Madiran: Edle Rotweine aus Südwestfrankreich für festliche Anlässe

Im Herbst und Winter haben Rotweine wieder Hochsaison. Und wenn am Jahresende die Festtage vor der Tür stehen, wird gerne der eine oder andere edle Tropfen geöffnet. Ein seit Jahrhunderten bekannter Klassiker der französischen Weinwelt ist der tiefrote Madiran aus dem gleich­namigen Anbaugebiet im Südwesten Frankreichs. Das 1.400 Hektar große Weinbaugebiet liegt rund 60 Kilome­ter nördlich der Pyrenäen und 80 Kilometer östlich des Atlantiks am Rande der Gascogne. Bereits im 11. Jahrhundert bauten die Benediktinermönche hier die ersten Reben an.

Tannat: König des Madiran
Das Aushängeschild der Appellation Madiran ist die rote, tanninhaltige autochthone Rebsorte Tannat. Seit dem Mittelalter wurden im Madiran Tannat, Cabernet Franc und Pinenc ange­baut. Die Robustheit der Tannat-Rebe hat sich schließlich durchgesetzt, da sie eine gewisse Anpassungsfähigkeit an das manchmal sehr feuchte, vom nahen Atlantik geprägte Klima be­wiesen hat: relativ hohe Niederschläge im Frühjahr, heiße Sommer, eine Nachsaison mit noch warmen Tagen und kühlen Nächten, ideal für die Entwicklung komplexer Aromen und die Reifung der Tannine in den Trauben.

Tannat ergibt kräftige, tiefdunkle, gut strukturierte, langlebige Weine mit interessanten Beeren- und Kräuteraromen, oft mit einem Hauch von Schokolade. Auch bei hoher Reife hat ein Madiran immer noch die nötige Portion Frische (natürliche Säure). Wichtig ist, dass die Tannine voll ausreifen können und durch den Ausbau im Holz gebändigt werden.

Die Weine von Château Arricau-Bordes haben zur Berühmtheit der Appellation Madiran beigetragen. Rund um das Schloss aus dem 12. Jahrhundert erstrecken sich die Weinberge über 12 Parzellen (14 Hektar), auf de­nen hauptsächlich Tannat angebaut wird. Die tiefrote und gehalt­volle Cuvée ist eine Assemblage aus 50 % Tannat sowie je 25 % Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc. Aromen dunkler Früchte (Brombeere, Cassis, Pflaume) verbinden sich mit würzigen Noten (schwarzer Pfeffer, Nelken). Am Gaumen präsen­tiert sich der Wein vollmundig und mit einem schönen Volumen, das sich auf die feinen, ausgereiften Tannine stützt.

L’Enfant Roi (Königskind) heißt der neue Bio-Wein (Tannat, Cabernet Sauvignon, Pinenc) der Genossenschaft Plaimont. Wie ein gut behütetes Königskind wacht der Winzer dieses Grand Vin akribisch über seinen 3,5 Hek­tar großen Weinberg: Vom Rebschnitt bis zur Handlese legt er bei diesem „großen“ Madiran 18-mal Hand an – Rebstock für Rebstock. Jede Parzelle wird separat vinifiziert. Die purpurrote Cuvée präsen­tiert sich komplex mit Aromen roter Früchte (schwarze Johannisbeere, Brombeere, Kirsche, Zwetschge), die sich harmonisch mit würzigen und schokoladigen Noten verbinden.

Grévière ist eine Cuvée aus 80 % Tannat und 20 % Cabernet Sauvignon. Die Trauben für diesen Wein werden auf einem für Madiran geologisch einzigartigen Terroir angebaut: auf alten, kiesigen Lehmböden, die den Wasserabfluss begünstigen. Die Trauben werden Anfang Oktober von Hand gelesen und anschließend vergoren. Danach reift der Wein 12 Monate in Eichenfässern, den Barriques. Der Ausbau im Barrique verleiht dem tiefgranatroten Grèvière eine enorme aromatische Komplexität und viel Volumen mit gut strukturierten Tanninen. Das Bu­kett ist kräftig, aber elegant mit Noten von schwarzen Johannisbeeren, Kräutern und La­kritze.

Ideale Partner für die Martins- oder Weihnachtsgans
Mit ihrer Kraft und ihren Tanninen sind diese drei Madiran-Weine ideale Essensbegleiter. Zu einem kurz gebratenen Rindersteak, zu Roastbeef, einer rosa gebratenen Entenbrust oder einer lang­sam geschmorten Lammschulter ergibt sich eine schöne Harmonie von Wein und Speise. Auch zur traditionellen Martins- oder Weihnachtsgans mit Klößen und Rotkohl passen diese drei Madirans hervorragend.

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