Tulga Beyerle, Direktorin des MK&G: „Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg versteht sich als Impulsgeber und Resonanzraum für zeitgenössische Diskurse. Das geht nur mit einer globalen Perspektive: Große Herausforderungen wie der Klimawandel und das soziale Miteinander können durch Gestaltung verbessert, vielleicht sogar gelöst werden. Im gesellschaftlichen Transformationsprozess sind aktuelle Projekte in Design, Architektur und Kunst enorm wichtige Kräfte. Wir möchten diesen Ansätzen die Möglichkeit und den Raum geben, uns alle zum Denken und Handeln zu aktivieren."
Ab 16. Februar 2024 bildet die Ausstellung „FESTE FEIERN!“ den Auftakt des Jahresprogramms im MK&G. Im Mittelpunkt stehen Feste und Feierlichkeiten der griechischen und römischen Antike vom 6. Jahrhundert v. Chr. bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. Die vielfältigen gestalterischen Aspekte von Festen der Antike sind Ursprung unserer heutigen Festkultur. Den Bogen in die Gegenwart schlägt ein eigens für die Ausstellung produzierter Filmessay mit Ausschnitten aus internationalen Festen und Festivals wie dem Münchner Oktoberfest und dem Heavy Metal-Festival Wacken Open Air. (bis 25. August 2024)
Zu viel oder zu wenig – 90 Prozent der weltweiten Katastrophen haben mit Wasser zu tun. Mit der umfassenden internationalen Sonderausstellung „Water Pressure. Gestaltung für die Zukunft“ widmet sich das MK&G vom 15. März bis 13. Oktober 2024 einer der größten gegenwärtigen Herausforderungen der Menschenheit – der globalen Wasserkrise. Gezeigt werden Gestaltungsideen, die das Potenzial haben, unsere Zukunft radikal zu ändern. Die innovativen Gestaltungsideen aus den Bereichen Design, Architektur, Kunst und Wissenschaft gehen vielfach auf Prinzipien der Natur zurück und eröffnen so neue Wege aus der aktuellen Lage. In fünf Kapiteln werden inspirierende Lösungen für Probleme wie Wasserknappheit, Verschmutzung und gestörte Wasserkreisläufe vorgestellt. Die Schau befasst sich auch mit den gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen der Hafenstadt Hamburg.
Zeitgenössisches arabisches und persisches Grafikdesign zeigt die Austellung „Innere Strukturen – Äußere Rhythmen“ vom 26. April 2024 bis 22. April 2025. Zu sehen sind Plakate, Videos, Animationen, Murals, Installationen, Bücher und Schriftarten von Gestalter*innen aus Nordafrika, Westasien und der Diaspora. Die Designer*innen greifen dabei auf verschiedene islamische Traditionen und regionale Ästhetiken zurück und thematisieren drängende gesellschaftspolitische Fragen unserer Zeit, wie beispielsweise Gendergerechtigkeit und Meinungsfreiheit.
Die interdisziplinären Konzepte und partizipativen Formate der Kommunikationsdesignerin Sandra Mawuto Dotou verbinden Popkultur und politischen Aktivismus mit Gestaltung. Vor dem Hintergrund der Themen Rassismus, Postkolonialismus und Xenophobie geht sie der Frage nach, wie Design zur Aufklärung, Motivation, Mobilisierung, Reflexion und Entstigmatisierung beitragen kann. Die Ausstellung bildet vom 3. Mai bis 30. Juni 2024 den Abschluss ihrer Residenz im MK&G im Rahmen des Förderprogramms Fonds für Junges Design der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen (SHK).
Anna Haifisch ist eine der renommiertesten deutschen Comiczeichner*innen und Illustrator*innen. Ihre Zeichnungen von menschenähnlichen Tierfiguren, die allegorisch auf die Absurditäten des Lebens blicken, wurden mehrfach ausgezeichnet und waren bereits unter anderem in The New Yorker, The Guardian und im Süddeutsche Zeitung Magazin abgebildet. Anna Haifischs humorvoller Umgang mit popkulturellen Versatzstücken sowie das Zusammenspiel von expressiver Farbgebung und fragilem Strich sind charakteristisch für ihre Arbeit. In der Einzelausstellung im MK&G, die vom 6. Juni bis 20. Oktober 2024 zu sehen ist, entstehen neue Werke gemeinsam mit der Grafikdesignerin Anja Kaiser.
Nach der Wiedereröffnung des ersten Sammlungsbereichs Ostasien mit Schwerpunkt Japan in 2023 folgt ab 21. Juni 2024 der abschließende zweite Teil der Neupräsentation „Inspiration China“. Ausgewählte Highlights aus der über 3.000 chinesische Objekte umfassenden Sammlung im MK&G verdeutlichen in einer modular gestalteten Ausstellung Prinzipien chinesischer Kunst und die Einheit von Schrift und Bild. Zu sehen sind unter anderem Ritualbronzen, kaiserliches Porzellan, Schnitzlacke sowie Malerei, Kalligrafie und Farbholzschnitte. Mit insgesamt über 14.000 Objekten gehört die Sammlung Ostasien im MK&G zu den bedeutendsten Sammlungen ostasiatischer Kunst in Europa.
Wie werden Produkte in Szene gesetzt? Welche Perspektive steckt dahinter? Welche Wirkung hat diese Inszenierung auf uns? Wie prägt die Inszenierung das Markenbild? Wie kaum eine andere bietet die Sammlung des MK&G die Möglichkeit einer Gegenüberstellung von Objekt und Abbild in Werbekampagnen, grafischer Umsetzung und Produktfotografie. Anhand von rund 20 exemplarischen Fallstudien erzählt die Herbstausstellung „Die Inszenierung der Dinge“ vom 11. Oktober 2024 bis 18. Mai 2025 die Geschichte des Produkt- und Werbedesigns von den Anfängen des 20. Jahrhunderts bis heute.
Ende des Jahres stellt die MK&G messe vom 27. November bis
1. Dezember 2024 zeitgenössisches Kunsthandwerk in seiner Vielfalft vor, darunter junge und renommierte Positionen, internationale Strömungen und frische Perspektiven aus gestalterischen Disziplinen wie Keramik, Glaskunst und Schmuck-design. Als internationales Forum bietet die MK&G messe Kunsthandwerk von hoher handwerklicher Qualität für ein breites Publikum an. Die MK&G messe fördert zudem den künstlerischen Nachwuchs in der Kategorie „Young Talents“.
Hanne Friis definiert mit ihren Textilarbeiten den Begriff Bildhauerei neu: Ungewöhnliche Materialien wie Latex, Gummi, Plastik, Nylon, Seide, Samt und Gore-Tex formt und faltet sie zu einmaligen Textilobjekten. In der Ausstellungsreihe „Contemporary Craft“, die parallel zur MK&G messe am 27. November 2024 beginnt, wird das Werk der norwegischen Textildesignerin erstmals in Deutschland vorgestellt. (bis 27. April 2025)
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