Pkw-Markt 2023: Erholung auf niedrigem Niveau

Den Pkw-Herstellern gelingt es 2023 mehr neue Pkw an die Kunden auszuliefern als im vergangenen Jahr. Für das Gesamtjahr rechnet der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) mit rund 2,85 Millionen Pkw-Neuzulassungen. Das wäre ein Zuwachs von etwa 7 Prozent gegenüber 2022.

VDIK-Präsident Reinhard Zirpel sagte dazu heute in Frankfurt am Main: „Der Pkw-Markt erholt sich 2023, aber auf einem niedrigen Niveau. Auch die Anspannung in den Lieferketten ist teilweise gewichen. Getragen wurde der Markt allerdings vorwiegend vom Abbau des hohen Auftragsbestands, während die Auftragseingänge schwächeln. Unsere Freude über die leichte Erholung in diesem Jahr ist nicht ungetrübt. Denn der deutsche Pkw-Markt pendelt sich nun im vierten Jahr in Folge deutlich unter dem Niveau der Vorkrisenjahre ein.“

Elektromobilität

Bei den Elektrofahrzeugen haben sich hat sich die Veränderungen beim Umweltbonus deutlich bemerkbar gemacht. Plug-In-Hybride erhalten seit Anfang des Jahres keine Kaufförderung mehr. Die Käufer haben darauf reagiert, die Plug-In-Hybrid-Zulassungen sind dagegen wie erwartet eingebrochen. 2023 werden voraussichtlich nur noch 170.000 neue Plug-In-Hybride registriert, 53 Prozent weniger als im Vorjahr. Ihr Anteil am Gesamtmarkt sinkt damit auf 6 Prozent, 2022 waren es 14 Prozent. Gleichzeitig wurden deutlich mehr vollelektrische Autos gekauft. Die reinen Stromer legen nach unserer Erwartung um 16 Prozent auf 545.000 Einheiten zu. Ihr Anteil am Gesamtmarkt klettert damit auf 19 Prozent.

Nutzfahrzeuge

Der Nutzfahrzeugmarkt wird im ablaufenden Jahr um 9 Prozent auf 340.000 Neuzulassungen wachsen. Damit liegt der Nutzfahrzeugmarkt 2023 annährend auf dem Durchschnittsniveau der vergangenen zehn Jahre. Die schweren Nutzfahrzeuge oberhalb 6 Tonnen legen mit plus 19 Prozent besonders stark zu.

Prognose 2024

Zur Prognose erklärte Zirpel: „Für 2024 rechnen wir mit etwa 2,85 Millionen neuen Pkw, das entspricht dem Niveau dieses Jahres. Nach der ordentlichen Erholung 2023 wird der Markt nächstes Jahr also sein Niveau halten.“ Bei den vollelektrischen Pkw erwartet der VDIK 2024 etwa 620.000 Neuzulassungen. Das wäre ein Plus von 14 Prozent gegenüber diesem Jahr. Zirpel: „Es gibt bei den E-Fahrzeugen noch Wachstum, aber die Dynamik wird 2024 wie in diesem Jahr deutlich gebremst sein.“

Rahmenbedingungen für Elektroautos

Zirpel ging darüber hinaus auf die politische Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Elektromobilität ein: „Die VDIK-Mitgliedsunternehmen bieten rund 230 Elektro-Modelle an, das sind 12 Prozent mehr als noch zu Jahresbeginn. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Verbreitung klimafreundlicher Antriebe in Deutschland und zum Ziel von 15 Millionen vollelektrischer Pkw bis 2030, das sich die Bundesregierung gesetzt hat.“ Zirpel bedauerte allerdings, dass die Bundesregierung entschieden habe, den Umweltbonus deutlich zu reduzieren und Ende 2024 auslaufen zu lassen. Zirpel: „Der Markt braucht mehr denn je Klarheit über die Perspektive der Elektromobilität. Dazu sollte die Regierung ein langfristiges Gesamtkonzept für die finanziellen Anreize für emissionsfreie Fahrzeuge darlegen. Priorität muss auch der weitere Auf- und Ausbau der Ladeinfrastruktur sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich haben.“

Über den Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V.

Der VDIK vertritt die internationalen Pkw- und Nutzfahrzeughersteller. Die VDIK-Marken stehen für einen Anteil am deutschen Pkw-Markt von rund 40 Prozent. Auch bei Nutzfahrzeugen sind die VDIK-Marken stark. In Händlerstützpunkten und Vertriebszentralen in Deutschland beschäftigen sie über 100.000 Mitarbeiter. Bei den alternativen Antrieben setzen die internationalen Hersteller auf die gesamte technologische Bandbreite. Dazu gehören auch rein-batterieelektrische Fahrzeuge, Plug-In-Hybride, Hybride ohne Stecker, Gas und insbesondere Wasserstoff.

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