Sowohl Dr. Beatrix Meumann, leitende Oberärztin des Ambulanzzentrums, als auch Oberärztin PD Dr. Katharina Schöne, Leiterin der Rhythmologie, sowie PD Dr. Torsten Röpke, leitender Oberarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie, gehörten zu den Vortragenden.
Optimierte Prozesse: Neue ambulante Strukturen
Meumann erläuterte in ihrem Vortrag die aktuellen gesetzlichen Vorgaben mit dem Ziel der Ambulantisierung. Diese erfordern eine Verlagerung vieler bislang stationärer Leistungen in den ambulanten Bereich. Am Beispiel von geplanten Herzkatheteruntersuchungen erklärte sie, dass eine direkte Terminvereinbarung für eine stationäre Aufnahme von Patienten ohne vorherige Einsicht in die Vorbefunde so nicht mehr möglich sein wird. „Alle ambulant möglichen Untersuchungen sollten zuvor erfolgt sein, um eine bessere Planung zu gewährleisten“ erklärte Meumann und führte aus: „So wird es uns möglich sein, bereits bei der Terminvergabe Einfluss darauf zu nehmen, welcher Patient eine ambulante und welcher eine stationäre Betreuung benötigt.“
Um dies für alle Zuweiser und Patienten komfortabel umsetzen zu können, wird seit Mitte des Jahres ein Belegungsmanagement etabliert und weiter ausgebaut. „Eine patienten- und zuweiserfreundliche Terminvergabe ist uns besonders wichtig“, betont Meumann.
Kardiologische Sprechstunde
Das Team des Belegungsmanagements arbeitet eng mit den verantwortlichen Oberärzten zusammen. So wird ein für den Patienten individuell abgestimmter Ablauf angestrebt. Nach Einsicht in die Vorbefunde erfolgt eine direkte Kontaktaufnahme mit dem Patienten durch das Belegungsmanagement. Sofern eine stationäre Aufnahme zunächst nicht erforderlich ist, erhält der Patient je nach Vorbefunden und Krankheitsbild einen Termin in der kardiologischen Sprechstunde von Dr. Meumann.
Vorstationäre Untersuchung
Patienten erhalten abhängig vom Krankheitsbild zu ihrem stationären Termin zusätzlich einen vorstationären Termin. An diesem Tag erfolgt neben der administrativen Aufnahme und einigen Voruntersuchungen zumeist auch ein ärztliches Gespräch mit Planung und Besprechung des stationären Aufenthaltes.
Herzkatheteruntersuchung: je nach Ergebnis Entlassung am selben Tag oder stationärer Aufenthalt
Der Ambulanzbereich wurde um einen Überwachungsraum erweitert. Dieser wird nun für Patienten genutzt, die aufgrund des Untersuchungsergebnisses (z.B. bei Ausschluss einer koronaren Herzerkrankung) am Tag ihrer Untersuchung wieder entlassen werden können.
Weitere Vorträge der Zuweiserveranstaltung: Herzstolpern, Leitlinien und Studien
Neben den Ausführungen zu den neuen ambulanten Strukturen von Dr. Meumann sprach PD Dr. Katharina Schöne über die Behandlung von Patienten mit Herzstolpern. Herzstolpern wird häufig durch sogenannte Extrasystolen, also Extraschläge des Herzens, die etwas früher einsetzen als der normale Herzschlag, verursacht. Ziel von Schönes Vortrag „Der richtige Umgang mit Extrasystolen – das kleine Einmaleins für die Praxis“ war es, ärztlichen Kollegen und Kolleginnen in der Niederlassung praktische Herangehensweisen zu erleichtern und ein Gefühl für Risikostratifizierung bei Extrasystolie zu vermitteln.
PD Dr. Torsten Röpke informierte zu ausgewählten aktuellen europäischen Leitlinien, die im August 2023 beim Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie in Amsterdam präsentiert wurden und fasste einige wichtige Studien zu interventioneller Kardiologie, strukturellen Herzerkrankungen und Herzinsuffizienz zusammen.
Über das MEDICLIN Herzzentrum Coswig
Das MEDICLIN Herzzentrum Coswig ist ein interdisziplinäres Zentrum für kardiovaskuläre Medizin. Unter einem Dach vereint das Herzzentrum die Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, die Klinik für Kardiologie und Angiologie sowie die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Die im Jahre 1998 eröffnete Klinik verfügt über 113 Betten und beschäftigt rund 340 Mitarbeiter*innen.
Zu MEDICLIN gehören deutschlandweit 32 Kliniken, sechs Pflegeeinrichtungen und zehn Medizinische Versorgungszentren. MEDICLIN verfügt über rund 8.300 Betten/ Pflegeplätze und beschäftigt rund 10.000 Mitarbeiter*innen.
In einem starken Netzwerk bietet MEDICLIN den Patient*innen die integrative Versorgung vom ersten Arztbesuch über die Operation und die anschließende Rehabilitation bis hin zur ambulanten Nachsorge. Ärzt*innen, Therapeut*innen und Pflegekräfte arbeiten dabei sorgfältig abgestimmt zusammen. Die Pflege und Betreuung pflegebedürftiger Menschen gestaltet MEDICLIN nach deren individuellen Bedürfnissen und persönlichem Bedarf.
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