Die lautstarken Proteste und die Praxisschließungen rund um den Jahreswechsel haben Wirkung gezeigt: Kurz vor Weihnachten hat Bundesgesundheitsminister Lauterbach ärztliche Vertreterinnen und Vertreter zu einem von den Verbänden längst eingeforderten Krisengipfel am 9. Januar 2024 ins Bundesgesundheitsministerium eingeladen. Dabei kann es nicht nur um gute Vorsätze gehen, sondern es muss konkrete Ergebnisse geben.
„Wir hören immer wieder von Herrn Prof. Dr. Lauterbach, dass die Entbudgetierung hausärztlicher Leistung und der Bürokratieabbau kommen sollen und das Ministerium fieberhaft daran arbeitet“, sagt BDI-Präsidentin Christine Neumann-Grutzeck. „Aber hier braucht es jetzt einen konkreten Zeitplan für die anstehenden Reformschritte, damit wir die aktuell untragbaren Zustände überwinden und im Sinne unserer Patientinnen und Patienten Planungssicherheit bekommen.“
Des Weiteren braucht es statt angedrohter Sanktionen ausgereifte und funktionierende Digitalisierungsinstrumente, die sowohl den Patientinnen und Patienten als auch den Praxen dienen. Ebenso ist endlich die Reform der GOÄ nötig! Denn will man auch die älteren Kolleginnen und Kollegen im System halten und neue hinzugewinnen, müssen sich die Rahmenbedingungen entsprechend ändern.
Der BDI unterstützt die Forderungen nach einer angemessenen und zukunftsweisenden Finanzierung und der Überwindung der Budgetierung schon seit langem und setzt auf verbesserte Rahmenbedingungen für die Tätigkeit der niedergelassenen Ärzteschaft. „Darüber hinaus steht der BDI weiterhin für gemeinsame, fachgruppenübergreifende Lösungskonzepte und setzt sich auf allen Ebenen dafür ein“, betont Neumann-Grutzeck. „Diesen Gestaltungswillen erwarten wir nun auch von der Politik und als Ergebnis des Krisengipfels.“
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