Erneut keine Mehrheit bei heutiger Glyphosat-Abstimmung – über 100 europäische NGOs fordern: EU-Kommission muss einlenken

Die heutige EU-Abstimmung über die weitere Genehmigung von Glyphosat, bei der zum zweiten Mal keine qualifizierte Mehrheit erreicht wurde, kommentiert Boris Frank, erster Vorsitzender vom Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft (BEL):

"Wir verstehen nicht, wie die Transformation der Landwirtschaft gelingen soll, wenn die politischen Weichen nicht dafür gestellt werden. Mit der heutigen Enthaltung hat die deutsche Bundesregierung die Riesenchance vergeben, Glyphosat endlich vom Acker zu bekommen. Dabei verspricht dieselbe Regierung, dass Produkte aus Ökolandbau – bei denen die Anwendung von Glyphosat nicht erlaubt ist – bis zum Jahr 2030 einen Marktanteil von 30 Prozent erreichen sollen.

Ironischerweise kündigte das Landwirtschaftsministerium just für heute den Start einer großen Informationsoffensive an, die darüber aufklären soll, warum Bio kaufen so wichtig ist. Damit delegiert Cem Özdemir die Verantwortung für das Gelingen der Agrarwende zum guten Teil einfach an die Verbraucher.

Da nun keine qualifizierte Mehrheit für die Wiederzulassung zustande gekommen ist, entscheidet ein Kollegium der EU-Kommissare im nächsten Schritt im Alleingang. Wir lassen nicht locker und wenden uns zusammen mit 105 weiteren Organisationen an Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, die Nichtverlängerung der Zulassung vorzuschlagen – im Sinne des europäischen Green Deal.“

Link zum Brief mit den Forderungen: https://enkeltauglich.bio/wp-content/uploads/20231114-Stop-re-approval-of-glyphosate.pdf

Informationen der EU-Kommission zur heutigen Abstimmung über Glyphosat: No qualified majority reached by Member States (europa.eu)

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