Energiekosten (Heizen, Strom, Mobilität) steigen wieder

  • hohe Ölpreise sorgen für höhere Heizkosten – Heizöl im September 18 Prozent teurer als im Juni
  • Senkung der Gasumlagen könnte Familie um 135 Euro im Jahr entlasten
  • Mobilitätskosten steigen den dritten Monat in Folge

Die Preise für Heizen, Strom und Mobilität sind erneut leicht gestiegen. Nachdem die Energiekosten bereits im Juli etwas gestiegen waren, sind sie im August nochmal höher. Damit sind die Kosten weiter deutlich über dem Niveau von vor der Energiekrise.

Im August 2023 musste ein Musterhaushalt für die jährlichen Energiekosten durchschnittlich 5.738 Euro aufbringen. Am geringsten waren die Energiekosten in diesem Jahr im Juni. Vor zwei Monaten bezahlte ein Musterhaushalt im Schnitt 5.579 Euro. Im August sind die Energiekosten drei Prozent höher.

Heizen (Gas, Heizöl):

– Die Preise für das Heizen sind seit Juni leicht gestiegen: um vier Prozent. Im Juni musste der Musterhaushalt im Schnitt für Gas und Heizöl noch 2.152 Euro aufwenden, aktuell sind es 2.235 Euro. 

– Gründe für den Kostenanstieg beim Heizen ist der gestiegene Heizölpreis und der leicht gestiegene Gaspreis. Im Vergleich zum Juni stieg der Heizölpreis um 18 Prozent. Der durchschnittliche Heizölpreis (2.000 Liter) lag im August 2023 bei 2.134 Euro (Juni 2023: 1.813 Euro).

– Der Börsenpreis für Gas (European Gas Spot Index THE) ist im Monatsmittel im August 2023 im Vergleich zum Juni 2023 leicht gestiegen. Im Juni lag der Börsengaspreis bei durchschnittlich 32 Euro pro MWh. Aktuell werden im Schnitt 33 Euro pro MWh Gas im Großhandel fällig. Das ist ein Plus von drei Prozent. 

– Zum Start der Heizperiode könnten Gaskund*innen mit einer Entlastung bei den Heizkosten rechnen. Trading Hub Europe (THE) senkt zum 1. Oktober 2023 die SLP-Bilanzierungsumlage von 5,70 Euro/MWh und die Konvertierungsumlage von 0,38 Euro/MWh auf je 0,00 Euro/MWh. Außerdem sinkt das Konvertierungsentgelt von 0,45 Euro/MWh auf 0,21 Euro/MWh.

– Geben die Gasanbieter diese Senkungen an ihre Kund*innen weiter, entspricht das für eine Familie (Verbrauch 20.000 kWh) einer Entlastung von rund 135 Euro im Jahr. Der größte Teil der Entlastung entfällt auf den Wegfall der SLP-Bilanzierungsumlage (122 Euro).

Strom:

– Die Kosten für Strom sind im August 2023 minimal gesunken. Im Schnitt wurden 1.867 Euro fällig. Das sind 0,2 Prozent weniger als im Juni 2023 (1.870 Euro).

– Der Börsenstrompreis ist nach dem Rückgang im Juli wieder gestiegen. Im Juni wurden für eine Megawattstunde Strom im Schnitt 91 Euro an der Börse fällig. Im Juli 2023 kostete eine Megawattstunde Strom im Schnitt nur 74 Euro. Im August liegt der Preis bei durchschnittlich 92 Euro. Das ist ein Plus von 24 Prozent im Vergleich zu Juli 2023. (Leipziger Strombörse EEX Day Ahead volumengewichtet).

„Sollten die Preise an der Börse nachhaltig hoch bleiben, ist auch wieder mit steigenden Preisen für Endkund*innen zu rechnen", sagt Billy Scheufler, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Wer jetzt seinen Anbieter wechselt, kann sich die aktuell günstigen Preise über einen längeren Zeitraum sichern."

– Weiterhin wird zur Entlastung der Industrie und der Verbraucher*innen über eine Senkung der Stromsteuer debattiert. Eine Familie würde bei einer Senkung der Stromsteuer von 2,05 Cent auf den europäischen Mindestsatz von 0,1 Cent knapp 116 Euro weniger zahlen, ein Single knapp 35 Euro. Eine größere Entlastung für Stromkund*innen wäre die Senkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent. Eine Familie würde so um 188 Euro entlastet, ein Single um 67 Euro.

Mobilität (Benzin, Diesel, Strom):

– Die Kosten für Mobilität sind im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Während die Kosten im Juni 2023 bei durchschnittlich 1.556 Euro lagen, wurden im August im Schnitt 1.636 Euro fällig – ein Plus von fünf Prozent und der dritte Monat in Folge mit gestiegenen Spritpreisen.

Definition: Der Energiekostenindex von CHECK24 zeigt, wie viel ein Musterhaushalt im Jahr für Strom und jeweils gewichtet entsprechend der bundesweiten Verteilung für Heizen (Gas und Heizöl) sowie Mobilität (Benzin, Diesel, Strom) ausgeben muss. Die Daten werden rückblickend bis einschließlich Juni 2010 erhoben.

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