Der erste Fachtalk im Rahmen der Dialoginitiative des Deutschen Olympischen Sportbundes „DEINE IDEEN. DEINE SPIELE.“ brachte am gestrigen Donnerstag Expert*innen aus dem Nachhaltigkeitsbereich zusammen, um über die Rolle des Sports als Treiber einer nachhaltigen Entwicklung zu diskutieren.
Das Panel mit Teilnehmer*innen aus Sport, Wissenschaft und Politik war sich einig darüber, dass Nachhaltigkeit im Sport von der Gesellschaft aus gedacht werden muss. Es brauche klare Spielregeln und ein gemeinsames Zukunftsbild, um Olympische und Paralympische Spiele der Zukunft möglichst klimaschonend durchzuführen.
Das waren die prägnantesten Aussagen der Expert*innen:
Philip Erbers, CHIO Aachen:
„Der Sport hat nicht nur die Fähigkeit, sondern auch die Verantwortung, als Vorbild für Nachhaltigkeit zu dienen.“
„Nachhaltigkeit muss nachweisbar, messbar sein. Wir müssen zeigen, welche Maßnahmen wir ergriffen haben und was wir damit erreicht haben.“
„Wir brauchen ein gesamtgesellschaftliches Zielbild, auf das wir in Bezug auf Nachhaltigkeit hinarbeiten. Es reicht nicht zu sagen, wir machen die nachhaltigsten Spiele aller Zeiten. Wir müssen konkret aufzeigen, was wir anders machen wollen.”
Thea-Helene Gieroska, Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Sportpolitik von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
„Ich glaube fest daran, dass Olympische Spiele auch in einer klimagerechten Welt stattfinden können.”
„Zu Olympische und Paralympischen Spielen in Deutschland sage ich definitiv ja. Wir haben in Deutschland alle Voraussetzungen und wir können nicht immer auf andere zeigen und sagen, ihr macht das schlecht, sondern wir müssen es besser machen.“
Univ.-Prof. Dr. Ralf Roth, Deutsche Sporthochschule Köln:
„Der Sport besitzt eine transformative Kraft, um gesellschaftlichen Wandel zu unterstützen. Er ist ein Treiber und Motor für Veränderung, wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen.“
„Eigentlich brauchen wir ein 18. SDG, das heißt: Mut und Zuversicht.“
„Olympische Spiele sind keine Nachhaltigkeits- oder Naturschutzveranstaltung. Wir haben die Notwendigkeit, den negativen Impact zu minimieren, aber auch gleichzeitig die Möglichkeit, über die Kraft der Olympischen Spiele positiv in die Gesellschaft hineinzuwirken.“
„Nachhaltigkeit ist ein Prozess und vielmehr unsere Verantwortung gegenüber den planetaren Grenzen. Es wird niemals DIE nachhaltigen Spiele geben. Vielmehr muss jeder für sich definieren, welche Ziele er erreichen möchte und wie.“
Marion Schöne, Geschäftsführerin Olympiapark München GmbH:
„Es ist von entscheidender Bedeutung, mutig zu sein und gemeinsam Konzepte zu entwickeln und umzusetzen – ähnlich wie es bereits bei den nachhaltigen Olympischen Spielen von 1972 geschah.“
„Wenn wir Winterspiele mit Neuschnee ausrichten wollen, können wir uns Olympische Winterspiele abschminken.“
Stefan Wagner, 1. Vorsitzender Sports for Future
„Olympische und Paralympische Spiele könnten ein echter Vorreiter für eine Transformation sein, die wir als Gesellschaft dringend brauchen.“
„Es geht nicht darum, etwas Schlechtes weniger schlecht zu machen. Der Sport hat vielmehr die Aufgabe, die Angst vor Veränderung zu nehmen und aufzuzeigen, dass es auch anders gehen kann und zu zeigen, wie es anders geht.“
„Wenn wir Sport im Kontext von Nachhaltigkeit betrachten, geht es für mich viel mehr um den Handabdruck und die Frage: Wie können wir eine gesellschaftliche Veränderung anstoßen?“
Den kompletten Stream zum Talk „DEIN PLANET. DEIN KLIMA. DEINE SPIELE“ finden Sie unter: https://deine-spiele.de/deine-ideen/fachtalks/
Nächster Fachtalk: DEIN WEG. DEINE TRÄUME. DEINE SPIELE.
Die Reihe der Fachtalks wird bereits am nächsten Dienstag, den 15. August, um 19 Uhr, fortgesetzt. Dann geht es um das Thema Leistungssport. Zu Gast sind:
- Josef Buchner – Sportlicher Leiter Skisprung, Nordische Kombination
- Emma Malewski – Turnerin auf der Road to Paris
- Marion Peters – Bundestrainerin Para Leichtathletik
- Ronald Rauhe – Zweifacher Olympiasieger im Kanu-Rennsport
- Miriam Welte – DOSB-Vizepräsidentin, Olympiasiegerin im Bahnradfahren
Weitere Informationen sowie Bildmaterial erhalten Sie auf der Website und den
Social-Media-Kanälen der Initiative: www.deine-spiele.de
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