Bereits seit Monaten fordert die IG Metall für die rund 1200 Beschäftigten der MOIA Operations GmbH in Hamburg und Hannover bessere Arbeitsbedingungen durch einen Tarifvertrag. Dazu sollen aus Sicht der Gewerkschaft eine zügige Entgelterhöhung von 5,2 Prozent und eine zusätzliche Inflationsausgleichsprämie gehören. Darüber hinaus soll ein Haustarifvertrag geschaffen werden, der sich an den Regelungen der Volkswagentochter Volkswagen Group Services orientiert.
Nach der zweiten Verhandlungsrunde am 12. September erklärte die Volkswagen-Arbeitgeberseite die Tarifbemühungen der IG Metall für gescheitert. Das Unternehmen verfüge über kein Geld, um in Tarifbindung zu gehen und Volkswagen lehne eine Budgeterhöhung ab. Dass Volkswagen Arbeitsbedingungen nahe der Prekariatsgrenze dulde, sei ein dramatischer Offenbarungseid. Im negativen Sinne wird dies nur durch die Reaktion des Unternehmens übertroffen: Statt über ordentliche Entgelte und einen Tarifvertrag zu verhandeln, drohe MOIA mit Standortschließung und drastischem Personalabbau. Spätestens jetzt sei auch Dr. Carsten Intra, VW-Nutzfahrzeuge-Chef und Mitglied im MOIA-Aufsichtsrat, in der Verantwortung.
Bei diversen Betriebs- und Mitgliederversammlungen haben Beschäftigte ihrem Unmut bereits Ausdruck verliehen. „Wenn Volkswagen zulässt, dass MOIA mit so schmutzigen Rahmenbedingungen ihre Fahrer beschäftigt, werden wir unsere Konsequenzen ziehen. Die Kolleginnen und Kollegen sind absolut bereit für ihre Anliegen auch Flagge zu zeigen. Dann wird die Flotte stillstehen!“, so Metaller Reusch weiter.
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