Der Einladung zur feierlichen Schlüsselübergabe waren rund 200 Gäste gefolgt, darunter auch drei ehemalige Patienten, Gäste aus der Politik, der baubeteiligten Firmen sowie zahlreiche Mitarbeitende der Martini-Klinik und des UKE. Prof. Dr. Markus Graefen, Ärztlicher Leiter der Martini-Klinik und Prof. Dr. Hans Heinzer, Stellvertretender Ärztlicher Leiter der Martini-Klinik, nahmen den symbolischen Schlüssel zum Klinikneubau von der Senatorin Katharina Fegebank, Prof. Dr. Christian Gerloff, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKE, sowie Feridun Bircan, Geschäftsführer der KFE Klinik Facility-Management Eppendorf des UKE, entgegen.
„Die Martini-Klinik ist weltweit die Nummer eins bei der Behandlung und Erforschung von Prostatakrebs. Zugleich ist sie eine tragende Säule der Gesundheitsversorgung hier am UKE. Ich freue mich sehr, dass die Spitzenmedizin an der Martini-Klinik nun ein neues Zuhause hat – mit besten Behandlungsmöglichkeiten und neuester Technik. Ein guter Tag für den Wissenschafts- und Medizinstandort Hamburg. Und ein guter Tag für alle Patienten, die aus der ganzen Welt kommen, um sich hier behandeln zu lassen“, sagt Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke.
„Die Therapie von Prostatakrebs hat sich in den vergangen drei Jahrzehnten rasant entwickelt, und die Martini-Klinik hat einen großen Teil dazu beigetragen: mit ihrer wegweisenden Medizin und fürsorglichen Pflege sowie mit innovativen Operations- und Behandlungskonzepten. Der Neubau bietet jetzt die Basis für die Weiterentwicklung dieser medizinischen Exzellenz und ist zugleich mit einem zeitgemäßen Ambiente und mehr Komfort für die Patienten verbunden. Ich bedanke mich bei allen, die an der Planung und Umsetzung des Projekts beteiligt waren: von den Architekt:innen über die Bauleiter:innen und Handwerker:innen bis hin zu den Mitarbeitenden der Martini-Klinik, des UKE und insbesondere der KFE. Jede:r von Ihnen hat einen wertvollen Beitrag zum Erfolg dieses Bauprojekts geleistet“, sagt Prof. Dr. Christian Gerloff.
„Es hat sich gezeigt, dass die Strategie der medizinischen Versorgung eines Krankheitsbildes der beste Weg ist, um weltweite Spitzenwerte in der Behandlungsqualität unserer Patienten zu erreichen. Unser Qualitätsmanagement funktioniert, und unsere klinischen Studien und Forschung tragen wesentlich dazu bei, Patienten mit Prostatakrebs die bestmögliche Therapie bei gleichzeitig maximalem Erhalt der Lebensqualität zu bieten. Hinzu kommen optimierte Abläufe durch eine gute Patientensteuerung, die nicht nur mehr Effizienz, sondern auch eine hohe Servicequalität für unsere Patienten bedeutet“, sagt Prof. Dr. Markus Graefen.
„In den letzten Jahren haben wir in der Martini-Klinik zunehmend mehr Patienten aus ganz Deutschland und auch dem Ausland behandelt. Hinzu kommen die Daten des statistischen Bundesamtes, die besagen, dass die Gruppe der 50- bis 70-jährigen bis 2040 mehr als 10,7 Millionen Männer umfassen wird. Daher haben wir uns 2015 gemeinsam mit dem UKE-Vorstand für einen Neubau mit einer deutlichen Erhöhung der Betten- und OP-Kapazitäten entschieden. Ab dem zweiten Quartal 2024 werden wir die ersten Patienten im Neubau behandeln können. Ich danke allen ganz herzlich, die an der der Planung, Gestaltung und Realisierung des Neubaus mitgewirkt haben“, sagt Dr. Detlef Loppow.
