BKK Dachverband: Wenn es um die Versorgung geht, muss man die Versicherten fragen

Versicherte wünschen sich in der Gesundheitsversorgung und von den Krankenkassen mehr, als die Politik umsetzen will beziehungsweise sich zutraut. Ein Beispiel ist die kontroverse Diskussion im Rahmen der vorliegenden Digitalgesetze um die Nutzung von Gesundheitsdaten. Dabei werden die Vorstellungen der Bürger nicht genügend berücksichtigt. Zum Hintergrund: Der aktuelle politische Diskurs dreht sich unter anderem darum, wer Patienten künftig entlang vorliegender Gesundheitsdaten beraten und Handlungsempfehlungen aussprechen darf.

„Versicherte wünschen sich eine maßgeschneiderte, datenbasierte Beratung und Steuerung von ihrer Krankenkasse“, sagt Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes. Dies sei das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von mehr als 5000 gesetzlich und privat Versicherten, die der BKK Dachverband am 6. November im BKK Kundenreport 2023 veröffentlicht. Die Publikation beleuchtet die Leistungs- und Servicequalität von Krankenkassen.

Der Report zeige, dass die Versicherten weitaus mehr Vertrauen in die Datenschutzkompetenz ihrer Kassen hätten, als die Vertreter mancher Leistungserbringer behaupteten. „Die Auswertung von Gesundheitsdaten ist laut unserer Erhebung absolut im Sinne der Patienten“, sagt Klemm. „Durch die Analyse können die Krankenkassen individuelle Risiken für Erkrankungen erkennen und dem Versicherten Maßnahmen vorschlagen, um diese zu minimieren.“ Das entspreche dem Wunsch der Bürger, dass ihre Krankenkassen künftig die Rolle eines Lotsen übernehmen und die Versicherten aktiv dabei unterstützen, nicht auf den verschlungenen Pfaden des deutschen Gesundheitswesens verloren zu gehen.

„Die Kunden verstehen ihre Kasse längst nicht mehr als bloßen Kostenträger“, sagt Klemm. „Sie wollen vor allem Versorgungsqualität!“ Klemm nimmt damit Bezug auf die politischen Pläne zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz und die dort enthaltenen Qualitätskriterien, die die Krankenkassen künftig veröffentlichen sollen. Sie verwies darauf, dass die Betriebskrankenkassen im Hinblick auf diese Kriterien – wie etwa Ablehnungsquoten bei Anträgen Versicherter auf Kostenerstattung – besser dastünden als andere Kassenarten. Das gelte ebenso für die allgemeine Kundenzufriedenheit. Klemm forderte den Gesetzgeber aber darüber hinaus auf, dafür zu sorgen, dass Kassen in einen echten Wettbewerb um die beste Versorgung treten können – und dies für die Versicherten auch transparent werde.

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