Erst mal herzlich willkommen heißen

Im Handwerk ist man froh über jeden Auszubildenden. Auch in diesem Jahr gelingt es nicht, alle offenen Lehrstellenplätze in der Region zu besetzen. „Unsere Handwerksbetriebe machen sich deshalb viele Gedanken, was sie tun können, um die Ausbildung attraktiv zu gestalten“, lässt die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald wissen. Dabei werden von Vergünstigungen bis hin zu besonderen Bildungsangeboten viele Möglichkeiten einbezogen.

Dass auch die kleinen Dinge zählen, weiß Leonard Kopp, Ausbildungs- und Nachwuchssicherungsberater bei der Kammer. „Ein guter Start im Ausbildungsbetrieb öffnet viele Türen“, sagt er. Wenn am 1. September das neue Ausbildungsjahr startet, können Betriebe also eine Menge tun, um den Einstieg zu erleichtern und der Nervosität vor dem ersten Schritt ins Berufsleben entgegenzuwirken. „Entscheidend ist, vor dem offiziellen Beginn, erste Einblicke in den Betrieb zu gewähren und die wichtigsten Fragen für den ersten Tag zu klären“, sagt der Experte der Handwerkskammer. „Dabei helfen die berühmten W-Fragen: Wo muss ich hin? Wann soll ich da sein? Bei wem soll ich mich melden? Was soll ich mitbringen?“

Ein kleiner Fahrplan kann den Ausbildungsverantwortlichen zudem dabei unterstützen, gut strukturiert durch die Anfangszeit zu kommen und den Azubis Sicherheit zu geben. Leonard Kopp hat diese fünf Tipps für einen gelungenen Start in die Ausbildung.

Neuankömmlinge begrüßen
„Eine Begrüßung durch den Chef und das Team signalisiert eine Wertschätzung gegenüber den Auszubildenden und gibt ihnen ein Gefühl des Willkommenseins“, so der Ausbildungs- und Nachwuchssicherungsberater. Da in den ersten Tagen zudem eine Menge an Eindrücken und Informationen auf die Neuankömmlinge einprasselt, helfe auch eine Begrüßungsmappe mit den wichtigsten Informationen, die zu Beginn ausgehändigt werden könne.

Orientierung im Betrieb geben
Zu Beginn der Einführungswoche sollte zudem ein Betriebsrundgang eingeplant werden, damit die Auszubildenden sich möglichst schnell allein zurechtfinden können. In diesem Zuge bietet es sich auch an, Kollegen und deren Tätigkeitsfelder vorzustellen, die bei der Begrüßungsrunde gefehlt haben.

Angenehme Atmosphäre schaffen
„Dazu gehört vor allem, dass Azubis gut ins Team integriert werden, was zum Beispiel bei einer gemeinsamen Mittagspause einfach erreicht wird“, sagt Leonard Kopp. Auch ein persönlicher Ansprechpartner sei hilfreich. So haben die Auszubildenden eine Anlaufstelle während ihrer Lehrzeit und einen Vertrauten, der mit Rat und Tat zur Seite stehe und sie zu Beginn der Ausbildung mit den Regeln des Betriebs vertraut mache.

Informationen zur Ausbildung geben
Gleich zum Einstieg in die Lehrzeit sollten Azubis über Rechte und Pflichten während der Ausbildung informiert werden. „Händigen Sie ihnen die Ausbildungsordnung, den Ausbildungsrahmenplan sowie das Berichtsheft aus“, empfiehlt der Experte der Handwerkskammer. Darüber hinaus müssen die Azubis über Überbetriebliche Ausbildungsabschnitte, den Berufsschulunterricht und Prüfungen aufgeklärt werden.

Interesse zeigen und nachfragen
Wer sich täglich ein festes Zeitfenster einplane, um sich mit den Lehrlingen auszutauschen, bleibe automatisch im Kontakt und vermeide Fehlentwicklungen. Es müsse auch gar nicht lange sein, so der Ausbildungs- und Nachwuchssicherungsberater. Schon täglich fünf Minuten genügen. „Damit zeigen Sie Ihr Interesse an deren Wohlbefinden, wie es ihnen im Betrieb gefällt und womit sie möglicherweise Probleme haben“, sagt Leonard Kopp.

Die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald bietet Unterstützung bei der Nachwuchswerbung und berät Betriebe zu allen Themen rund um die Ausbildung. Ansprechpartner ist unter anderem Leonard Kopp, Telefon: 0621 18002-136, E-Mail: leonard.kopp@hwk-mannheim.de. Informationen rund um die Ausbildung im Handwerk bietet für Schüler, Eltern, Azubis, Handwerksbetriebe und Schulen die Website zur regionalen Ausbildungskampagne auf www.handwerk-das-isses.de.

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