht unmissverständlich und geschlossen mit allen demokratischen Freund*innen und Partner*innen für Offenheit, Partizipation, Solidarität und die Vielfalt in der Postmigrationsgesellschaft – unabhängig vom Pass, der Zuwanderungsgeschichte, der Religion, Hautfarbe, Befähigung oder Lebensform.
Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) engagiert sich seit mehr als 60 Jahren für Verständigung und Frieden. Jedes Jahr entsendet ASF 160 Freiwillige zu Partnerorganisationen in 11 Ländern in Europa, Israel und den USA. Sie engagieren sich in Ländern und für Menschen, die unter dem Nationalsozialismus gelitten haben. Sie leisten ihren Dienst in der Begleitung von Überlebenden der NS-Verfolgung und Menschen mit Behinderungen oder in Gedenkstätten und Archiven.
Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) entsendet seit 1961 Freiwillige nach Israel. Freiwillige, Auszubildende und Teilnehmer*innen von Begegnungsprogrammen begleiten Überlebende der Shoah, unterstützen Menschen mit Behinderungen und engagieren sich in Gedenkstätten und Instituten für eine sensible Erinnerung und gegen Antisemitismus. ASF unterhält zudem die Bildungs- und Begegnungsstätte Beit Ben Yehuda in Jerusalem.
ASF setzt sich in der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAG K+R) dafür ein, dass Kirchen und kirchliche Einrichtungen Orte demokratischer Alltagskultur sind, an denen Menschen Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und den vielfältigen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit mit Haltung und christlichen Werten entgegentreten.
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