TUM CONNECT – Wenn Wissenschaft auf Praxis trifft

Unter dem Motto „Diskutieren. Vernetzen. Mitgestalten.“ trafen sich am Donnerstagabend Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft mit Unternehmensvertreterinnen und Vertretern, um sich über aktuelle Fragestellungen und Herausforderungen auszutauschen.

Die beiden Geschäftsführer des gastgebenden TUM Campus Heilbronn, Prof. Dr. Helmut Krcmar und Daniel A. Gottschald, machten dies bereits in ihrer Eröffnungsrede deutlich: „Wir wollen Sie nicht nur mit der Universität, sondern auch untereinander vernetzen. An solchen Abenden zeigt sich der Spirit der Region“. Bereits zum vierten Mal bot die Veranstaltungsreihe TUM Connect den Teilnehmenden zudem die Chance, selbst zum Experte oder zur Expertin zu werden, ihre Erfahrungen zu teilen und das Wort zu ergreifen – was viele der Teilnehmenden im Laufe der Veranstaltung auch taten.

Londoner Hyde Park im Foyer der Aula

Das Konzept der Veranstaltung lehnt sich dabei an die Speakers‘ Corner im Londoner Hyde Park an. Statt Kisten oder Trittleitern boten kleine Podeste den Teilnehmenden die Möglichkeit gesehen beziehungsweise gehört zu werden. Wie jedes Jahr gab es mehrere thematische Schwerpunkte und so wurde das Foyer der Aula in verschiedene Bereiche aufgeteilt, zwischen denen die Teilnehmenden je nach Wunsch wechseln oder verbleiben konnten.

Eine Ecke für Fachkräfte

In der „Speakers‘ Corner“ von Helmut Krcmar, Geschäftsführer der TUM Campus Heilbronn gGmbH und Beauftragter des Präsidenten für die strategische Gesamtentwicklung des TUM Campus in Heilbronn, dreht sich alles um ein Thema, das derzeit viele Unternehmen beschäftigt: „Fachkräfte der Zukunft – (k)ein Patentrezept“. Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken, sieht Helmut Krcmar auf dem Arbeitsmarkt: „Wir können den Pool vergrößern oder anders organisieren.“ Das Rednerpodium ist stark frequentiert. Die Ideen der Gruppe kreisen um Inklusion, den Einsatz künstlicher Intelligenz für Routinearbeiten und eine neue Rekrutierungsstrategie, die sich weniger an vorgefertigten Profilen als an den Fähigkeiten der Bewerberinnen und Bewerber orientiert. Die Erfahrungen aus der Wirtschaft zeigen jedoch, dass traditionelle Methoden nach wie vor eine große Rolle spielen. Helmut Krcmar bestätigt: „Die Direktansprache ist wie Missionsarbeit. Jede Seele zählt.“

Neue Möglichkeiten

Parallel wirft Prof. Luise Pufahl, Professorin für Information Engineering am TUM Campus Heilbronn, in ihrem Bereich die Fragen auf: „Process Mining – Habe ich das? Brauche ich das? Ist das ansteckend?“ Process Mining ist eine Technologie, die dazu dient, reale Prozesse zu entdecken, zu überwachen und zu verbessern. Zu diesem Zweck wird Wissen aus Ereignisprotokollen extrahiert, die während der Ausführung dieser Prozesse entstehen. Für viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine bisher unbekannte Welt. Die Professorin erklärt, wie wichtig Daten sind und warum.

Genau darauf zielt TUM Connect ab und zeigt den Mehrwert dieses interaktiven und niederschwelligen Formats. Die Teilnehmenden können erste Hemmschwellen abbauen, erste Einsatzmöglichkeiten gemeinsam reflektieren und von Impulsen für ihr eigenes Unternehmen profitieren. „Die Diskussionsteilnehmerinnen und Teilnehmer kennen nun die Grundlagen. In der Diskussion haben wir Anwendungsfelder von Process Mining besprochen und was es dabei zu beachten gilt“, sagt Luise Pufahl. Für die Professorin ist dieser Austausch ein wichtiges Indiz, wo die Unternehmen aktuell stehen und welche Bedarfe an die Wissenschaft und Wissensvermittlung gestellt werden.

Innovatoren gezielt auswählen

„Agile Teamentwicklung und Innovationsprozesse“ sind Themen bei Dr. Karl Rabes, Dozent im Weiterbildungsprogramm Business Design & Innovation am TUM Campus Heilbronn im Bereich Continuing Education. Erfolgsvoraussetzungen für erfolgreiche Innovationsprozesse seien unter anderem ein klar definiertes Zukunftsbild, der Wechsel zwischen Top Down- und Bottom Up-Prinzip in Entscheidungsprozessen sowie die gezielte Auswahl von Innovatoren unter den Mitarbeitenden. Die Erfahrungen eines Teilnehmers zeigen die Herausforderungen: Die Führungskraft eines Produktionsunternehmens hat agile Methoden eingeführt. Seine Erfahrung: „In dem Moment, wo ich dabeistehe, funktioniert es. Als ich mich aber aus dem Prozess rausziehen wollte, wurden keine Entscheidungen mehr gefällt.“ Rabes spricht direkt ein paar konkrete Handlungsempfehlungen aus und die Gruppe diskutiert angeregt weiter.

Zeit geben und Spaß vermitteln

Um einprägsame Narrative, die den Mitarbeitenden Orientierung in digitalen Transformations-prozessen bieten, geht es bei Dr. Christoph Geier, Director Digital Transformation am TUM Campus Heilbronn. Seine Thesen: „Das Mitwirken beziehungsweise Leben der Transformation kann man den Mitarbeitenden nicht aufzwingen. Man muss ihnen Zeit geben. Und man darf nicht den Spaß verlieren. Ein präzises Leitbild gepaart mit Autonomie in der Umsetzung ist entscheidend.“ Die Gruppe ist sich einig: Während die Digitalisierung der Prozesse rasch voranschreite, sei sie bei den Produkten jedoch oft schwierig. Das Fazit eines Teilnehmers: „Es geht viel langsamer voran als gedacht und als man möchte. Das Tagesgeschäft ist eine Bremse.“

Es läuft also noch nicht alles rund. Aber gerade dazu sind diese Veranstaltungen ja da: um in der Diskussion Lösungsansätze zu erkennen, von den Erfahrungen anderer Teilnehmenden zu lernen und die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse für sich zu nutzen.

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