Enge Zusammenarbeit zwischen Bahn und der Bauwirtschaft unerlässlich
In seiner Eröffnungsrede ging BVMB-Präsident Martin Steinbrecher auf die Herausforderungen und Aufgaben ein, die mit dem umfangreichen Finanzierungshochlauf in den nächsten Jahren einhergehen. Er forderte von der Bahn vor allem eine genaue Übersetzung der Mittel in konkrete Projekte. „Wie viele Kilometer Oberbau? Wie viele Brücken? Wie viele Lärmschutzmaßnahmen? Um wie viele Stellwerke, Weichen, Bahnsteige, Sicherungsleistungen etc. geht es?“ Diese Informationen seien essenziell, um die entsprechende Planungs- und Investitionssicherheit in der Bauwirtschaft zu bekommen, so Steinbrecher weiter. Er bekräftigte zudem die Entschlossenheit, den eingeschlagenen Weg in der Zukunftsinitiative Bahnbau (ZIB) fortzusetzen, um den Bahnbau in Deutschland gemeinsam erfolgreich zu gestalten. „Es gilt aber auch weiter, nicht zuletzt in den konkreten Projekten auf den Baustellen partnerschaftlich und lösungsorientiert miteinander umzugehen“, so Steinbrecher.
Im Anschluss gab die Vorständin Infrastrukturplanung und -projekte der DB Netz AG, Ingrid Felipe, einen aktuellen Überblick aus den Bereichen Infrastrukturplanung und -projekte der DB Netz AG. Wie auch die noch folgenden Rednerinnen und Redner stellte sie sich im Anschluss den mitunter auch kritischen Nachfragen von BVMB-Hauptgeschäftsführer Michael Gilka und aus dem Plenum. Ein weiterer Impuls kam von Ministerialrat Florian Böhm, dem Büroleiter des Bundesbeauftragten für den Schienenverkehr, Michael Theurer, MdB, der auf den Deutschlandtakt, den Zusammenschluss von DB Netz und DB Station&Service zur neuen, gemeinwohlorientierten InfraGO und die Novelle des Bundesschienenwegausbaugesetzes einging.
„Rakete für die Schiene zünden“
Eine „Rakete für die Schiene“ will Uwe Neumann, Leiter der Beschaffung Infrastruktur Deutsche Bahn AG, zünden. In seinem Vortrag präsentierte er die Punkte, an denen sich seiner Ansicht nach die Zusammenarbeit zwischen Bauherren und der mittelständischen Bauwirtschaft orientieren soll. Bedarfstransparenz und -priorisierung, Markttransparenz und -entwicklung, Vertrags- und Vergabedesign und Neugestaltung rechtlicher Rahmenbedingungen waren Schlüsselpunkte, auf die er dabei abhob. Auch er musste sich im Anschluss kritischen, aber konstruktiven Fragen stellen und betonte dabei, wie wichtig die mittelständische Bauindustrie für die Verwirklichung der anstehenden Projekte sei, u. a. den Hochleistungskorridoren.
Abschließend gab die Technikleiterin der Festen Fehmarnbeltquerung, Jutta Heine-Seela, einen Überblick über die zahlreichen Infrastrukturprojekte im Bereich Schiene, die aktuell und künftig allein im Norden Deutschlands mit knapp zwei Milliarden Euro realisiert werden.
Letztlich waren sich alle Referentinnen und Referenten einig, dass die Milliarden-Investitionen in die Schiene ohne den Mittelstand nicht umsetzbar sind.
Impulsgebende, Gäste und Mitglieder traten beim Get-together am Schluss weiter in Austausch miteinander und ließen einen erfolgreichen und konstruktiven Arbeitskreis Bahn der BVMB gemeinsam bis weit in den Abend hinein ausklingen. Der nächste AK Bahn findet im Herbst 2024 statt.
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