„Die renale Denervation ist eine wichtige Therapieoption für Patient*innen mit nicht kontrollierbarem Bluthochdruck. Bislang nehmen manche der Betroffenen mehrere Blutdruckmedikamente gleichzeitig ein, ohne dass sich eine Besserung einstellt“, sagt Dr. Elias Noory, Leitender Oberarzt in der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Universitätsklinikum Freiburg. „In den vergangenen Jahren konnten wir das Verfahren Betroffenen im Rahmen mehrerer medizinischer Studien anbieten. In unseren Studien haben 80 Prozent der Behandelten davon dauerhaft profitiert.“
„Überaktive“ Kommunikation zwischen Nerven und Nierenarterien korrigieren
In Deutschland leben fast 30 Millionen Menschen mit Bluthochdruck. Bleibt er längere Zeit über dem Wert von 140 zu 90 mmHg, steigt das Risiko für einen Herzinfarkt, eine Herzschwäche, einen Schlaganfall oder eine Nierenerkrankung. Oft gelingt es, den Blutdruck durch Ernährung, Sport und gut verträgliche Medikamente zu regulieren. Doch bei rund 20 Prozent der Betroffenen bleibt selbst die regelmäßige Einnahme von drei und mehr blutdrucksenkenden Medikamenten ergebnislos. Diese Patienten leiden an einem behandlungsresistenten Bluthochdruck, einer sogenannten therapierefraktären Hypertonie.
Für sie – und für Patient*innen, die Bluthochdruckmedikamente nicht vertragen – kann die renale Denervation eine wichtige Verbesserung bringen. Bei dem minimalinvasiven Verfahren werden per Katheter überaktive Nervenstränge um die Nierenarterien verödet, die eine Schlüsselrolle in der Blutdruckregulation spielen. Durch die gezielte Verödung gerät die gestörte Kommunikation zwischen sympathischem Nervensystem und Niere wieder in Balance. Häufig lässt sich der Blutdruck so langfristig senken.
„Das Universitäts-Herzzentrum ist bereits seit längerem als Hypertonie-Zentrum zertifiziert. Mit der Anerkennung als Renales Denervations-Zentrum wurde unsere langjährige Erfahrung in der Behandlung auch von hartnäckigem Bluthochdruck nun doppelt bestätigt“, sagt Prof. Dr. Dirk Westermann, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Universitätsklinikum Freiburg.
Patient*innen, die an einer renalen Denervation interessiert sind, sollten sich haus- oder fachärztlichen Rat einholen, ob sich das Verfahren für sie eignet.
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