„Endlich machen die Kassen öffentlich, was sie selbst und wir schon lange wussten: Im letzten Jahr hat Deutschland wertvolle Pflegeplätze verloren. Da kann ich nur sagen: Guten Morgen, liebe Pflegekassen, und willkommen in der Wirklichkeit. Diese Entwicklung sollte nun auch der Politik die Dringlichkeit der Altenpflege-Krise vor Augen führen. 800 Insolvenzen und Schließungen von Pflegeeinrichtungen im Jahr 2023 – diesen Wink mit dem Zaunpfahl kann nur übersehen, wer bewusst die Augen davor verschließt.“
Der AGVP unterstützt die Forderung der Kassen nach einer Reform der Pflegeversicherung. Verbandspräsident Greiner weist jedoch auf die eigene Verantwortung der Kassen hin: „Die berechtigten Forderungen der Kassen sollten über zwei Tatsachen nicht hinwegtäuschen: Erstens tragen die Pflegekassen selbst die gesetzliche Verantwortung für die Sicherstellung einer flächendeckenden, hochqualitativen Altenpflege-Versorgung. Zweitens sind sie durch die systematisch unzureichende Vergütung von Pflegeeinrichtungen mindestens mitverantwortlich für die aktuelle Krise.
Die Kassen müssen also zunächst selbst aktiv werden, um den Sinkflug der Altenpflege zu stoppen und die Versorgungssicherheit wiederherzustellen. Das funktioniert nur mit gesunden Pflegeunternehmen. Anschließend können wir gemeinsam für eine würdevolle Pflege unserer älteren Generation eintreten: durch eine stabile Finanzierung der Pflegeversicherung, wirtschaftlich gesunde Pflegeeinrichtungen und ein Recht auf Pflege für jeden Pflegebedürftigen.“
Der Arbeitgeberverband Pflege e.V. (AGVP) ist seit 2009 die politische, wirtschaftliche und tarifliche Interessensvertretung von 955 Mitgliedsunternehmen mit rund 80.000 Beschäftigten in der Altenpflege.
Als starkes Bündnis gestaltet der AGVP gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) in der für fünf Jahre berufenen Pflegekommission die Arbeitsbedingungen und Löhne für die Altenpflege.
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