„Durch die digitale Angebotserstellung werden Betriebe massiv entlastet“, erklärt Milosevic. Die digitale Angebotserstellung spare Zeit und Geld. Das könne die Personalnot abmildern und Mitarbeiter entlasten. Schließlich würden überall Auszubildende und Fachkräfte gesucht.
Angebot per QR-Code
Kunden, die eine neue Heizung möchten, bekommen statt des Besuchs eines Fachbetriebs einen QR-Code zugesendet, mit dem er auf der Plattform landet. „Dem Kunden werden unterschiedliche Fragen zu seiner bestehenden Heizung und den Gegebenheiten vor Ort gestellt. Anhand der Daten erstellt das Programm ein verbindliches Angebot, das wir in den meisten Fällen so halten können“, erklärt die Marketingexpertin. Auch ältere Kunden kämen gut mit dem Ausfüllen klar, nimmt sie eventuelle Bedenken.
„Innovativ und lösungsorientiert“
Ein tolles Beispiel für die Anpassung des eigenen Geschäftsmodells, findet Jan Benz, Beauftragter für Innovation und Technologie bei der Handwerkskammer Konstanz. „Der Betrieb hat ein Problem erkannt und eine Lösung entwickelt. Das zeigt wie innovativ und lösungsorientiert das Handwerk arbeiten kann. Die Herangehensweise hat mich zusätzlich beeindruckt, hier stand die Umsetzung „das Machen“ im Vordergrund.“ Solche innovativen Unternehmen werde das Handwerk in Zukunft benötigen, um all die Herausforderungen bewältigen zu können.
„Enorme Kostenersparnis“
Marcus Storz, Geschäftsführer von Storz Heiztechnik, will den Angebotsrechner allen Handwerksbetrieben zur Verfügung stellen. Dafür kann der Betrieb zwischen unterschiedlichen Paketen wählen, je nach Umfang der Dienstleistung. „Anhand verschiedener betriebseigener Parameter, welche im Vorfeld eingestellt werden, generiert die Software ein individuelles und verbindliches Angebot.“ Von ersten Betrieben erhielt Geschäftsführer Storz bereits positive Rückmeldungen.
Die Kostenersparnis sei enorm, rechnet Emilija Milosevic vor. „Wir gehen von einem Stundenlohn von 75 Euro aus. Durchschnittlich werden sechs Stunden für die Erstellung eines Angebots benötigt – mit Anfahrt, Aufmaß und erstellen des Angebots. Das kostet einen Betrieb durchschnittlich 450 Euro. Hier gehen die Betriebe erstmal in Vorleistung“, betonte Milosevic.
Mehr Spielraum für Investitionen
Das Geld, das Storz bei der Auftragserstellung spart, wird in den Betrieb reinvestiert, sagt die Marketing-Expertin. „Wir möchten als Arbeitgeber attraktiv bleiben und investieren weiter in unsere Betriebsausstattung und Digitalisierung.“
Storz Heiztechnik ist vor allem in Ein- oder Zweifamilienhäusern unterwegs, hauptsächlich beim Kesseltausch oder Sanierungen. Außerdem baut der Betrieb mit 25 Mitarbeitern auch Badezimmer im Neubau oder übernimmt Teil- und Komplettsanierungen.
Die Plattform soll bald auf das nächste Level gehoben werden. Die Entwickler arbeiten bereits an der Programmierung einer App.
Die Angebots-Plattform: www.angebot-digital.com
Das Handwerk ist mit seinen vielen kleinen und mittleren Betrieben das Herz der deutschen Wirtschaft. Zum Bezirk der Handwerkskammer Konstanz, der die Landkreise Konstanz, Schwarzwald-Baar, Tuttlingen, Rottweil und Waldshut umfasst, gehören annähernd 13.000 Handwerksunternehmen mit etwa 70.000 Beschäftigten und über 4.000 Auszubildenden.
Die Handwerkskammer vertritt nicht nur die Interessen ihrer Mitglieder, sondern bietet ihnen auch eine umfassende Beratung an, etwa zur Fachkräftesicherung, Aus- und Weiterbildung, Betriebswirtschaft, Unternehmensführung, Recht, Umweltschutz und Technologie.
Außerdem ist die Handwerkskammer ein großer Bildungsanbieter mit Bildungsakademien in Singen, Rottweil und Waldshut sowie der gemeinsam mit der IHK betriebenen Beruflichen Bildungsstätte in Tuttlingen.
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