Lauterbach macht nichts für Apotheken

Am heutigen Tag fand ein bedeutendes Treffen zwischen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und führenden Vertretern der Abda statt. An der Diskussion nahmen die Präsidentin Gabriele Regina Overwiening und der Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz teil. Die Zusammenkunft dauerte etwa zwei Stunden und konzentrierte sich auf die aktuellen Herausforderungen, vor denen die Apothekenbranche in Deutschland steht. Trotz intensiver Gespräche und eindringlicher Appelle seitens der Abda-Vertreter wurden keine konkreten Zusagen seitens des Ministers gemacht.

Ein zentrales Anliegen der Abda-Vertreter war die problematische strukturelle Unterfinanzierung der Apotheken, die inzwischen als existenzielles Problem wahrgenommen wird. Gleichzeitig wurde die Gefahr für die flächendeckende medizinische Versorgung in Deutschland hervorgehoben, sofern geeignete Maßnahmen nicht ergriffen werden. Es wurde eindringlich darauf hingewiesen, dass bis zu 600 Apotheken im laufenden Jahr in verschiedenen Regionen des Landes akut von der Schließung bedroht sind, wobei diese Problematik nicht nur strukturschwache Gebiete betrifft, sondern auch städtische Zentren.

Die Abda-Vertreter betonten die entscheidende Rolle der Apotheken, die in den letzten Jahren vermehrt Verantwortung im Auftrag der Politik übernommen haben, um die medizinische Versorgung zu gewährleisten. Ohne ihren unermüdlichen Einsatz wäre die Versorgung bereits gefährdet. Die Abda forderte erneut eine finanzielle Stärkung aller Apotheken, um deren Fortbestand zu sichern und die Qualität der Versorgung aufrechtzuerhalten.

Ein weiterer kritischer Gesprächspunkt war die Reformagenda des Ministers, insbesondere in Bezug auf Filialapotheken ohne Apotheker, Notdienste und Rezepturen. Die Abda-Vertreter äußerten deutliche Bedenken und wiesen darauf hin, dass solche Filialapotheken die Qualität der medizinischen Versorgung gefährden könnten. Gleichzeitig betonten sie, dass bereits bestehende gesetzliche Regelungen zur Gründung von Apotheken in unterversorgten Gebieten ausreichend seien.

Trotz ausführlicher Argumentation und Diskussion dieser Themen blieb Bundesgesundheitsminister Lauterbach konkrete Zusagen schuldig. Das Bundesgesundheitsministerium kündigte jedoch weitere Gespräche an, während die Abda ihre Bereitschaft zur Fortführung des Dialogs bekräftigte, um die kontinuierliche Arzneimittelversorgung über lokale Apotheken sicherzustellen.

Kommentar:

Das Treffen zwischen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und den Vertretern der Abda unterstreicht die anhaltenden Herausforderungen, denen sich die Apothekenbranche in Deutschland gegenübersieht. Die Themen strukturelle Unterfinanzierung und die drohende Schließung von Apotheken sind von großer Bedeutung und dürfen nicht länger unbeachtet bleiben. Die Abda hat in diesem Gespräch nachdrücklich auf die entscheidende Rolle der Apotheken hingewiesen, insbesondere in der Bewältigung der COVID-19-Pandemie. Trotz der dringlichen Appelle seitens der Abda konnte Bundesgesundheitsminister Lauterbach keine konkreten Zusagen machen.

Die Reformpläne des Ministers in Bezug auf Filialapotheken ohne Apotheker und Notdienste werfen berechtigte Bedenken auf, da sie das Potenzial haben, die Qualität der Patientenversorgung zu gefährden. Die Abda hat überzeugend argumentiert, dass bereits bestehende Gesetze zur Gründung von Apotheken in unterversorgten Regionen ausreichend sind.

Die Ankündigung weiterer Gespräche seitens des Bundesgesundheitsministeriums ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir hoffen, dass in diesen Gesprächen konkrete Lösungen und Maßnahmen erarbeitet werden, um die Apotheken und die medizinische Versorgung zu sichern. Es ist von größter Bedeutung, dass alle Beteiligten zusammenarbeiten, um diese drängenden Probleme anzugehen und die Gesundheitsversorgung in Deutschland aufrechtzuerhalten.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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