Am 3. Dezember veranstaltet die UN-Klimakonferenz erstmals einen Gesundheitstag. Save the Children begrüßt, dass damit die immensen gesundheitlichen Auswirkungen der Klimakrise anerkannt werden, und fordert die Teilnehmenden auf, den Schutz der Gesundheit von Kindern ins Zentrum der Klimaverhandlungen zu rücken.
„Krankheiten wie Dengue-Fieber, die durch extreme Wetterereignisse verstärkt werden, belasten in erster Linie die Kinder – und zwar langfristig“, sagt Patricia Kramarz, Gesundheitsexpertin bei Save the Children Deutschland und Teilnehmerin der COP28. „Die UN-Klimakonferenz ist der richtige Ort, um diesen Krankheiten den Kampf anzusagen. Wir brauchen weltweit starke Gesundheitssysteme, die auf die Auswirkungen der Klimakrise angemessen reagieren können.“
Nach Angaben des US Centre for Disease Control leben schätzungsweise 1,3 Milliarden Kinder – mehr als jedes zweite – in Ländern, in denen Dengue-Fieber häufig ausbricht. Kleinkinder sind wegen ihres schwachen Immunsystems besonders anfällig für die Krankheit.
„Dengue-Fieber stellt das Leben von Kindern auf den Kopf. Sie werden nicht nur krank, sondern können nicht zur Schule gehen, und ihre Familien werden emotional und finanziell belastet“, sagt der Gesundheits- und Ernährungsexperte von Save the Children für Asien, Dr. Yasir Arafat. „Wir brauchen gezielte Maßnahmen in den Gemeinden, aber auch die Unterstützung der Regierungen. Denn der Kampf gegen die Moskitos, die Diagnose von Dengue-Fieber und die Behandlung – das alles kann nicht allein den Gesundheitsämtern überlassen werden.“
Während die Klimakrise ohnehin Krankheiten wie Dengue-Fieber begünstigt, verstärkt das immer häufiger auftretende El-Niño-Phänomen das Problem zusätzlich. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Juli ist die Zahl der Dengue-Fälle in nur zwei Jahrzehnten um das Achtfache gestiegen: von etwa einer halben Million im Jahr 2000 auf mehr als 4,2 Millionen im Jahr 2022. Fast 70 Prozent der von Dengue-Fieber bedrohten Weltbevölkerung lebt in der asiatisch-pazifischen Region. Die meisten Todesfälle durch Dengue-Fieber gab es 2023 in Bangladesch, die meisten Infektionen in Brasilien.
Hinweise für die Redaktion:
- Save the Children ermittelte die Länder, die bis zum 23. November 2023 mindestens 20 Dengue-Todesfälle gemeldet hatten, und untersuchte die Entwicklung der Todesfälle in diesen Ländern anhand von Daten von Regierungen, der Weltgesundheitsorganisation und anderen internationalen Organisationen. Diese Analyse ergab, dass in diesem Zeitraum mindestens 5.562 Menschen an Dengue gestorben sind und 5.046.627 Fälle registriert wurden.
- Die 20 Länder mit den meisten gemeldeten Todesfällen zwischen Januar und November 2023 waren (in der Reihenfolge vom höchsten zum niedrigsten Wert): Bangladesch, Brasilien, Philippinen, Burkina Faso, Indonesien, Peru, Thailand, Indien, Mexiko, Guatemala, Bolivien, Kolumbien, Malaysia, Argentinien, Sudan, Sri Lanka, Kambodscha, Vietnam, Ecuador und Nepal.
- Dengue-Fieber verursacht grippeähnliche Symptome wie hohes Fieber, Schmerzen hinter den Augen, Hautausschlag sowie starke Kopf- und Gliederschmerzen. In den schwersten Fällen kann es zu hämorrhagischem Dengue-Fieber oder einem potenziell tödlichen Schocksyndrom kommen.
- Save the Children bietet im Rahmen von Gesundheitsprojekten auch die Behandlung von Patient*innen mit Dengue-Fieber an. Außerdem engagiert sich die Kinderrechtsorganisation gemeinsam mit Schulen und Gemeinden für die Prävention.
Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können – seit über 100 Jahren.
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