Kammerversammlung der Ärztekammer Niedersachsen fordert ausreichende und nachhaltige Finanzierung des Gesundheitssystems

Die Kammerversammlung der Ärztekammer Niedersachsen unterstützt die konzertierten Protestaktionen von Ärztinnen und Ärzten in der ambulanten und stationären Versorgung und fordert eine bessere Finanzierung des Gesundheitssystems, um auch zukünftig die Versorgung zu sichern.

Die Delegierten der Kammerversammlung der Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) machten in ihrer jüngsten Sitzung auf die angespannte Situation in der ambulanten und stationären Versorgung aufmerksam: Aufgrund von vermehrt auftretenden finanziellen Notlagen und dem an vielen Stellen fehlenden Personal warnt das Ärzteparlament vor einer massiven Gefährdung des Gesundheitssystems.

Unter dem Titel „Unser Gesundheitssystem ist in Gefahr“ haben die Delegierten mit großer Mehrheit eine Resolution verabschiedet: Darin fordert das Ärzteparlament unter anderem eine ausreichende und nachhaltige Finanzierung der Krankenhäuser und der ambulanten Versorgung. Dazu zählen die Vertreterinnen und Vertreter der niedersächsischen Ärzteschaft sowohl Unterstützung bei den steigenden Personalkosten als auch mehr Anerkennung für den Beruf der Medizinischen Fachangestellten (MFA) etwa durch eine steuerfinanzierte Inflationsprämie.

Resolution der Kammerversammlung der Ärztekammer Niedersachsen

Resolution für gemeinsame Aktionen der Ärzteschaft für den Erhalt eines nachhaltigen Gesundheitssystems

Ohne bessere Finanzierung ist unser Gesundheitssystem gefährdet.

Unser Gesundheitssystem ist in Gefahr!!

In unseren Krankenhäusern fehlen Pflegekräfte, medizinisches Hilfspersonal und Ärzte und auch in den ambulanten Praxen nimmt der Mangel an MFA und Ärzten deutlich zu. Viele Praxen vermindern ihr Angebot und sind wegen Personalmangel nur noch eingeschränkt telefonisch erreichbar. Wartezeiten der Patienten nehmen zu. Sehr viele Ärzte stehen vor dem Renteneintritt ohne Praxisnachfolger. In dieser Situation werden dem deutschen Gesundheitssystem notwendige Finanzmittel verweigert.

Mit einem bundesweiten Protesttag machten die Krankenhäuser im Juni auf ihre finanzielle Notlage aufmerksam. Die niedergelassene Ärzteschaft hat jüngst gegen eine Gesundheitspolitik protestiert, die die ambulante Versorgung existentiell gefährdet. Um Unter- und Fehlversorgung unserer Patienten zu verhindern, werden effektive Steuerungsmöglichkeiten benötigt, die nur durch die Gesundheitspolitik vorbereitet werden können.

Das in Europa einmalige Gesundheitssystem mit dem ausgewogenen Nebeneinander von stationärer Krankenhaus- und ambulanter flächendeckender Versorgung durch selbständige Praxen ist durch mangelnde Finanzierung und Personalmangel akut gefährdet!

Nach dem Motto „Nur gemeinsam sind wir stark“ unterstützt die Kammerversammlung der Ärztekammer Niedersachsen konzertierte Protestaktionen von niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen sowie Ärztinnen und Ärzten in der stationären Versorgung. Die Ärzteschaft wird im Bestreben um bessere Rahmenbedingungen für eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung nicht auseinanderdividiert werden.

Für eine nachhaltige zukunftsfähige Gesundheitspolitik fordert die Kammerversammlung gemeinsame Protestaktionen der gesamten deutschen Ärzteschaft!

Die Kammerversammlung der ÄKN fordert weiterhin eine ausreichende und nachhaltige Finanzierung der Krankenhäuser und der ambulanten Arztpraxen durch verbesserte finanzielle Unterstützung der steigenden Personalkosten und eine Anerkennung des Berufs der MFA durch eine steuerfinanzierte Inflationsprämie.

Über Ärztekammer Niedersachsen

Die Ärztekammer Niedersachsen ist die standesrechtliche Vertretung der mehr als 45.000 Ärztinnen und Ärzte im Flächenland Niedersachsen. Sie nimmt in Selbstverwaltung öffentliche Aufgaben im Gesundheitswesen wahr und erfüllt zugleich weisungsgebunden staatliche Aufgaben. Außerdem setzt sie sich für eine qualitativ hochwertige ärztliche Fort- und Weiterbildung ein und betreut die Ausbildung der Medizinischen Fachangestellten.

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