Martini-Klinik: Spezialklinik für die Behandlung von Patienten mit Prostatakrebs
Die Martini-Klinik bietet alle Möglichkeiten zur Diagnostik und Therapie von Prostatakrebs und versorgt im Prostatakrebszentrum gemeinsam mit dem UKE jährlich rund 5.000 ambulante und 2.700 stationäre Patienten. Mit über 2.500 Prostatakrebsoperationen pro Jahr führen sie weltweit die meisten vollständigen (radikalen) operativen Entfernungen der Prostata durch. Dabei geht es um den maximalen Erhalt der Lebensqualität des Patienten in Hinblick auf Heilungsrate, Kontinenz und Potenz. Diese Faktoren werden seit vielen Jahren mit den sogenannten Patient Reported Outcome Measures (PROM) erfasst; diese Ergebnisse fließen in die Forschung und stetige Verbesserung der operativen Therapie ein. So hat beispielsweise die präzise Präparation und Erhaltung des Harnröhrenschließmuskels deutlich mehr Patienten zur Erhaltung ihrer Kontinenz verholfen. Das besonders auf die Anforderungen von Krebspatienten geschulte Pflege-Team der Martini-Klinik betreut die Patienten mit großer Empathie und auf hohem pflegerischen Niveau.
Martini-Klinik: Seit Gründung auf Expansionskurs
Die 2005 gegründete Fachklinik, einst mit nur acht Betten in Betrieb genommen, wuchs in den Folgejahren schnell auf 72 Betten an. Im siebengeschossigen Neubau mit 17.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche ist jetzt Platz für 100 Betten, verteilt auf vier Stationen, für zahlreiche Funktions- und Behandlungsräume, beispielsweise für die ambulante Chemotherapie, sowie für acht OP-Säle, die für den Einsatz von roboterassistierten Operationssystemen und fokalen Therapietechniken (punktuelle Behandlung des Prostatakarzinoms) ausgestattet sind. Großzügige und mit hochwertigen Materialien gestaltete Patientenzimmer mit bodentiefen Fenstern, helle Operations- und Aufwachräume mit Oberlichtern, einladende Aufenthalts- und Untersuchungsräume, kurze Wege für Mitarbeitende und Patienten sowie modernste Medizintechnik zeichnen das neue Prostatakrebszentrum aus.
„Erstmalig hat die KFE die vollständige Bauplanung und die Koordinierung der rund 80 beteiligten Bauunternehmen übernommen. Dadurch konnten wir flexibel und wirtschaftlicher agieren und den Bau trotz der allgemeinen volatilen Lage in rund vier Jahren fertigstellen“, sagt Feridun Bircan.
Daten und Fakten zum Neubau
- Erster Spatenstich: Juli 2019
- Grundsteinlegung: September 2019
- Richtfest: August 2021
- Fertigstellung: November 2023
- Inbetriebnahme: zweites Quartal 2024
- Bruttogeschossfläche: rund 17.000 Quadratmeter
- UG: Umkleiden, Bettenaufbereitung und Technik
- EG und 1. OG: zweigeschossige Sockelzone mit Ambulanzen, MRT, Funktionsdiagnostik
- 2. OG: Operationsbereich mit acht OP-Sälen, ausgestattet mit fünf roboterbasierten Operationssystemen
- 3. bis 5. OG: vier Stationsbereiche mit insgesamt 100 Betten
- 6. OG: Administrativer Bereich
- Architekt: Arbeitsgemeinschaft AC/HWP (Wien/Stuttgart)
- Baukosten des vom UKE eigenfinanzierten Bauprojekts belaufen sich auf rund 86 Millionen Euro
Ansichten des Neubaus der Martini-Klinik und Fotos zum Download unter: www.uke.de/pressebilder. Weitere Informationen zum UKE Zukunftsplan 2050 unter: www.uke.de/2050
Das 1889 gegründete Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist eine der modernsten Kliniken Europas und mit rund 14.900 Mitarbeitenden einer der größten Arbeitgeber in Hamburg. Pro Jahr werden im UKE rund 543.000 Patient:innen versorgt, 89.000 davon stationär und 454.000 ambulant. Zu den Forschungsschwerpunkten des UKE gehören die Neurowissenschaften, die Herz-Kreislauf-Forschung, die Versorgungsforschung, die Onkologie sowie Infektionen und Entzündungen. Über die Medizinische Fakultät bildet das UKE rund 3.400 Mediziner:innen, Zahnmediziner:innen und Hebammen aus.
Wissen – Forschen – Heilen durch vernetzte Kompetenz: Das UKE. | www.uke.de
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